So Freunde des Kofferträgerbaus,
hier nochmal ausführlich die ganze Geschichte: Ich habe einen Kofferträger gesucht für meine R80G/S Bj. 82 an dem ich Alukoffer befestigen möchte. Leider habe ich keinen gefunden der preislich, optisch und technisch so war, wie ich ihn mir vorgestellt habe, also: selber machen…
Aller Anfang ist schwer: Um möglichst präzise zu berechnen wie viel Alu-Material benötigt wurde, habe ich erstmal ein Modell aus Pappe gebaut im Maßstab 1:1. Dabei hatte ich irgendwie ein ungutes Gefühl, dass der Träger nur an den Sozius-Fußrasten und an den beiden 10cm auseinander liegenden Löchern zu befestigen, also habe ich mich dazu entschieden den Träger mit einem „Bügel“ auf dem Heck abzustützen. Nach einigen Änderungen am Pappmodell und Anpassungen an den Rahmen ging es dann los.
In der e-bucht habe ich also 4m 30+8mm Alu-flachmaterial gekauft (2x2m Stücke) insgesamt für 35 Euro inklusive Versand. Außerdem gab es aus dem Baumarkt Alurohre und eine Gewindestange. Kosten dafür waren ca. 15 Euro. Alle Schrauben, Unterlegscheiben, etc. auch nochmal 10 Euro.
Zusammen mit einem Freund (Suzuki DR 800 Fahrer) wurde dann ein Loch am Rahmen auf 8mmaufgebohrt. Um vom Rahmen seitlich wegzukommen, haben wir ein Stück Gewindestange genommen, darüber 2 ineinander gesteckte Alurohre geschoben. So haben wir eine Wandstärke von insgesamt 4mm erreicht. An der Auspuffseite waren es insgesamt 11cm, auf der anderen Seite waren es 5cm die überbrückt werden mussten. Die 6cm Differenz haben wir so gewählt, weil sich der kleinste und der größte Därr-Koffer um 6cm in der Breite unterscheiden.
Dann wurde nach und nach der Träger an das Motorrad angepasst. Die gebogenen Teile haben wir über eine selbstgebastelte „Biegeapparatur“ ;-) die notwendigen Krümmungen verpasst. Eine alte Küchenplatte und ein altes Tischbein vom Sperrmüll wurden dazu umfunktioniert. Wir hatten auch ein Angebot es professionell biegen zu lassen, aber der Bau des Kofferträgers war eher im Sinne von „Selbstbau mit Hausmitteln….“ gedacht. Das ganze hat ehrlich gesagt besser funktioniert als erwartet.
Verbunden haben wir die einzelnen Teile mit jeweils 2 Senkkopfschrauben (M5) und selbstsichernden Muttern. Wir hatten erst überlegt Gewinde zu schneiden, jedoch finden wir, dass man während einer größeren Tour im Falle eines Schraubenbruches so den Schaden viel einfacher reparieren kann. Deshalb ist der ganze Träger auch geschraubt und nicht geschweißt.
Das Gewicht beträgt ca. 3,5kg.
Ich schätze, dass wir für den Bau ca. 10 Stunden gebraucht haben. An einem Samstag ist das also ganz gut zu schaffen, wenn man alle Teile vor Ort hat.
Der Träger fühlt sich sehr stabil an. Inwiefern das Material jetzt den Vibrationen der alten Q und den Schotterwegen standhält wird sich bei einer größeren Pyrenäen Tour im September herausstellen. Ich bin aber sehr zuversichtlich, dass das Teil hält!!
Der Rest ist eigentlich ganz gut auf den Fotos zu sehen. Bei Fragen könnt ihr mich gerne anschreiben!
Grüße!!
Tim