Routen mit dem Tablet für das Navi

[TuWiels]

Hallo allerseits.

Also: ich habe ein BMW Navi6 mit einer externen SD-Karte, auf der ich OSM-Karten (Freizeitkarten) installiert habe.
Normalerweise mache ich die Routenplanung in BaseCamp und übertrage sie dann per Kabel aufs Navi.
Für die große Sommertour muss ich jetzt allerdings umdenken.

Einen Laptop will ich nicht mitnehmen, da zu groß, zu schwer, unterwegs nicht gut zu laden.
Die Planung nur auf dem Navi vorzunehmen, ist auch nicht so prickelnd - das Display ist einfach zu klein und lahm.
Also soll ein (Android-)Tablet mit. Großes Display, Lademöglichkeit über eine Powerbank und notfalls auch während der Fahrt aus der Batterie.

Dafür habe ich mir ein kurzes OTG-Kabel besorgt, um die gpx-Route aufs Navi zu übertragen.
Plus: es funktioniert.
Minus: es funktioniert nur der Zugriff auf den internen Speicher, nicht aber auf die SD-Karte, was eigentlich sinnvoller wäre. Was hat sich Garmin nur dabei gedacht? Soll ich jeden Abend das Navi aufschrauben und die SD-Karte herauspopeln und sie dann in Tablet oder Smartphone friemeln? Aber ok, der interne Speicher sollte ausreichen. Blöd ist dann nur, dass BaseCamp im Gegenzug nur Schreib/Lösch-Zugriff auf den externen Speicher hat. Nutzerfreundlich ist anders.

Und dann der nächste Knüppel zwischen die Speichen. Ok, dass verschiedene Software mit unterschiedlichen Karten und Einstellungen abweichende Routen erzeugen, liegt in der Natur der Sache.
Man könnte zwar einfach einen Track zum Abfahren vorgeben, aber das ist in der Praxis schlecht gelöst. Eine Baustelle, ein kleiner Stau oder auch nur ein Abstecher zum Supermarkt ein paar Meter abseits, und das Navi mutiert vom hilfreichen Assistenten zu einer Art Straßenkarte mit bitte-wenden-Genöle und Unterbrechung des Helmfunks.

Also muss die Planung als Route mit Wegpunkten erfolgen, von denen bitte auch abgewichen werden darf.
Bei der Planung steht man dann vor dem Problem, dass man einerseits genügend Wegpunkte braucht, damit das Routing von Tablet und Navi einigermaßen gleich ausfällt. Andererseits darf die Zahl der Punkte nicht zu groß sein, da das Navi die Route sonst beim Import aufteilt. Die Grenze scheint bei 25 oder 29 Wegpunkten zu liegen.

Aber leider reicht es nicht, die Etappe dann eben auf diese Zahl zu begrenzen. Denn beim Export der Route werden auch die Abbiegehinweise und manchmal selbst die Kurven in das gpx-File geschrieben. Selbst eine Route mit nur einer Handvoll Wegpunkten wird dann beim Import gesplittet.
Wie ist das eigentlich dann beim Abfahren, endet die Navigation beim Erreichen des letzten Wegpunkts des ersten Routenfragmentes, oder holt sich das Navi automatisch das nächste Fragment?
Das wäre notfalls zu verschmerzen, obwohl das Scrollen durch hunderte von Routen(fragmenten) eine Zumutung ist.

Da ich im Urlaub damit rechne, öfter mal keinen Internetzugriff zu haben, werde ich auf jeden Fall mit offline-Karten unterwegs sein. Ich habe mir dafür die Freizeitkarten auf OSM-Basis ausgeguckt, da diese sowohl für Garmin-Geräte als auch für PC (BaseCamp) und Android verfügbar sind.
Für die abendliche - offline - Planung mit dem Tablet brauche ich eine passende App, die einerseits die Freizeitkarte verwenden kann und andererseits eine gpx-Route exportieren kann, die ich dann per OTG-Kabel auf das Navi übertragen kann, und das möglichst kompakt.
Angeschaut habe ich mir dazu einige Apps, von denen ich vier in die nähere Auswahl genommen hatte:

Osmand
Sehr schön, verwendet allerdings nicht die Freizeitkarten, sondern eigenes (auch auf OSM-basierendes) Kartenmaterial.

Cruiser GL
War mein Favorit, da die Freizeitkarten verwendet werden können und das Erstellen der Routen flott von der Hand ging. Aber auch Cruiser fügt beim Export der Route eine Menge weiterer Wegpunkte hinzu - beim Import gibt das wieder Routenfragmente. Gibt es dafür eine Lösung?

Locus / OruxMaps
Beide können die Freizeitkarten verwenden, aber das Handling gefiel mir nicht so gut. Das ist vermutlich eher eine Frage der Übung. Wie sich diese beiden Apps beim Export einer Route verhalten, habe ich noch nicht ausprobiert, aber ich befürchte, dass es ähnliche Probleme mit hinzukommenden Wegpunkten geben wird.

Jetzt meine Frage an die Community: Wie macht ihr das, welche App auf dem Tablet eignet sich, mit welchem Kniff lässt sich eine Route ggf. so planen, dass sie sich praktikabel auf das Navi übertragen lässt?
Um das Ganze etwas einzugrenzen, hier ein paar Rahmenbedingungen:
- Verwendung von OSM-Karten (am liebsten der Freizeitkarten)
- Android-App
- Export der Route so, dass möglichst nicht beim Import mehrere Fragmente daraus werden.

 

[Hobbyfahrer]

Hallo,

leider verstehe ich überhaupt nicht dein Problem.


Ich habe ein Android (8.0) Gerät und nutze z.B. Kurviger.de. Kurviger nutz OSM Karten.

Ich erstelle eine Route, exportiere diese als Track und speichere diese in meinem Gerät.

Dann übertrage ich per USB den Track auf mein N6 und kann sogar auswählen, wo ob intern oder auf der SD Karte

Den Track wandel ich dann im N6 in eine Route um und kann diese abfahren.

Einfacher geht es doch nicht.


Letzendlich geht es mit jeder Software die einen Export auf den Gerätespeicher erlaubt.



P.S. Neuberechung muss natürlich auf dem N6 abgeschaltet sein

 

[TuWiels]

Kurviger kannte ich bisher nur als Online Tool, und da fehlen mir auf den Karten einige Zusatzinfos für die Planung, auch wenn sie für das eigentliche Navigieren dann sehr schön übersichtlich sind.
Eigene Karten lassen sich aber nur mit der Pro-Version einbinden. Aber das Ausschlusskriterium für Kurviger war, dass das Routen immer online erfolgt.

Dass ich in meinem N6 vom Tablet aus nur den internen Speicher sehe, könnte daran liegen, dass unsere Tablets nur Android 5 haben. Ich habe gerade das Smartphone angeschlossen, damit kann ich auch auf beide Speicher des N6 zugreifen. Diese Frage wäre also geklärt. Vielleicht wird mir ein anderer Dateimanager helfen.

Jetzt schaue ich mir an, ob Cruiser auch Tracks exportieren kann, bzw. wie es aussieht, wenn der N6 umfangreiche Tracks zum Import als Route angeboten bekommt.

 

[Pendeline]

Gruß - Pendeline

 

[TuWiels]

Danke Pendeline, das Video zeigt die Zusammenarbeit mit kurviger.de ganz gut.
Aber leider routet kurviger nur online, und das ist das Problem.

Und Cruiser exportiert keine Tracks, sondern nur Routen. Und routet zudem auch online.
(mit dem Server von kurviger.de...)

Jetzt schaue ich mir OruxMaps an, das kann auch offline mit BRouter routen, und kann ebenfalls die Freizeitkarten und deren Themes benutzen.

 

[Hobbyfahrer]

Ich weiß ja nicht wo dich deine Touren hinführen aber ich hatte noch nie Probleme mit einer Internetverbindung. Selbst wenn GSM mal nicht verfügbar sein sollte, hat heute jedes Hotel, Bar, Restaurant, MCD usw. usw. WLAN und im Ausland noch viel stärker verbreitet als hier in Deutschland.

 

[MHY]

Der TA setzt hier derartig ungewöhnlich Anforderunggen, dasss die kein GPS erfüllen kann

 

[MHY]

Helfen könnte noch das Geldausgeben für eine ganz klassische Papier-Karte.

 

[rumbrummer]

....dass verschiedene Software mit unterschiedlichen Karten und Einstellungen abweichende Routen erzeugen, liegt in der Natur der Sache.
....
Bei der Planung steht man dann vor dem Problem, dass man einerseits genügend Wegpunkte braucht, damit das Routing von Tablet und Navi einigermaßen gleich ausfällt. Andererseits darf die Zahl der Punkte nicht zu groß sein, da das Navi die Route sonst beim Import aufteilt. Die Grenze scheint bei 25 oder 29 Wegpunkten zu liegen.
.....
Selbst eine Route mit nur einer Handvoll Wegpunkten wird dann beim Import gesplittet.
......
- Export der Route so, dass möglichst nicht beim Import mehrere Fragmente daraus werden.

Hi,

für die Kernprobleme "Navigator teilt die Routen auf" und "Navigator fährt nicht da lang, wo geplant" habe ich einen Konverter gebastelt.

Dieser wandelt einen Teil der Punkte in ShapingPoints um (davon kann der Navigator theoretisch bis zu 1500) und fügt ggf. basierend auf dem Track weitere Routenpunkte hinzu.

Ich verwende Kurviger, der Konverter kann aber prinzipiell jedes GPX einlesen.

Den Konverter findest Du unter Shaping, Download einer lokalen Version (geht ohne Internet- Verbindung) ist möglich. Mehr in der Hilfe: Help

Ich verwende immer die max. Zahl von 31 ViaPoints (Start und Ziel zählen mit, siehe Handbuch) und lasse alle 2.5 km zusätzliche Punkte einfügen, auf dem Navigator 5 habe ich automatische Neuberechnung an. Funktioniert gut.

Ciao Markus

 

[Seidl]

Nav6 was für ein Scheizz...

 

[fuchs2266]

Ist auch eine Möglichkeit. Nutze ich so und funktioniert ganz gut.

 

[Hobbyfahrer]

Dieser wandelt einen Teil der Punkte in ShapingPoints um (davon kann der Navigator theoretisch bis zu 1500) und fügt ggf. basierend auf dem Track weitere Routenpunkte hinzu.

Ich verwende Kurviger, der Konverter kann aber prinzipiell jedes GPX einlesen.

Das macht doch Kurviger.de schon von Haus aus

 

[TuWiels]

Ich weiß ja nicht wo dich deine Touren hinführen aber ich hatte noch nie Probleme mit einer Internetverbindung. Selbst wenn GSM mal nicht verfügbar sein sollte, hat heute jedes Hotel, Bar, Restaurant, MCD usw. usw. WLAN und im Ausland noch viel stärker verbreitet als hier in Deutschland.

Leider wahr, dass die Versorgung im Ausland oft besser ist. Ein Nachbardorf hier in der Rhön (mit nicht nur einer Handvoll halb verlassener Häuser) hatte bis vor kurzem kein Handynetz, und Internet gabs maximal mit ISDN-Geschwindigkeit. Wenn es blöd läuft, dann erwischt man halt genau so ein Loch in dem Käse.

Vor Jahren, Smartphones gabs noch kaum, war ich im UK mit Netbook und Surfstick unterwegs. Laut Provider überall Netzabdeckung; in der Realität sah das auf den Campingplätzen aber ganz anders aus. Wir hatten ein WoMo gemietet und dabei ein echtes Schrottteil erwischt. Jeden Abend musste ich den Vermieter anrufen. Einmal funktionierte die Ladeelektronik nicht, dann war der Fernseher kaputt (war zeitweilig überlebenswichtig für meine Kids). Die Krönung war, als dann das Dachfenster unterwegs weggeflogen war. Um einen Laden zu finden, in dem ich samstagabends noch eine passende Plane und Panzerband zum Abdecken vor dem nächsten Sommerregen bekommen konnte, hätte ich doch schon gerne ein Netz gehabt.
Solche Alpträume prägen schon ein wenig.

Es geht nach Skandinavien. Ja, die Hotels und Ferienhäuser im dortigen Süden haben so gut wie alle WLAN. Aber auf den Campingplätzen gibts das WLAN oft nur bei der Rezeption, und zu den Stoßzeiten kann es da mit der Bandbreite doch etwas eng werden.

Klar, ist ein Luxusproblem.
Aber haben wir das als BMW-Fahrer nicht im Prinzip alle?

 

[TuWiels]

Der TA setzt hier derartig ungewöhnlich Anforderunggen, dasss die kein GPS erfüllen kann

Ungewöhnlich?
Es geht doch nicht um GPS-Empfang. Die Zeiten, bei denen man mit einem Outdoor-GPS im Wald noch darauf achten musste, dass das Blätterdach nicht die Sicht auf die Satelliten verdeckt hat, sind seit Jahren vorbei.

Helfen könnte noch das Geldausgeben für eine ganz klassische Papier-Karte.

Und es geht auch nicht um eine Papierkarte. Das Kartenmaterial ist ja vorhanden, und das sogar im immer passenden Maßstab und mit den jeweils gewünschten Infos. Und das Papier-Kartenmaterial, das für tausende Quadratkilometer jedes Klo anzeigt, musst du mir erstmal zeigen.

Meine Frage lautet ja nicht: wie orientiere ich mich auf meiner Urlaubsreise und spare dabei möglichst viel Geld, sondern wie bringe ich die bereits vorhandenen Karteninformationen offline und bequem auf mein Navi.

Wenn es um online ginge, bräuchte ich auch kein Navi. Dann könnte ich gleich ganz auf GoogleMaps umsteigen.

 

[Pendeline]

.Wenn es um online ginge, bräuchte ich auch kein Navi. Dann könnte ich gleich ganz auf GoogleMaps umsteigen.

Guter Hinweis. Wäre Google Maps mit seiner auf deinem Smartphone heruntergeladenen Offline-Karte nicht genau das was du suchst, um ohne Netzanbindung zu navigieren??

Gruß - Pendeline

 

[TuWiels]

@rumbrummer

Shaping/Konverter
Danke, sowas habe ich bei den bisherigen gpx-Exporten (offline!) vermisst. Kurviger liefert ja bereits sehr schön einstellbar geeignete Tracks.

Im Grunde habe ich etwas erwartet, was wohl nicht ganz trivial ist: nämlich einen Export, der von einer Route mit einigen wenigen Waypoints (meinetwegen mit Fähnchen, benannt und mit Zusatzinfos) ausgeht, die um nicht angezeigte (weil während der Fahrt nicht als Ziel interessante) Punkte ergänzt sind. Und diese unsichtbaren Punkte nicht alle paar Sekunden/Meter, sondern wirklich nur dort, wo sich ansonsten alternative Strecken eröffnen könnten. Also kein Track, sondern eine Route, die aber alle zum Beibehalten der Strecke erforderlichen Punkte enthält, die aber eben nicht als Wegpunkte zählen. Also gewissermaßen ein Hybrid aus Route und Track, der aber mit einem Minimum an Daten auskommt. Aber vermutlich ist der Aufwand für einen solchen smarten Export zu groß, um offline angeboten zu werden. Und in Zeiten von Videostreaming ist sowas wie Datensparsamkeit scheinbar ein Anachronismus.

 

[TuWiels]

Guter Hinweis. Wäre Google Maps mit seiner auf deinem Smartphone heruntergeladenen Offline-Karte nicht genau das was du suchst, um ohne Netzanbindung zu navigieren??

Gruß - Pendeline

Ja, klar ginge das. (Und vermutlich werden wir das auch als Backup so machen - falls das Kartenmaterial noch auf das Smartphone passt.)
Klar kann ich mit dem Navi auch ohne Netzanbindung navigieren, und sogar mit den Freizeitkarten. So riesig ist im Einzelfall der Aufwand auch nicht, mal per Hand eine Route auf dem Navi einzugeben. Einen Großteil der Zeit werden wir ohnehin nur alle paar Stunden mal die Straße wechseln. Und in den Städten macht es ohnehin nicht so viel Sinn, eine Route vorzugeben, die sich aufgrund der Verkehrslage schnell mal ändern kann (was das Navi dann online hoffentlich auch bewältigt).

Wie gesagt, es ist schon eher ein Luxusproblemchen, das sich gerade auflöst.
OruxMaps schafft ein offline-Routing, und der exportierte Track lässt sich über das OTG-Kabel auf das N6 übertragen und in eine Route
zurückverwandeln.

Auf jeden Fall Danke für eure Hilfe.

 

[rumbrummer]

Das macht doch Kurviger.de schon von Haus aus

Hi,

nicht ganz richtig - Kurviger eportiert ein "Garmin GPX" komplett mit ShapingPoints.
Das löst das Problem "Navi teilt beim Import auf mehrere Routen auf".
Ein Quereinstieg in die Route und das Überspringen von Abschnitten geht aber ohne ViaPoints nicht.

Und die zusätzlichen Routenpunkte gibt es auch noch nicht.

Ciao Markus

 

[Seidl]

"Calimoto" und alle Probleme sind gelöst, weil es keine gibt. Auch wenn man eine BMW fährt.

 

[rumbrummer]

....einer Route mit einigen wenigen Waypoints (meinetwegen mit Fähnchen, benannt und mit Zusatzinfos) ausgeht, die um nicht angezeigte (weil während der Fahrt nicht als Ziel interessante) Punkte ergänzt sind...

Hi,

diese "unsichtbaren" Punkte sind bei Garmin die "ShapingPoints", wie der Name ja auch schon vermuten lässt.
Sie werden nur als kleine grau-blaue Punkte angezeigt, für sie erscheint auch kein Hinweis links oben in der Kartenansicht (sondern im Beispielbild die nächste Abbiegeanweisung hinter dem ShapingPoint):



Ciao Markus