Hi
Hallo Bernhard,Das liegt wohl daran, dass diese Ausführungen eine geringfügig höhere Spannung haben durch eine erhöhte Säuredichte gegenüber der konventionellen Ausführung, was u. U. den Unterschied zwischen 100% geladen und nicht ganz voll geladen ausmachen kann.
Das stimmt nicht! Der Gag an Gel/AGM ist doch, dass die Elektrochemie nicht beeinflusst wird und nur die Flüssigkeit physikalisch eingedickt ist. Woher soll die höhere Spannung denn kommen? An der Elektrochemie ändert sich doch nix.
Mit der gleichen Logik könnte ich auf PB verweisen aber da sagt dann jeder "das hat er ja selber geschrieben".
Das ist Marketing oder genauso wahr wie "unsere Zündkerzen verringern den Benzinverbrauch". Lässt sich unter Laborbedingungen wahrscheinlich in der 3-ten Nachkommastelle zeigen.
Sinn der "Eindickerei" ist, dass a) die Säure nicht herumschwappt und b) die Bleipartikel mechanisch in den Elektroden gehalten werden und c) dass beim Überladen entstehende Gase nicht einfach aufblubbern und entweichen, sondern in dem "Matsch" solange zum Aufsteigen brauchen, dass es ihnen langweilig wird, sie wieder zu Wasser rekombinieren und man eben nicht nachfüllen muss.
Blasen aus der obersten Schicht schaffen es dennoch (das ist nicht viel) und wenn dann genügend fehlt ist die Batterie im Eimer. Das dauert aber so lange, dass sie vorher aus anderen Gründen stirbt.
Ebenso das Gedönse um "schonendes" Laden mit dem Supergerät.
Beim Starten reisst der Anlasser gut 100A aus der Batterie und deren Spannung sackt ab. Sofort wenn der Motor läuft und die LiMa in Betrieb ist versucht die Batterie sich wieder zu laden, nimmt sich an Strom was sie bekommen kann und versucht ihre Spannung der Bordspannung anzugleichen. Das können kurzzeitig auch mal 40A Ladestrom sein!
Eine 12V-Blei-Säure-Batterie hat, voll geladen, so um die 12,5V. Zum Laden braucht sie 13,7V. Praxis ist, dass die Bordspannung so bis 14,4V beträgt (je nach Regler). Heisst im Klartext, dass die Batterie ständig überladen wird. Ab 13,7 V wird das Wasser in der Säure in H2 und O aufgespalten, sie blubbert. Wenn das Wasser verblubbert ist, kann man sie wegwerfen. Dagegen schützt es wenn der Elektrolyt "eingedickt" ist weil.... (siehe oben).
Die Batterie wird also permanent misshandelt indem grosse Ströme gezogen und wieder geladen werden. Der sogg. zyklische Betrieb.
Die Ladegerätehersteller beziehen sich zu 100% auf den Floatbetrieb. Hier werden dem Akku nur kleine Ströme entnommen (beim Laden gar keiner) und er wird mit kleinen Strömen (angeblich) schonend geladen.
Wozu dann 14,4 V? Damit es schneller geht (deshalb "angeblich")! Das könnte man auch mit höheren Strömen realisieren aber da würden die Geräte teuer weil man einen grossen Trafo braucht! Also setzt man die Spannung hoch und baut eine Überwachungslogik ein die diese "herunterschaltet" wenn der Akku "voll ist". Bei hohen Strom und 13,7V wäre das überflüssig weil der Stromfluss nur vom Ladezustand des Akkus abhängt (und dem was das Ladegerät max. liefern kann). Ein voller Akku zieht 0 Strom! Egal wieviel das Netzgerät zur Verfügung stellt! Wenn allerdings die Spannung zu hoch ist fliesst Strom weil das Wasser in Gase zerlegt wird.
Die Schaltautomatik hat noch den Vorteil, dass man "Automatik" und AnzeigeLEDs beim Marketing nutzen kann.
Mein "blödes" Gerät hat keine Automatik und kann auch nur 2A. Ich stelle eben eine Spannung ein und gut is'. Dauert bei einem 12Ah Akku max 10h und so vielleicht max. 1 h länger als mit 14,4V und einer Begrenzung auf 2A. Na und?
D.h. es gibt zwei Ladesituationen
1 Die Ladung muss schnell ergänzt werden. Typisch nach jedem Startvorgang und auch wenn man feststellt "oops, Batterie leer" (z,B. Radio / Standlicht vergessen). Das ist der Normalfall! Die LiMa nimmt absolut Null Rücksicht. Weder auf Strom noch auf eine gewisse Überspannung.
Bestes Beispiel: Beim Starten meckert das ABS. Fährt man 2 km, "macht aus" und startet erneut meckert es nicht mehr. In dieser kurzen Zeit hat die Batterie geügend Strom in sich reingerissen damit das was der Anlasser beim Starten rausreisst nicht mehr zu Unterspannung führt.
2 Das Fahrzeug steht längere Zeit und man will vermeiden, dass irgendwelche Minimalströmchen die Batterie leersaugen.
Dann wird sie bei max. 13,7 V einmal "voll" werden und der Strom wird auf "0" sinken weil Potentialausgleich vorliegt. Ob das 8 h oder, bei 14,4V, 6 h dauert ist egal. 13,7 V kann man auch "8 Jahre" dran lassen ( z.B. die Telekom macht es mit 13,5V so bei den USV Batterien der Verteilerknoten).
Noch gesünder ist wenn man knapp unter 13,7 V bleibt (13,5) und eben nicht auf 100 sondern nur auf 96% Max. lädt.
gerd