Ist zwar schon etwas her, der letzte Beitrag von Bonsai, aber die Erfahrung, die ich gestern mit dem frisch aufgezogenen Dunlop D212 GP Racer gemacht haben, passt exakt hierher.
Nicht wegen dem Reifen an sich, sondern weil er seit dem Montieren vor wenigen Tagen enorm viel Luft verloren hatte und ich bis zur ersten Tankstelle mit 1.0 bar (laut Anzeige) im Hinterreifen unterwegs war. Erst dachte ich, die Batterie des zwölfjährigen Drucksensors im Hinterrad hätte den Geist aufgegeben, bis ich in den ersten Kurven spürte, dass da tatsächlich was nicht stimmt.
Hatte mir seltsamerweise nie die Mühe gemacht, mal auszuprobieren, wie sich zu wenig Luft im Hinterreifen anfühlt, hatte mich bisher immer nur auf den vorderen konzentriert. Da die erste, zweite und dritte Tankstelle um 17 Uhr am Samstag Abend alle keine Luft mehr zur Verfügung stellten, hatte ich jede Menge Kilometer und viele Kurven Gelegenheit, mich in die veränderte Fahrdynamik hinein zu fühlen.
Erstaunlicherweise ist so ein Motorrad noch gut fahrbar, gesegnet mit exzellenter Stabilität bei Geradeausfahrt und natürlich bestem Federungskomfort von der Hinterhand. Beim Einlenken in die erste ernsthafte Kurve dann die (irgendwie erwartete) Überraschung: Das Ding will einfach stur geradeaus, es lässt sich kaum einlenken. Als würde man durch Teig fahren - so zäh und widerwillig. Sportlich fahren liegt dabei gar nicht drin. In Schräglage fühlt sich die Fuhre völlig verspannt an und man weiß im ersten Moment nicht, wie man wieder hoch kommen soll - durch Druck auf die linke oder auf die rechte Lenkerhälfte.
So weit so erwartbar - aber: Auch mit 2.6 bar im Hinterreifen (nachdem ich endlich eine TS mit einigermaßen funktionierendem Kompressor gefunden hatte) blieb dieses Fahrverhalten im Prinzip erhalten, nur in deutlich abgeschwächter Form dann. Jetzt bin ich natürlich gespannt, wie sich der Reifen mit 2.9 bar fährt. Ich gehe mal davon aus, dass es nicht am Reifen liegt ...
Gruß
Serpel