Lügen wir uns alle in die Tasche?

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sampleman

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Honda CRF1100L Africa Twin
In der Abteilung "BMW 1200 LC" ist gerade Polen offen, weil im Dauertest der "Motorrad" die Dauertest-LC bei 44.000 km verreckt ist. Ein Kugellager im Getriebe ist kaputtgegangen, das Getriebe hat's dabei zerrissen, und vermutlich wird jetzt der ganze Motor getauscht. Damit wird absehbar, dass diese BMW im Dauertest-Ranking kaum die mäßige Platzierung übertreffen kann kann, die ihre Vorgängerin belegt hat, Platz 22 von 30, wenn ich mich recht erinnere.

Gleichzeitig fällt mir der Thread um die neu angekündigte Honda Africa Twin ein, in dem alle nach Motorrädern mit 80 PS und unter 200 kg Lebendgewicht rufen.

Ich frage mich, ob wir uns da nicht alle etwas in die Tasche lügen.

Die aktuelle R1200GS LC wiegt 238 kg, vollgetankt, fahrfertig und mit ABS. Sie hat 125 PS aus 1170 ccm, das sind 107 PS pro Liter. Seit Beginn der Auslieferung gibt es Berichte über Unzulänglichkeiten (Kupplung, Getriebe, Schalter), dennoch verkauft sich die Maschine wie geschnitten Brot.

Als zuverlässigste GS aller Zeiten gilt die R1150GS vor 2003. Sie wiegt fahrfertig 263 kg, das sind 25 kg mehr als die aktuelle LC. Sie hat 85 PS aus 1130 ccm, das sind 75 PS pro Liter. Bis auf das Teilintegral-ABS hatte die Maschine wenig Fehler. Dennoch hat sie sich lange nicht so gut verkauft wie die 1200er.

Die Yamaha XTZ 1200 Super Ténére wiegt fahrbereit 261 Kilo, das gilt als bleischwer. Sie hat 110 PS aus 1199 ccm, das sind 92 PS. Der Motor ist in den ersten Gängen gedrosselt. Sie belegt derzeit Platz 2 in der Dauertestwertung von "Motorrad" und ist damit mit Abstand die zuverlässigste Großenduro, die "Motorrad" je getestet hat. Dennoch verkauft sie sich beschissen.

Warum eigentlich?

Sind 260 Kilo für ein ausgewachsenes Reisemopped, das zur Not auch 250 Kilo schultern kann, zu schwer? Oder könnte man sie nicht auch mit 220 Kilo bauen? Ich habe jetzt einen Artikel über das Lebenswerk des Massimo Tamburini (Gründer Bimota, Retter Ducati und MV-Agusta gelesen). Eine Bimota HB2 von 1981, ein Superbike aus der Ära, als Superbikes eigentlich noch nicht erfunden waren, wiegt vollgetankt schon 229 Kilo. Eine Ducati Paso von 1989 wog 222 Kilo, eine Ducati 916 wog 214 Kilo. Und wir reden von hochgezüchteten Rennmaschinen, meist noch nicht einmal soziustauglich - und gewiss nicht gut für eine Laufleistung von 150.000 km. Eine Honda VFR 750F wog Anfang der 90er über 240 Kilo, und Gewichte von 250 Kilo und mehr waren für japanische Tourenmotorräder der Literklasse völlig normal. Dabei hatten die in der Regel weder Kardanantrieb noch Speichenräder, früher hatten sie auch kein ABS und keinen Euro-3-Auspuff.

Ich habe den Eindruck, dass die neue BMW überzüchtet ist. Und dass wir von dem "überzüchtet" wieder runter müssen, wenn wir unkaputtbare Motorräder haben wollen. Und vom Schankheitswahn müssen wir auch runter. Eine Honda Africa Twin wog Anfang der 90er auch 230 Kilo, sie hatte allerdings weniger als halb so viel Leistung wie eine aktuelle GS.
 
fmantek

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R1200RT in San Marino Blau
Guter Beitrag.

Für mich war der wichtigste Grund warum ich nicht die Yamaha gekauft habe, die zweitklassige kockpit Fertigung..... Ansonsten ein tolles Moped.

Fahr Gewicht spielt doch bei fast niemand hier ein Rolle, aber zuladung schon. Ich hätte lieber ein 280kg Moped, wenn es denn auch noch 280kg Zuladungen vertragen würde.

Frank
 
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R1150GS-LC, R1200C, R850C( geklaut 08.11.14) dafür R1150R Rockster
Klar lügen sich einige in die Tasche.

Schaltassistent, ESA(am besten noch Dynamic), ASC, Kurven-ABS, Wasserkühlung, RDC

Die GS ist längst zum fahrenden Computer geworden, nicht mehr der Fahrer bestimmt wo es lang geht, sonder der Computer. Nen 3-Wege-Kat und ABS, den restlichen elektronischen Firlefanz braucht man nicht zum Motorrad fahren.

Jede neue Spielerei erhöht die Fehleranfälligkeit und den Preis, aber, je teurer, desto weniger werden Fehler toleriert.

Nun, in meiner Branche gibt es einen Spruch: "Keep it simple!". Das sollte gerade bei technischen Systemen wie Motorrädern die Maxime sein.

Warum verkauft sich das wie geschnitten Brot ist keine Frage, es ist längts Mode geworden eine GS zu haben und je mehr Ausstattung, desto besser.

Man kauft ein Motorrad für mindestens 14.400Eur , Tendenz eher RIchtung 17000, um damit 2000-3000km im Jahr zu fahren. NUr um zu zeigen das man es sich leisten kann. Nun sicher nicht alle aber viele und das ist nicht neu.

Beispiel:
Meine 11/2001 1150ger 1 Vorbesitzer, habe ich Ende September 2012 mit 38120km (davon waren auch noch rund 80 von meiner Probefahrt) gekauft. Stand heute hat sie über 65.000km und ich bin im selben Zeitraum noch rund 8.000km mit den Cs gefahren.

Die GS ist in den ersten 130 Monaten ihrer Existenz rund 290km/Monat gefahren worden, großzügig gerechnet, 3600km im Jahr. Und das für, damaliger Preis) rund 11.000Eur.
 
Mad Mex

Mad Mex

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Obwohl ich weder mit der 2007er RT, noch mit der 2012er GSA mit ESA und allerlei elektronischem Firlefanz auf über 100.000 km in Mexiko und Umgebung je ein Problem hatte, gefällt mir das elektronische Hochrüsten auch nicht .

Zum Beispiel ABS ist ganz klar ein Sicherheitsplus, aber man sollte auch ohne können, das Gefühl kennen und die richtige Reaktion lernen, wenn das Vorderrad so leicht ans Wegrutschen kommt. Genauso sieht es auch mit den anderen elektronischen Helferlein aus. Dazu macht es auch noch Spass, zu spüren, dass da das passiert.

Ich muss nur meine Autos sehen, ein 2009er 3er mit allem Firlefanz, die Strasse unter der einen Seite Rädern trocken, auf der Anderen eine ordentliche Pfütze, ordentlich Gasgeben, nichts passiert, die Elektronik regelt das Alles. Die andere Kiste ist ein 2006er RAM Pickup, V8, 350 PS, Heckantrieb und sonst nichts, meist auch noch leer gefahren. Mach dasselbe damit und Du kannst auf der Stelle rumdrehen. Was macht mehr Spass? Der BMW hat 30.000 km, die RAM geht auf die 300.000 km zu….:D

Für LC bin ich noch nicht bereit. In Europa haben wir uns gerade wieder eine gut ausgestattet 1150er mit 41 Liter Fass und wenig Kilometern zugelegt, die uns auf langen Reisen in den nächsten Jahren begleiten wird (die 1200er bleiben trotzdem…)

Und wie bereits geschrieben, wenn man nicht mit dem Werkzeug im Tankrucksack und Zahnbürste und 2 Satz Unterwäsche im Rucksack auf einer Hard-Enduro reisen will, geht Zuladung vor Gewicht.

Wenn 200 kg Zuladung ausgenutzt werden, dann spielt es keine Rolle ob die Basismaschine 180 oder 280 kg wiegt, wenn die Fuhre im Schlamm oder im Sand festgeht, baut man Alles ab und braucht fremde Hilfe um wieder rauszukommen.

Aber wer will schon unkaputtbare Motorräder…?

Saludos
 
AmperTiger

AmperTiger

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Dahoam
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XJR 1300; Tenere700; Ducati Desert Sled; Triumph Scrambler XE
interessate philosophisch grundsätzliche Betrachtung.
ich glaube nicht, dass man hier die Betrachtung auf ein entweder oder reduzieren sollte, sondern eher auf ein sowohl als auch.

So Mitte der 2000er Jahre als die 1200er GS kam, war klar, wo die Reise hingeht. Weniger G (obwohl das klar auch geht) hin zu mehr S, will heißen, die Leistung stieg ordentlich, es wurde immer mehr verbaut, was technisch möglich ist, natürlich immer zum entsprechenden Preis. Die Kurve Leistung/technischeInnovation/Preis steig an. Das hat zwei Dinge zur Folge: immer weniger GS-Fahrer fahren tatsächlich ins Gelände, klar, wer hat schon Lust seinen > 15000 Eimer im Schlammloch zu versenken und bei wilden Einlagen zu verschleißen (mobile gibt mir Recht, >90% haben normale km-Leistungen und keine Kratzer/Umfaller)
nachdem die Verkäufe mit der 1200er dermaßen anzogen, war klar, das ist es,was die Kundschaft will. es begann sich also die Spirale höher/schneller/weiter zu drehen, schneller.
Die Konkurrenz zog nach, brachte mehr oder weniger gute Mitbewerber, die alle eins gemein hatten, sie waren meist schwerer als die GS ohne deren Performance zu erreichen.
Das läuft jetzt so seit gut 10 Jahren mittlerweile haben die Mschinen bis 150PS, wiegen immer noch um 250kg (keine GS kommt nackt auf die Straße) und sind alle über 15k€ teuer.

nun fängt das Pendel des Lebens, das das stetige auf und ab, vor und zurück, für und wider darstellt, langsam in die andere Richtung zu schwingen.
Nicht dass ich eine GS-LC nicht fahren könnte, aber wenn ich ehrlich bin, mit 175cm und knapp 75kg seh ich einfach lächerlich winzig auf dem Ding aus. Die Teile werden auch noch größer, bequemer.
Der Markt ist mittlerweile gut gesättigt mit Reiseenduros im Fullsizeformat. Jeder Hersteller hat so nen Bolzen im Angebot. jetzt gibt es den Mopedfahrer wie mich, nicht so groß, nicht so schwer und auch nicht gewillt mehr als 15000€ in EIN Motorrad zu investieren.
Da tut sich das Loch auf, dass die neue AT und einige andere Modelle (eine 800er KTM, eine Triple Super Ten) füllen sollen. deutlich reduziert in Größe, Gewicht und Leistung sowie ganz wichtig im Preis.

Ich denke nicht, dass es jetzt heißt, lasst uns die GS wieder schwerer und zuverlässiger machen, warum sollten sie, die verkauft sich wie geschnitten Brot. Es wird viel mehr heißen, lasst uns die nächste Nische füllen, die Mitbewerber müssen sich klar sein, dass sie zumindest in D gegen die GS nicht anstinken werden können, warum nicht eine Klasse tiefer anfangen, der 800er GS das Wasser abgraben? Die ist bei weitem nicht so unangreifbar die Boxer-GS, die 800er Tiger hats gezeigt.
 
cab

cab

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lc-dampfer+12er boxerluder
interessate philosophisch grundsätzliche Betrachtung.
ich glaube nicht, dass man hier die Betrachtung auf ein entweder oder reduzieren sollte, sondern eher auf ein sowohl als auch.

So Mitte der 2000er Jahre als die 1200er GS kam, war klar, wo die Reise hingeht. Weniger G (obwohl das klar auch geht) hin zu mehr S, will heißen, die Leistung stieg ordentlich, es wurde immer mehr verbaut, was technisch möglich ist, natürlich immer zum entsprechenden Preis. Die Kurve Leistung/technischeInnovation/Preis steig an. Das hat zwei Dinge zur Folge: immer weniger GS-Fahrer fahren tatsächlich ins Gelände, klar, wer hat schon Lust seinen > 15000 Eimer im Schlammloch zu versenken und bei wilden Einlagen zu verschleißen (mobile gibt mir Recht, >90% haben normale km-Leistungen und keine Kratzer/Umfaller)
nachdem die Verkäufe mit der 1200er dermaßen anzogen, war klar, das ist es,was die Kundschaft will. es begann sich also die Spirale höher/schneller/weiter zu drehen, schneller.
Die Konkurrenz zog nach, brachte mehr oder weniger gute Mitbewerber, die alle eins gemein hatten, sie waren meist schwerer als die GS ohne deren Performance zu erreichen.
Das läuft jetzt so seit gut 10 Jahren mittlerweile haben die Mschinen bis 150PS, wiegen immer noch um 250kg (keine GS kommt nackt auf die Straße) und sind alle über 15k€ teuer.

nun fängt das Pendel des Lebens, das das stetige auf und ab, vor und zurück, für und wider darstellt, langsam in die andere Richtung zu schwingen.
Nicht dass ich eine GS-LC nicht fahren könnte, aber wenn ich ehrlich bin, mit 175cm und knapp 75kg seh ich einfach lächerlich winzig auf dem Ding aus. Die Teile werden auch noch größer, bequemer.
Der Markt ist mittlerweile gut gesättigt mit Reiseenduros im Fullsizeformat. Jeder Hersteller hat so nen Bolzen im Angebot. jetzt gibt es den Mopedfahrer wie mich, nicht so groß, nicht so schwer und auch nicht gewillt mehr als 15000€ in EIN Motorrad zu investieren.
Da tut sich das Loch auf, dass die neue AT und einige andere Modelle (eine 800er KTM, eine Triple Super Ten) füllen sollen. deutlich reduziert in Größe, Gewicht und Leistung sowie ganz wichtig im Preis.

Ich denke nicht, dass es jetzt heißt, lasst uns die GS wieder schwerer und zuverlässiger machen, warum sollten sie, die verkauft sich wie geschnitten Brot. Es wird viel mehr heißen, lasst uns die nächste Nische füllen, die Mitbewerber müssen sich klar sein, dass sie zumindest in D gegen die GS nicht anstinken werden können, warum nicht eine Klasse tiefer anfangen, der 800er GS das Wasser abgraben? Die ist bei weitem nicht so unangreifbar die Boxer-GS, die 800er Tiger hats gezeigt.
:goodpost::I_agree:
 
juekl

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R100GSPD, R1100GS, R1150GS, R1150GSA, R1200GS TB, R1200GS LC TB und wieder R1200GS TÜ
Klar lügen sich einige in die Tasche.

Schaltassistent, ESA(am besten noch Dynamic), ASC, Kurven-ABS, Wasserkühlung, RDC
Hallo
ich kann mich nicht erinnern, dass ein Kunde nach sowas verlangt hat.
Das ABS wäre heute auchder Kundenwunsch.
Der andere Murks war ganz allein auf dem Mist von BMW gewachsen
sollte was besonderes werden.
Allein schon dieser KAT der dem Kunden aufoktroyiert wurde.
Warum da Vorreiter spielen.
Gruß
Heute ist das Forum voll mit Wünschen SA DKG
können die alle nicht mehr alleine Motorradfahren, schalten, bremsen, Federn einstellen.
Ich wünsche mir elektrisch einstellbare Innenspiegel.
 
DakarRay

DakarRay

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BMW-Motorräder und ......
Viele langjährige Motoradfahrer entdecken die einfache Technik für sich
und pfeifen auf Höchstleistung und High-End-Technik.

Nicht umsonst erklimmen die Preise für die alten Zweiventiler
immer neue Rekordmarken.
Die Getriebe sind auch hier ein echter Schwachpunkt,
andererseits sind diese selbst ohne Übung in einer Stunde ausgebaut und
werden von verschiedensten Anbietern für wenige Hundert Euro generalüberholt.

Was nach der Garantiezeit ein Motor- bzw. Getriebetausch bei den Wasserboxern kostet??

Aber die Kunden werden immer älter, prestigebewusster und zahlungskräftiger.
BMW muss nur aufpassen, dass ihr die Kundschaft nicht wegstirbt.

Meiner Meinung nach hätte eine F900GS mit Nuda-Motor die allerbesten Chancen,
den fetten Boxern massiv Marktanteile abzugraben.
Wesentlich weniger Gewicht als die Boxer und mit Nuda-Triebwerk viiiel Charakter.

Bin sowohl 800er als auch Nuda bereits gefahren und weiß, wie sehr sich der
Charakter des doch recht zahmen F800GS-Motors gewandelt hat.

BMW würde sich jedoch innerhalb ihrer Hochpreis-Produktpalette nur selbst Konkurrenz
machen und hat daher diesen IMHO längst überfälligen Schritt noch nicht gemacht.

Das Sahnehäubchen wäre eine HP3 -> Leichtbau 800er mit Öhlinsfahrwerk und Nuda-Triebwerk.

/TRAUM-Modus aus\:crying:

Da mein Fokus beim GS-Fahren eindeutig auf dem G liegt,
sind meine Ansichten wohl alles Andere als repräsentativ.

Gruß aus Franken-Ray
 
Frosch'n

Frosch'n

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draufsetzen und losfahren .... mehr will man eigentlich nicht .... wenn die Dinger halten würden dann hätte keiner ein Wort über Zuverlässigkeit verlohren .... oder den Dealer, weil man schon wieder vor der Tür steht und den vor 1000 Km reparierten SiRi einfordert.

Reife .... das passiert gewiss nicht mit Geschwindigkeit, sondern ist ein Prozess der sich im Lauf des Gebrauchs und der Belastung einer Sache ergibt .... die Summe der Erfahrungen fließen in ein Produkt ein um es ausgereift zu bekommen.

So schnell wie wir hier neue Produkte um die Ohren gehauen bekommen kann gar kein Reifungsprozess stattfinden weil das nächste Modell schon am Start steht .... da braucht man sich nicht wundern wegen der vielen Ausfälle in vielen Bereichen der neuen Lc.

Das Dingens ist nicht ausgereift .... wie auch
Warum die sich so gut verkauft .... keine Ahnung .... für mich ist das letzte Modell das ich anfassen würde die 1150er, als technisch schauender Mensch.

Die Zeiten wo arme Menschen Moped gefahren sind, weil sie sich kein Auto leisten konnten sind längst vorbei und das Motorrad ist zu einem Luxusfahrzeug geworden wo es der Mehrheit reicht 60Km zu fahren und das Teil dann zur Werkstatt zu schieben weil es nicht mehr funzt .... die Kunden sind genervt ... weil sie ein teures Fahrzeug haben was den Erwartungen von Haltbarkeit nicht entspricht .... die Händler sind genervt, weil sie die Technik nicht in den Griff bekommen, wie sollen sie auch eine versaute Konstruktion am leben erhalten, wenn schon der Fehler in der Konstruktion liegt und herausfallende Simmerringe nachträglich mit einem Blech gegen herausfallen gesichert werden müßen.
Etwas weniger Kaffee in den Konstruktionsbüros und etwas mehr "Kopf an" würde so manchen Fehler bei der Grundsteinlegung einer neuen Produktserie vermeiden helfen.

Schnelllebige Zeit - in der Ruhe liegt die Kraft - passt irgendwie zum Heute nicht zusammen.
 
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Funfahrer

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R1200GS LC (2014)
Wenn ich mir die Zulassungszahlen der neuen GS ansehe, dann spricht das aber eine ganz eigene Sprache.
Und die stimmt nun überhaupt nicht mit der hier vorherrschenden Kritik an dem Grundsatzkonzept von BMW überein.
Es scheint so zu sein wie mit dem Besuch bei Mc Donalds, oder dem Lesen der Bildzeitung.
Keiner geht hin und trotzdem verdienen sich die dumm und dämlich.

Ich hab mir eine R1200GS LC Bj. 2014 mit Vollausstattung (außer Speichenfelgen) gekauft.
Zuvor hatte ich 3 Jahre lang eine R1150R. Mit 14.000 km gebraucht gekauft und 3 Jahre später mit 20000 km wieder verkauft.

Ich freu mich jedesmal, wenn ich auf das Motorrad draufsitze und losfahre an allen technischen Spielereien die sie hat. Sonst hätt ich sie ja auch nicht gekauft.

Lohnt sich bei dieser Fahrleistung ein neues 18.000 Euro teures Motorrad?
Nach der hier vorherrschenden Lesart habe ich wohl eher nicht den Berechtigungsschein für diesen Kauf.

Ach so: Zelt, Gaskocher und Schlafsack habe ich auch nicht.
Wenn ich irgendwo übernachte, dann geh ich in ein Hotel. (Aber ich glaub da bin ich auch eher der Normalfall und nicht die Ausnahme)

Also alles in allem, bin ich das absolute Antibeispiel des harten Bikers, der hier so gerne im Forum herumpostet.
Aber ich glaube, ich bin damit Teil der schweigenden Mehrheit, der jetzt halt doch mal das Wort ergriffen hat.
 
D

der niederrheiner

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R75G/S
Sampleman, ich kann dir zustimmen. Aber wenn ich mir den Service von Yamaha und deren japanischen Mitbewerbern hier am Niederrhein anschaue, dann wird's schwierig. Zwar dünnt auch BMW gerade das Händlernetz aus, aber zu meiner Zeit war das die einzige Marke wo man sich mal die Motorräder angucken konnte, ohne eine Übernachtung einzuplanen.

Das trifft leider auch für die Mitbewerber aus Italien zu.
 
cab

cab

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Hallo
ich kann mich nicht erinnern, dass ein Kunde nach sowas verlangt hat.
Das ABS wäre heute auchder Kundenwunsch.
Der andere Murks war ganz allein auf dem Mist von BMW gewachsen
sollte was besonderes werden.
Allein schon dieser KAT der dem Kunden aufoktroyiert wurde.
Warum da Vorreiter spielen.
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können die alle nicht mehr alleine Motorradfahren, schalten, bremsen, Federn einstellen.
Ich wünsche mir elektrisch einstellbare Innenspiegel.
moin,
klar gibt's dinge, die man nicht haben muss,aber....
bis 2007 bin ich ein riesen fan von alteisen gewesen.
z Serie kawa
750 four
zuletzt ne xs 1100 s
speziell die yamaha war ein tolles motorrad mit nem kardan, der ( bj. 1981 !!! ) seinesgleichen sucht.
moped fahren war puristisch, auf das wesentliche beschränkt.
nun kann man , was sein hobby betrifft, auf der stelle treten, weil man einfach mit dem glücklich ist was man hat
oder man sucht einfach etwas anderes, weils interessiert.
also....warum dann nicht
abs
asc
esa
navi
griffheizung
etc.......

aber hey.....niemand zwingt hier irgendwem nen neues model auf, so what ??
nicht jeder hat lust, mehr zu basteln, als zu fahren....deshalb z.b. mein wechsel
und das der kampf um marktanteile in unserer höher/schneller/weiter gesellschaft
wird eh nicht aufhören und so hat die gs dann in 10 jahren wahrscheinlich 180 PS
braucht auch keiner, wird aber gekauft, wie geschnitten brot, wetten.....
 
Loferer

Loferer

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VL1500 GS1150ADV
Morgen,
ich glaube das hat mit den harten Biker nichts zu tun.
Ich finde das es Mode ist, so wie bei den Autos. Ohne SUV ist man heute zur Tage nichts mehr auf der Straße.
Und die sehen genau so wenig Offroad wie die GS.
Für manche sind Auto´s und Motorräder einfach Spielzeug. Sie verbringen gerne Zeit ihr Fahrzeuge zu Putzen und zu Streicheln.
Die einen können es sich Leisten, und die anderen sehen neidvoll hinter her. Was denen auch Gefällt.
Und dann gibt es die, die sich so ein neues Teil sich nicht leisten wollen oder können. Aber trotzdem fahren wollen.
Da ich Selber Mechaniker bin bin ich froh eine 1150GS zu haben. Da schraubt man noch gut ohne Diagnosegerät.

Bei dem Autos ist es ja auch das gleiche. Nur das der Hype von Leistung noch mit Verbrauch gekoppelt wird.
Autos können SMS oder Facebook Kommentare vor lesen und auch via Sprache schreiben. Tempomat der sich dem verkehr sich anpasst. Verkehrszeichen werden schon im BC angezeigt um nicht zu schnell zu fahren oder Überholen Verbote angezeigt zu bekommen.

Meine Frage verlernen wir nicht die Fähigkeit selbst die Umgebung wahrzunehmen und zu Kontrollieren?

Aber Technik, Elektrische Helferlein, Leistung und Groß ist die Mode der Zeit.
Mir reichen die Leistung der 1150, ich komme überall Hoch wo ich will. Und Verkehrszeichen und meine Umwelt möchte ich auch noch mitbekommen ohne das mir es wer sagt.
Mein Wunsch an den Hersteller, ein Fahrzeug mit genügen Leistung und Minimale Technik. Vielleicht ohne viel Plastik was unnütz am Fahrzeug verschraubt wird.

"Ich will doch nur Fahren" :rolleyes:
 
QVIENNA

QVIENNA

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1250er
und bei der GS-ADV kannst du noch einmal 20 kilo drauflegen...
 
Frosch'n

Frosch'n

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der Trend zur völligen verblödung ist eingeleitet.

Sei es das mein Kühlschrank im Internet für mich einkauft.
Mein Moped mir vorschreibt ... hallo ich hab festgestell das ein Rad steht, ich nehme mal Bremsleistung raus

was im Fall 1 nur bewirkt das ich irgendwann nicht mehr weiß wie ein Supermarkt funktioniert
mich im Fall 2 aber in echte Schwierigkeiten bringen kann, wenn es gewollt war das Hinterrad stehen zu lassen und ich vergessen hab die "Denkhilfe" aus zu schalten.

Helferlein ok .... sie helfen aber auch das ich nicht mehr denken muß und verleiten zu einem Können bei dem man nie in den wirklichen Grenzbereich gekommen ist weil das Helferlein vorher eingegriffen hat.

Wenn ich mich Maule, weil ich überbremst habe weiß ich wo die Ursache lag und kann mich drauf einstellen ....
Wenn das ABS regelt werde ich den Grenzbereich nie erfahren, es regelt halt. Was aber wenn es das nicht tut weil ein Wiederstand für 0,008€ putt ist und daher mein Helferlein nicht funzt,ich aber drauf angewiesen bin, weil ich nicht weiß was im Grenzbereich abgeht und welche Maßnamen zu treffen sind .....

Es wird die Zeit kommen in der wir überhaupt nichts mehr machen müssen .... Maschienen bauen Maschienen und die versorgen uns

..... es wird keinen mehr geben der diese Maschienen reparieren kann, weil wir es nicht mehr können .... die haben sich ja immer selbst repariert .... wir brauchen uns darum nicht mehr kümmern .... warum also noch drüber nachdenken, oder überhaupt denken.

vor 60 Jahren hat man drüber nachgedacht zum Mond zu kommen .... schaut wo wir heute sind
 
OliverEd

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GS 1200 LC
Das schöne ist doch das wir die Vielfalt haben. Wenn die ganze Elektronik von einer Mehrheit der Kunden nicht gewollt wäre, würden die Hersteller diese nicht verbauen. Da aber die Modelle gut verkauft werden sieht der Hersteller natürlich keine Veranlassung den Trend wieder umzukehren. Ich für meinen Teil mag meine Helferlein. Entweder weil es bequem ist (ESA) oder weil sie ggf. mein Unvermögen ausgleichen. Denn ich bin eher ein durchschnittlicher Fahrer und kein Rossi. Schäme ich mich dafür? Nein aber ich weiß auch das die Helferlein die Grenzen der Physik nicht ändern!
Wenn mein Spaßgerät mir nur noch Ärger machen sollte kommt es weg. Denn der einzige Nutzen den mein Motorrad hat ist mir zu gefallen. Tut sie das nicht, ist sie für mich Nutzlos!
 
Jonni

Jonni

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R 1250 GS
Nein, nie würde ich die LC wieder für ein Alteisen ohne Elektronic wie z.B. eine 1150er GS eintauschen. Jeder Meter mehr mit der LC bereitet mir mehr Spaß. Die LC ist einfach die ultimative GS. Ich sehe es am Bordcomputer, der ja schon seit der ersten 12er GS auch die Durchschnittgeschwindigkeit mit anzeigt. Bei keiner meiner vorherigen drei 12er GS war die Durchschnittgeschwindigkeit so hoch wie bei der LC. Und dies kommt nicht etwa dadurch, dass ich mit der LC auf der letzten Rille oder andere Strecken fahre. Nein, das neue ESA-Fahrwerk und der neue Motor sind so gut, dass man die höhere Durchschnittsgeschwindfigkeit ganz entspannt "auf die Straße bringt".

CU
Jonni
 
F

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R1200GS LC (2014)
Echt, bei allen 300 km, die du bisher bestimmt gefahren bist? :eek:

Grüße
Steffen
Kannst du das bitte mal erklären? Weil ich versteh das echt nicht.
Meinst du tatsächlich, er ist mit "drei vorherigen GS" plus seiner jetzigen LC, also vier GS nur insgesamt 300 km gefahren.
Also ich denke mal, es waren mehr... wesentlich mehr !
 
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