Fachkräftemangel bei den Freundlichen

Diskutiere Fachkräftemangel bei den Freundlichen im Motorrad allgemein Forum im Bereich Community; Nun ja, das ist etwas anderes. Wer im Werk die Ausbildung bekam, steigt früher oder später auf. Hier werben viele Industriefirmen die Mechaniker...
AxelF

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Industriearbeit - wenn ich mal m Volkswagen als Bsp. nehme.
Die meisten, die ich dort kenne, sind nach ihrer FA Prüfung in die Produktion gegeangen, wurden später
in die Fachabteilungen übernommen.
Meist ging es dann weiter.
Vom Werzeugmacher in die Instandsetzung - bis in die Planung für neue Anlagen.

Da bleiben nur die Wenigsten an ihrere ersten Stelle kleben
Nun ja, das ist etwas anderes. Wer im Werk die Ausbildung bekam, steigt früher oder später auf.
Hier werben viele Industriefirmen die Mechaniker ab, weil sie eben Leute mit handwerklichen Geschick benötigen. Bezahlt wird das Ganze halt gleich sehr gut (Schichtarbeit!) und teilweise zahlen die sogar Prämien für die Vermittlung.
Einer macht hier sogar Radiowerbung...gewünscht sind Quereinsteiger, auch Leute ohne Ausbildung.

Die wissen aber auch, dass die richtig guten mit der Arbeit unterfordert sind und dann schnell wieder abhauen. Oft suchen sie gerade die, die sonst eh keine Aufstiegsmöglichkeiten hätten, weil ihr Horizont nicht sooooo weit ist...
 
udo_muc

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Oft suchen sie gerade die, die sonst eh keine Aufstiegsmöglichkeiten hätten, weil ihr Horizont nicht sooooo weit ist...
Wenn es gut bezahlt wird ist daran nichts Verwerfliches zu finden. Im Gegenteil. Auch die Menschen, die vom Intellekt her auf der äusseren linken Seite der Gaußschen Normalverteilung unterwegs sind, haben Respekt und anständige Bezahlung verdient.
 
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Gast 61523

Gast
:Augenrollen: Heute mal nachgeschaut warum beim drehen am Hinterrad was komisch knackst .....

1.jpg2.jpg3.jpg



P.s. war am Montag zur Inspektion, Gestern wieder geholt.
 
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AxelF

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Wenn es gut bezahlt wird ist daran nichts Verwerfliches zu finden. Im Gegenteil. Auch die Menschen, die vom Intellekt her auf der äusseren linken Seite der Gaußschen Normalverteilung unterwegs sind, haben Respekt und anständige Bezahlung verdient.
War jetzt auch nicht böse gemeint. Für viele Aufgaben brauchst halt nicht soviel Gehirnschmalz. Und die, die es dann haben, fühlen sich unterfordert oder langweilen sich. Und dann sind die da schnell wieder weg. Was natürlich auch für die Firmen nix bringt...
 
Robi650

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Für Menschen ohne Schulabschluss gibt es die Möglichleit eine Ausbildung zur/zum ...-Helfer*in zu machen, z. B. als Pflegehelfer, Gartenhelfer etc.
So werden sie in die Lage versetzt, eine sinnvolle Tätigkeit auszuüben und ihren eigenen Lebensunterhalt zu bestreiten.
Das stimmt wohl so, aber diese Ausbildungen werden immer weniger nachgefragt. Angeboten nach wie vor, da ein Helferlehrling eine sehr billige Arbeitskraft ist. Ein ausgelernter Helfer jedoch wirtschaftlich oft nicht zu beschäftigen.

Das Problem ist für viele, gerade kleinere Unternehmen, auch bei mir, der gesetzliche Mindestlohn.
Ich bin natürlich der Meinung daß man von seiner Hände Arbeit vernünftig leben können muss. Ich selbst möchte das schließlich auch.

Jetzt kommt jedoch das riesige ABER: Den Preis muss man als Unternehmer aber auch an den Kunden weitergeben können- incl. aller Nebenkosten.

Einfaches Beispiel aus der Firma meines Sohnes:
Elektrikergeselle Stundenlohn brutto €20,- / für den Kunden incl. MwSt: €69,-
Bauhelfer gesetzlicher Mindestlohn ca. brutto €13,- / für den Kunden incl. MwSt: €60,-

Die Lohnnebenkosten und sonstigen Kosten wie Versicherungen, Abgaben, Fahrzeug, Werkzeug, Verwaltung, Lohnabrechnung, Organisiation für den Helfer sind nicht wirklich viel niedriger.
Ergo fragt sich der Kunde warum er für den Heini der da Schlitze stemmt, den Bauschutt sortiert und Kabel schleppt fast soviel zahlt wie für den Fachmann.

Ergo wird kein Helfer mehr beschäftigt, die Schlitze werden selber gestemmt (in meinen Augen Vergeudung von Fachkraft-Ressourcen) oder mittlerweile an die Hausherren im Privatbereich "deligiert".

Die Firma hats probiert- erstmal mit Zuschuss vom Jobcenter. Nun ja: der liebe Helfer ist bereits in der 1. Woche 2x zu spät gekommen. Mit dem Effekt das zwei teure Elektriker nicht losfahren konnten und die Zeit tickte. Der Zeitbedarf für soziale Medien, Rauchen und Toilettengang war unter Tags wohl auch erheblich.

Nächstes Problem: Wer €13,00 brutto die Stunde verdient erhält kinderlos ca. €1.600,- netto. Davon eine Wohnung und ein Auto zahlen mit dem man zur Arbeit kommt (hier auf dem Land unabdingbar) ist man schon mal `nen Tausender los. Bleiben theoretisch €600,- übrig. Mit Kindern sieht das nochmal anders aus.
Vom Jobcenter gibts dagegen netto € 450,- für lau. Wohnung, Energiekosten etc. natürlich auch.
Hat aber den ganzen Tag Freizeit.

Finde den Fehler.
 
Robi650

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Lohn für den Gesellen zu niedrig? ;)
Nun ja... wenn Du als Kunde freiwillig mehr zahlst ;-)
Aber mit Zuckerl gehts schon für junge Elektriker.
Immer mehr kleine Firmen hier bei uns gehen dazu über den Leuten statt Lohnerhöhungen soviel wie möglich steuerfreie oder sehr niedrig zu versteuernde "Lohnzulagen" zu geben.
Spart einerseits der Firma Lohnnebenkosten und bringt den Leuten mehr als `n Hunderter Brutto.

Geht los mit "Dienstradl" über Fahrtkostenzuschuss, "Dienst-Smartphone" Essen-Zuschuss, Privatnutzung der Werkzeuge etc...

Man will ja die wenigen Fachkräfte noch halten.
 
AxelF

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Der Kunde möchte ja tendenziell eher weniger zahlen, am liebsten schwarz nach Feierabend...

Hier kommen auch regelmäßig Leute, die uns fragen, seit wann ne Arbeitsstunde mehr als 50,- € brutto kostet....
Kann dann nur fragen, wann sie zuletzt in einer Werkstatt waren. Evtl. war das sogar vor der Euro-Umstellung lach
 
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DreasDakar

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Und falls der Händler die Idee hat, ordentliche Löhne oder Entwertung durch Probefahrten mit Ergebnis aus Öl querzufinanzieren, heißt es, „Ich las mich nicht gern verarschen“. Nicht meine Worte, nicht meine Sichtweise.
 
moubeli

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Der Kunde möchte ja tendenziell eher weniger zahlen, am liebsten schwarz nach Feierabend...
...
Letzteres ist hier auf den Dörfern immer wieder üblich und auch absolut OK.
(Wenn man es selbst so handhabt. Bei anderen wird natürlich nach Fackeln und Mistgabeln gerufen.)
 
AxelF

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Letzteres ist hier auf den Dörfern immer wieder üblich und auch absolut OK.
(Wenn man es selbst so handhabt. Bei anderen wird natürlich nach Fackeln und Mistgabeln gerufen.)
Nunja, der gemeine Kunde denkt ja, dass bei Schwarzarbeit eben nur maximal der Lohn des Mechanikers bezahlt werden muß. Und Werkstatt, Strom, Werkzeuge, Hebebühnen, Altölensorgung dann entfällt. Nicht zu vergessen Lohn-Nebenkosten etc.

Und die kreditgebende Bank freut sich vielleicht auch über gescheite Zahlen in der BWA...
 
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Gast 64895

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Der Kunde möchte ja tendenziell eher weniger zahlen, am liebsten schwarz nach Feierabend...

Hier kommen auch regelmäßig Leute, die uns fragen, seit wann ne Arbeitsstunde mehr als 50,- € brutto kostet....
Kann dann nur fragen, wann sie zuletzt in einer Werkstatt waren. Evtl. war das sogar vor der Euro-Umstellung lach
Ich für mich habe das Problem ganz elegant gelöst und Service und Reparaturen zum Teil des Hobbys gemacht. Das macht mir oft mehr Spaß als das Fahren selbst.
 
Q4me

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Nun ja... wenn Du als Kunde freiwillig mehr zahlst ;-)
Aber mit Zuckerl gehts schon für junge Elektriker.
Immer mehr kleine Firmen hier bei uns gehen dazu über den Leuten statt Lohnerhöhungen soviel wie möglich steuerfreie oder sehr niedrig zu versteuernde "Lohnzulagen" zu geben.
Spart einerseits der Firma Lohnnebenkosten und bringt den Leuten mehr als `n Hunderter Brutto.

Geht los mit "Dienstradl" über Fahrtkostenzuschuss, "Dienst-Smartphone" Essen-Zuschuss, Privatnutzung der Werkzeuge etc...

Man will ja die wenigen Fachkräfte noch halten.
Also sind die, wie ich bereits geschrieben habe, die Abgaben und Nebenkosten zu hoch!
Hier anzusetzen wäre eine Möglichkeit!
Aber weder Staat noch Verbände sind dazu bereit!
Und an die, die ihr Geld mit mouseclicks machen traut man sich nicht so richtig ran!
 
AxelF

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Also sind die, wie ich bereits geschrieben habe, die Abgaben und Nebenkosten zu hoch!
Hier anzusetzen wäre eine Möglichkeit!
Aber weder Staat noch Verbände sind dazu bereit!
Und an die, die ihr Geld mit mouseclicks machen traut man sich nicht so richtig ran!
Das kriegst nicht mehr zurückgedreht. Ist auch die Frage, ob man so Dinge wie einen Betriebsarzt unbedingt braucht (obwohl der nur 1x Monat kommt und dann wieder ne Rechnung schreibt). Ist aber halt ab ner bestimmten Größe notwendig. Oder ein Eichamt, dass Luftdruckprüfer eicht. Einfach mal regelmäßig, ohne dass mans bestellt hätte.
Das summiert sich einfach alles.
 
Q4me

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Nunja, der gemeine Kunde denkt ja, dass bei Schwarzarbeit eben nur maximal der Lohn des Mechanikers bezahlt werden muß. Und Werkstatt, Strom, Werkzeuge, Hebebühnen, Altölensorgung dann entfällt. Nicht zu vergessen Lohn-Nebenkosten etc.

Und die kreditgebende Bank freut sich vielleicht auch über gescheite Zahlen in der BWA...
Wir sollten uns von dem Wort Schwarzarbeit trennen!
Auch die Jungs haben sich weitergebildet!
Man nennt das jetzt Dämmerungstechnik!
Außerdem gibt es demzufolge auch kein Schwarzgeld mehr!
Zeitgemäß muss das nun als „Umsatzsteueraufkommensneutrale Einnahmen„ bezeichnet werden!
 
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Q4me

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Das kriegst nicht mehr zurückgedreht. Ist auch die Frage, ob man so Dinge wie einen Betriebsarzt unbedingt braucht (obwohl der nur 1x Monat kommt und dann wieder ne Rechnung schreibt). Ist aber halt ab ner bestimmten Größe notwendig. Oder ein Eichamt, dass Luftdruckprüfer eicht. Einfach mal regelmäßig, ohne dass mans bestellt hätte.
Das summiert sich einfach alles.
Ich weiß!
Einmal eine Quelle aufgetan….
 
Robi650

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Also sind die, wie ich bereits geschrieben habe, die Abgaben und Nebenkosten zu hoch!
Meine Rede seit...
In meiner Firma halten die Hand auf ohne das ich einen einzigen Euro erwirtschaftet habe:
  • BG Bau
  • Soka Bau
  • Handwerkskammer
  • GEZ
  • Betriebshaftpflicht
  • Finanzamt mit Grundsteuer, KFZ-Steuern
  • Energieversorger und Telekommunikation mit ihren Grundbeiträgen...
  • Kranken- und Pflegeversicherung

Nachdem ich den ersten Euro erwirtschaftet habe:
  • Finanzamt mit Umsatzsteuer, Gewerbesteuer, Kapitalertragssteuer, Einkommenssteuer, Solidaritätszuschlag
  • Gemeinde mit Fremdenverkehrsabgabe (kein Witz!)...

Wenn ich tanken fahre:
- Mineralölsteuer, Ökosteuer, CO2-Abgabe

Sowie den Aufwand für Buchführung, Mitarbeiter, unregelmäßig mehrseitige Anfragen von Rentenkasse & Co., Inventur etc.
Dazu Dokumentation der Entsorgung, des Baufortschritts, der verwendeten Materialien für späteren Rückbau, z.T Bautagebuch...

Muss alles zusammen mit Werkzeug, Fahrzeugen etc in den effektiven Stundensatz eingepreist werden. Die Bürokratie frisst die Freude am Job auf.
Ach ja, ein paar Euro hätt ich gern noch zum Leben :-)

Hab bestimmt noch Abgaben, Umlagen, Zuschläge und sonst was auf die Schnelle vergessen, und bitte nicht jeden Punkt auf die Goldwaage legen.
Und wenn ich sehe für was und wen diese Gelder, also meine Lebenszeit alles verschleudert werden wird mir schlecht.

Möchte jemand mal eben ein "Startup" gründen?


Naja, wenn ich Zeit hätte könnte ich Z.B. für meine Steuergelder ein Studium in "Gender Studies" absolvieren und mich mit Problemen wie "Kritische Weißseinsforschung: Beschäftigung mit der sozialen Konstruktion des Weißseins" oder "Intersektionalität: Verschränkung verschiedener Diskriminierungsformen, zum Beispiel in Bezug auf Geschlecht, Hautfarbe, soziales Milieu und Sexualität" herumschlagen.
Kein Scherz. Wird derzeit an 17 Standorten in D und Ö, sowie mit 23 Studiengängen angeboten. Bis zu 7 Semester möglich! Alles aus Steuergeldern.

Soviel zur Frage:

Welche Studiengänge sind denn unnütz und woran kann man das erkennen?
Muss jeder für sich selbst entscheiden welche Fachleute gebraucht werden wenn mal wieder der Strom flackert, die Dusche oder das Motorrad nicht funktionieren...
 
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Gast 32829

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Nunja, der gemeine Kunde denkt ja, dass bei Schwarzarbeit eben nur maximal der Lohn des Mechanikers bezahlt werden muß. Und Werkstatt, Strom, Werkzeuge, Hebebühnen, Altölensorgung dann entfällt. Nicht zu vergessen Lohn-Nebenkosten etc.

Und die kreditgebende Bank freut sich vielleicht auch über gescheite Zahlen in der BWA...
Die dürften bei richtiger Schwarzarbeit wohl eher nicht anfallen, oder ?


Josef
 
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