Hilfe, dringend: Getrieböleinbruch in Kupplung ... -Wie dichte ich wieder ab ?

[Fru69]

Hallo zusammen,
an meiner BMW 1150 GS BJ 2001 (192000km) erfolgte ein Getriebeöleinbruch in die Kupplung. Zwischen Druckstange und Getriebeantriebswelle bahnte es sich den Weg in den Getrieberaum. Als ich den Kupplungsnehmerzylinder (KNZ) demontierte lief mir dort auch Öl entgegen.
Offenbar existiert um die Getriebeantriebswelle herum, vor dem Rillenkugellager beim KNZ ein Dichtring der schadhaft ist, so das es das Öl aussen um die Getriebeantriebswelle herum zum KNZ drückte und von dort zwischen Druckstange und Antriebswelle in den Getrieberaum gelangte.
Fragen:
1. Wie kann ich KNZ-seitig vor dem dortigen Rillenkugellager wieder für Dichtheit sorgen ?
2. Muss ich das Getriebe öffnen um den Dichtring zu ersetzen ?
3. Hat jemand eine Schnittzeichnung wie die Abdichtung in Richtung KNZ realisiert ist ?
Für Eure Antworten besten Dank im voraus.
Grüsse
Uwe

 

[elfer-schwob]

hi uwe,
wenn ich deine beschreibung richtig verstanden hab, läuft das öl von hinten (kardanseite) über die druckstange nach vorne richtg. kupplung.
wenns sicher getriebeöl und keine bremsflüssigkeit von der k-hydraulik ist, dann ist eben der wedi beim knz defekt.

denn kannst du von außen wechseln.
vermtl. muß dazu aber die schwinge raus, um genügend platz zu haben.

grüße vom elfer-schwob

 

[maxquer]

Schnittzeichnungen:

https://www.leebmann24.de/bmw-ersatzteile/view/btindex/?series=r21&typ=0415&og=01&hg=23

Gruß,
maxquer

 

[Fru69]

Hallo Zusammen,
recht herzlichen Dank für Eure Antworten.
Es ist definitiv Getriebeöl wegen Geruch, Menge und weil der Behälter der Kupplungsflüssigkeit nach wie vor voll ist.
Wenn man in das Loch schaut, wo der KNZ sonst drinnsteckt, schaut man also auf den zu wechselnden Wedi (Ich dachte irrtümlich man schaut dort auf ein Rillenkugellager mit Abdeckung und der Wedi wäre dahinter ...)
In der Vergangenheit habe ich Wedis zum Entfernen mit zwei kleinen Bohrungen versehen, Spaxschrauben hineingedreht und dann an den Schraubenköpfen aus der Bohrung gehebelt.
Dieser Wedi sitzt relativ tief in der Bohrung, das heisst ein kleiner 2 mm Bohrer ist mit dieser Länge vielleicht gar nicht erhältlich ?
Gibt es noch eine andere, bessere Lösung so ein tief sitzenden Wedi zu entfernen ?
Grüsse
Uwe

 

[elfer-schwob]

Hi Uwe,

ja, Spax-Methode passt! Mach ich auch immer so.
Solltest Du tatsächl. nicht mit dem kurzen Bohrer beikommen, kannst Du z. B. die Spitze eines längeren - mit größerem Durchmesser - am Schleifbock auf 2-3 mm reduzieren.

 

[maxquer]

Der müsste aber reichen:

https://www.zamro.de/product/8004C/...n-2-x-160-mm?gclid=CKW1jp6u4NQCFTcW0wodiL0EGw



Gruß,
maxquer

 

[Fru69]

Hallo Zusammen,
das Loch in dem der Wedi sitzt ist ca. 35 mm tief, ein 2 mm Bohrer bei TOOM hat 49 mm, geht sogar mit einem Standardbohrer.
Die Idee mit dem grösseren Bohrer vorne etwas im Ø zu reduzieren finde ich klasse, muss ich mir merken ...
Ich glaube das letzte mal als ich so einen Wedi herauszog habe ich 2 gegenüberliegende Löcher gebohrt und abwechselnd an den Spax gezogen um potentielles Verkanten des Dichtrings zu vermeiden.
Meint ihr man könnte den Wedi auch mit nur einem Spax-Loch herausziehen (Ich möchte so wenig wie möglich in Rillenkugellagernähe bohren ...) ?
Danke und Grüsse
Uwe

 

[maxquer]

Du kannst auch einem angeschliffenen Schraubenzieher einfach auf 2 gegenüberliegenden Seiten reinschlagen und dann abwechselnd raushebeln. Habe ich schon häufiger bei anderen Wellendichtringen gemacht.

Gruß,
maxquer

 

[Larsi]

Warum bohren?
Spax zieht sich auch ohne bohren in den WeDi.

 

[Truckie]

Ich geb dir grundsätzlich recht Larsi. Ist der betreffende Wedi komplett gummiert oder hat der eine Metallaussenseite? Bei dem und bei beengten Platzverhältnissen, besteht die Gefahr, dass man beim anbohren der Spax, verrutscht und n schönen Kratzer ins Gehäuse oder Welle macht. Bei komplett gummierten, würde die Schraubenspitze vom Gummi etwas geführt.... Also lieber anbohren bei Metallwedi

 

[Fru69]

Hallo Zusammen,
ich habe bisher an der GS1150 nur Wedis mit Metalleinlage angetroffen, auch dieser am Getriebe war wieder mit Metalleinlage, ich bohrte ihn an, drehte Spax hinein und der Wedi liess sich einfach entfernen.
Als ich dann in Bohrung auf das Lager schaute, bemerkte ich das die seitliche Abdeckung des Lagers aufgerissen war. Steckte ich einen Inbusschlüssel in die Hohlwelle und hebelte damit etwas nach oben und nach unten, merkte ich zwar kein Spiel, aber ich sah wie sich beim Riss in der Abeckung das dort befindliche Restöl etwas hin und her bewegte.
Normalerweise sollte bei einer so geringen Radiallast durch das Hebeln mit dem Inbus nichts bewegen. Die seitliche Abdeckung wird auch nicht einfach so zerreissen ... kurzum: Ich denke das Lager ist ebenfalls im Eimer und durch das erhöhte Radialspiel die eigentliche Ursache für das Sterben des vorgelagerten Wedi.
Das heisst, dass Getriebe müsste ich öffnen und das Kugellager hinter dem Wedi auch noch tauschen.
Ist das Tauschen des Lagers eine mühsame Sache ?
Angesichts der fast 200000 km bin ich jetzt echt am überlegen ob ich meine GS1150 verschrotte ...
Grüsse
Uwe

 

[elfer-schwob]

ich würde, wenn überhaupt, bloß das getriebe verschrotten.
tauschen gegen ein gebrauchtes.

das alte getriebe mit 200 tkm zerlegen und komplett neu lagern u. abdichten würde ich mir nicht antun.

 

[gerd_]

Hi
Ist ein KunstoffWeDi, natürlich mit Metalleinlage. Als Spax sind Schnellbauschrauben (mit denen man das Tragwerk der Schnellbauwände zusammenspaxt) ideal. Zum Einen sind sie richtig spitz, zum Anderen oberflächenhart. Bestimmte Menschen schrauben die Dinger in Zylinderschlösser und reissen es dann daran aus der Tür.
Das Wechseln des Lagers ist in erster Linie Schraubarbeit. Getriebe raus, Getriebe auf, Lager erstetzen, Getriebe distanzieren, alles wieder zusammen und wieder rein.
Wenn Du das ausgebaute Getriebe zur Reparatur anlieferst hast Du 600 EUR gespart
gerd

 

[Fru69]

Hallo Elfer-Schwob,
nach dem ich für das Zerlegen des Geriebes in diesem Forum eine separates Thema eröffnet habe und ich eine grobe Beschreibung über die Vorgehensweise erhielt, bin ich auch angesichts der hohen KM-Leistung zu dem Schluss gekommen, dass das Zerlegen des Getriebes auch für mich keine Option darstellt.
Ich bin nun am überlegen, ob ich mir bei Ebay ein billiges gebrauchtes Getriebe (ab ca 400E) hole, oder ob ich meine GS1150 verschrotte und dies zum Anlass nehme mir ein neueres GS-Modell zu beschaffen ...
Grüsse
Uwe

 

[elfer-schwob]

hi uwe,

eine 200tkm-gs hat ihre schuldigkeit getan und ist - egal in welchem zustand - mehr o. weniger unverkäuflich, also wertlos.
außer für dich, wenn du sie noch eine weile fahren willst.

für 3-400 kriegst du ein gebrauchtes getriebe und nach 1-2 schraubertagen fährt die gute wieder.
für 400 + x läßt der nichtschraubende gs-fahrer mal gschwind ne inspektion machen und zuckt nicht mal.

allerdings blickst du beim getriebewechsel auch auf die nackte kupplung. und wenn die nicht vor "kurzem" schon mal erneuert wurde, sind die nächsten 3-400 an material fällig...

triff die für dich richtige entscheidung und berichte!

grüße ausm schwobaländle

 

[Bewi]

Hallo,

ich habe nach 150tkm mein erstes Getriebe wegen eines beginnenden Lagerschadens gegen ein gebrauchtes getauscht - dies wiederum
habe nach weiteren 250tkm vorsorglich wieder gegen ein gebrauchtes getauscht - incl. Kardan (vorsorglich nach 200tkm).
Aber ich frage mich woher Ihr Getriebe für 400 € bekommt - ich habe immer 600€ plus bezahlt.
Ich schließe mich dem vorher geschriebenen an - einfach ein Gebrauchtes einbauen. Wenn man nämlich alle Lager tauscht
geht das auch ins Geld und ob der Rest (schaltgaben/Walze/etc.) okay noch i.O. ist ist auch fraglich.

Viele Grüße
bewi

 

[Larsi]

...
Aber ich frage mich woher Ihr Getriebe für 400 € bekommt - ich habe immer 600€ plus bezahlt.
...

Vielleicht musst du Glück haben ... http://www.ebay.de/itm/311897890908

 

[Bewi]

oder vielleicht bin ich zu fixiert - bei mir kommt nur der kurze 6te rein - alles andere geht für mich nicht ;-)

 

[Larsi]

ja, die kurzen 6. sind oft schwerer zu finden und/oder teuerer.
und wenn du dann noch den kurzen 1. willst ....

 

[Fru69]

Hallo zusammen,
nach dem ich bei dem Ebay-Anbieter des Getriebes einen Gegenvorschlag gemacht habe, erhielt ich das Getriebe mit Code JAH inkl Versand für 370 Euronen. Die GS soll mich einfach noch eine Weile wie gewohnt bei jeder Witterung das ganze Jahr über 25 km zügig zur Arbeitsstelle tragen. Gerne hätte ich auch den 1. und/oder 6. Gang kurz übersetzt gehabt, aber ich denke das ist eher für ein anderes Fahrerklientel wichtig. Ich habe dafür in der Vergangenheit beim Austausch des Kardans ein Getriebe mit einer kleineren Übersetzung gewählt ...
Die Kupplungsreibscheibe ist durch den Öleinbruch verölt, somit kommen noch einmal ca. 70E (TRW) hinzu, ich habe mich sogar noch für eine ölfeste Siebenrock für 150E entschieden.
Alles in allem wird mich also das Gefährt für 520E und einen Samstag Montageaufwand weiterhin wie gewohnt (und ohne Wertverlust, weil es nach 200000 km nix mehr Wert ist ...) zur Arbeit bringen und meine 1200GS, die auch noch im Stall steht kann ich km-mässig, für meine jährlichen Fernreisen am Ende der Welt, schonen.
Viele Grüsse aus aus dem sonningen Badner-Land
Uwe