Rücksichtslose A...löcher

[Lewellyn]

Was da fehlt: Fahre stets so, dass Du Dir selber entgegenkommen kannst.

 

[veaupalatine]

Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

 

[Gast 32829]

Was da fehlt: Fahre stets so, dass Du Dir selber entgegenkommen kannst.

...und für die anderen auch noch etwas mitdenken, ich hoffe die machen das für mich auch, wenn ich denn mal......

Josef

 

[Gast 11390]

Das mit dem Kurvenschnippeln, bzw. das generelle Kurvenfahren, vermute viele Fahrer sind hier anscheinend der Meinung, wenn man halbwegs gerade auf dem Mopped sitzen und einigermaßen unfallfrei von A nach B fahren kann reicht das für die Zukunft aus, die anderen können ja auch aufpassen. Leider gibt es heutzutage Biker die völlig überfordert und nicht in der Lage sind einfache Dinge zu bewerkstelligen. Wenn dann noch Gruppenfahrten anstehen scheint die Fehlerquote um einiges schlimmer zu werden.

Heute gibt es sehr viele Späteinsteiger, ältere Führerscheinneulinge, und bei den alteingefahrenen haben sich Dinge eingeschlichen die nur schwer wieder abzustellen sind. Dann sind die Mopeds noch vollgepackt mit jede Menge Blinkkram wo die Fahrer zusätzlich überfordern, und logischerweise den Verkehr der ja auch stark zugenommen hat.

Natürlich zeigt man gerne auf andere, wenn die schneller durch die Kurven räubern (das geht ja mal gar nicht) sind das ja doch alles Idioten und Raser. Da wo der eine locker und ohne Anstrengung seine Runden dreht ist der andere an seiner Grenze und evtl. schon überfordert. Hier wäre Toleranz das Zauberwort.

Auch als langsamer Motorradfahrer sollte man das motorische und die Koordination verschiedener Bewegungen und Abläufe verinnerlichen und jeder Zeit auch draufhaben.

Besser wird man halt nicht indem man hinterm Schreibtisch sitzt, wer körperlich und auch Mental Fit ist, immer mal wieder an verschiedenen Trainings teilnimmt, wird sicherlich seine Linie treffen und auf Gefahren auch besser reagieren können.

 

[Uli G.]

Das Fehlverhalten hat nicht ursächlich was mit Gruppenfahrten zu tun. Einem Freund ist hier (Kurve in Bildmitte), das Gesicht plattgebügelt worden. Er fuhr in einer Gruppe Richtung Seesen, der sehr entgegenkommende Idiot kam aus Seesen. Die Kurve ist locker, selbst mit beliebiger Harley (wenn nicht extrem tief gelegt) zu durchfahren. Die Knalltüte hat ihr Fahrkönnen überschätzt (und die zul. Geschwindigkeit im Bereich der Klinik deutl. überschritten), ist aus der Kurve getragen worden, hat eines der ersten Gruppenmitglieder gestreift und den Koffer abgerissen, und ist dann frontal mit dem Freund zusammen gestoßen. Da dieser mit Jethelm fuhr, der Gegner mit Vollvisier, hat's ihn schwer erwischt (nach etl. kosmetischen OPs sieht er wieder ziemlich normal aus).
Ansonsten kenne ich blindes Überholen aus dem Harz zur Genüge . Da fahren drei Wohnwagengespanne hintereinander (nicht immer die mit gelbem Nummernschild), die Nase im A des Vordermannes, versperren die kurze gerade Strecke zwischen zwei Kurven, ich halte mich bewusst dahinter, aber es gibt ausreichend viele Hirnis, die auf Biegen u. Brechen dran vorbei müssen. Da passen dann mal grad so zwei PKW u. ein Moped dazwischen nebeneinander auf die Straße, so macht man sich keine Freunde bei den Autofahrern, und wenn so'n Idiot direkt vor, o. neben mir einschert, ggfs. eine Vollbremsung macht, damit er nicht im Wohnwagen vor mir landet, könnte ich den auch regelmäßig vom Moped treten . Zum Glück findet sowas fast nur am WE statt, und da meide ich Harz u. Weserbergland wie der Teufel das Weihwasser . Mal sehn, wie das ab 16.07.20 bei der Allgäutour wird, da werden wir uns ja nur unter der Woche im Hauptgebiet rumtreiben, der Rest, Anfahrt u. Abfahrt, dürfte nur mit den üblichen Knalltüten von Wochenendfahrern auf "normalen" Straßen gesegnet sein .

Uli

 

[QVIENNA]

Heute gibt es sehr viele Späteinsteiger, ältere Führerscheinneulinge, und bei den alteingefahrenen haben sich Dinge eingeschlichen die nur schwer wieder abzustellen sind. Dann sind die Mopeds noch vollgepackt mit jede Menge Blinkkram wo die Fahrer zusätzlich überfordern, und logischerweise den Verkehr der ja auch stark zugenommen hat.

Die Industrie ist natürlich nicht dumm und suggeriert, dass Motorrad Fahren so einfach wie Fahrradfahren ist. Mit der Elektronik kann quasi nichts mehr passieren und der Händler bietet dir das Rundumsorglospaket für Freiheit, Abenteuer, Kameradschaft und Weisderkuckucknochwas an.

Dann kaufen die Newcomer gerne 150 PS Bikes, die Kohle ist ja da, warum sollte man sich nicht das Flagschiff kaufen, man möchte ja zeigen, dass man es kann.

Gut, der letzte Satz war jetzt ein wenig übertrieben, viele Bikes laufen auf Leasing und nicht wenige müssen darauf sparen.

 

[Kraftradler]

Dass der Gegenverkehr in meine Fahrbahnhälfte schneidet kommt nicht oft vor, dafür aber regelmäßig. Sind bei jeder Tour zwei oder drei solche Begebenheiten. Ist aber nicht auf eine bestimmte Motorradart beschränkt. Da möchte ich mitunter gerne mit einem senkrechten Finger grüßen statt mit zwei waagrechten. Unübersichtliche Kurven fahre ich daher so weit rechts wie nur irgend möglich. Hat mich nicht nur einmal vor Zusammenstößen bewahrt.

Mir kommt es so vor, als dass ein Teil der kurvenschneidenden Zunft die Kurven zu weit außen anfährt und die Geschwindigkeit zu hoch wählt für die zugetraute Schräglage. Gegen dieses Verhalten kann ich nur Schräglagentrainigs empfehlen. Wer Angst hat seine Mopete zu legen, der kann sich auch gerne ein Training suchen, welches Bikes mit Stützrädern anbietet. Sicherer Schräglage lernen bzw. erfahren geht fast nicht. Ein anderer Teil der Bikerschaft klebt gerne mit dem Vorderrad am Hinterrad des Vordermanns, sodaß der Tross langsam die Kurve zuzieht. Die Gesellen sollten sich vielleicht nochmal mit Physik beschäftigen.

Drollig war ein Ereignis am Samstag. Ich komme auf Vorfahrtstraße an eine T Kreuzung aus der Richtung von rechts am waagrechten Balken des T und will links abbiegen. Von links will eine Blechdose mit Jungspund drin aus seiner Sicht nach links abbiegen. Gleichzeitig kommen aus meiner Perspektive von vorne noch zwei etwas größere Transporter, der Jungspund und ich sehen uns nur für eine knappe Sekunde zwischen den Transportern. So hektisch wie der sich umgeschaut hat hab ich mal lieber abgebremst, da klar war daß dem jetzt alles scheißegal ist. Und tatsächlich fährt der direkt nach dem zweiten Transporter los. Mitten auf der Kreuzung scheint er sich an mich zu erinnern und steigt in die Eisen, sieht mich und daß ich lange nicht so nah bin wie er erwartet hat, ich winke, dem klappt die Kinnlade runter. Sorry, aber wir war grad nicht nach Kühlerfigur.

Dann kaufen die Newcomer gerne 150 PS Bikes, [...]

Warum auch nicht? Kommt immer drauf an, wie und ob mit der abgerufenen Leistung auch umgegangen werden kann. Wer sich bei einem relativ gefährlichen Hobby wie Motorradfahren nicht in Selbstdisziplin üben kann, der kann sich und Andere auch mit nur 50 PS in Gefahr bringen.

Über das Thema hatte ich es auch Mitte 2020 kurz vor der Führerscheinprüfung mit noch 42 Jahren mit meinem Fahrlehrer, der hielt sog. "Anfängerbikes" auch für rausgeschmissenes Geld. Die Fahrpraxis ergibt sich aus vorsichtigem Herantasten und absolvierten Trainings.

 

[Gast 11390]

@Uli G.
Ist richtig, Fehlverhalten findet man natürlich auch bei einzelnen Fahrern, bei einer Gruppenfahrt die nicht harmoniert bzw. beim Fahrkönnen große Unterschiede bestehen, ist halt oft der drang am Vordermann auf Biegen und Brechen dran bleiben zu wollen sehr groß, was wiederum zu Fahrfehler führen kann. Hier liegt das Problem klar am Tourguide und weniger an den hinterherfahrenden.

Man wird sicherlich nicht immer auf alle Gefahrenbereiche eine Antwort parat haben, aber richtiges reagieren, korrekte Blickführung, 100% Konzentriert, vorheriges einschätzen bestimmter Situationen lassen doch die ein- oder andere Gefahr besser meistern, selbst wenn so ein Honk auf meiner Fahrbahnseite entgegenkommt. Hier sind logischerweise wieder große Vorteile bei Fahrern die ihre (Voll)Bremse auch wirklich beherrschen.


@Klaus
Tja, da hast du wohl ins Schwarze getroffen, wobei das Problem jetzt nicht unbedingt an den 150PS liegen dürfte

……ist aber ähnlich wie beim lauten Auspuff, jeder hat es halt selbst in der Hand wie laut/leise es durch die Ortschaft geht. Und beim Fahrkönnen ist es nichts anderes, es bleibt jedem selbst überlassen in wieweit er etwas dafür tut damit es besser bzw. sicherer wird.

 

[CSS]

Organ Donor kommen in allen Nationalitaeten. Schuetzen kann man sich indem man die populaeren Strecken insbesondere an Sommer Wochenenden weitesgehends meidet oder selber sehr defensiv faehrt. Spass macht so ewtas nicht und ermuedend ist es obendrein.

 

[Larsi]

... Hier liegt das Problem klar am Tourguide und weniger an den hinterherfahrenden.
...

Da sehe ich eher das Problem in der fehlenden Absprache oder Disziplin des Einzelnen.

An einer Ausfahrt, die sich konsequent am langsamsten Motorrad/Fahrer orientiert, nehme ich nicht Teil. Bei uns zieht sich die Gruppe auf kurvigen Strecken oder beim Überholen etwas auseinander und sammelt sich wieder auf geraden Stücken oder im nächsten Ort.

 

[FF-GS]

Anders macht es auch keinen Spass.

Der Knackpunkt ist, das Anfänger und Wiedereinsteiger dann ehrgeizig werden und es übertreiben. (und das Können reicht nicht= Abflug)

Aber auch als alter Hase muss man sich ab und zu sagen, ist es das Risiko wert? Ich selber muss aufpassen, wenn ich in meinen Flow komme und dann darin bleiben möchte, anstatt bei unübersichtlichen oder möglicherweise riskanten Situationen besser zurückzustecken. Ist dan nvielelicht noch nicht Brechstange, aber die Grenze dahin ist halt fließend.

 

[Dreyka]

Hm,
komisch finde ich, dass immer wieder darauf aufmerksam gemacht wird, was einem durch "andere" passiert ist.
Wenn ich dass alles aufzählen müsste, könnte ich hier einige Seiten füllen, gehört es doch mitlerweile zum Alltag.
Mich würde interessieren, ob man die schlechten Situationen, die man selbst verursacht hat, auch so ausführlich beschreiben kann, oder will.
Ich möchte nicht wissen, wie oft ich mich selber in brenzliche Situationen gebracht habe, jene dann aber schnell wieder aus dem Gedächniss gestrichen habe...! (Könnte ja sonst noch peinlich werden)
Eines ist mal sicher, wer mit den Finger auf andere zeigt, sollte beachten, dass dabei immer drei Finger auf sich selber zeigen. Und dass nicht nur beim Moped fahren.
Nur mal so ein Gedanke...

 

[K-F]

Ich bin froh, dass ich nach meinen ersten Motorraderfahrungen als 18 Jähriger aus Geldmangel und dann Familie einen Stop eingelegt hatte. Da waren doch einige Szenen dabei, die im Nachhinein zu den hier geschilderten gehören. Aber nicht, weil ich es wollte, sondern weil ich mich überschätzt hatte.

Mit der Erfahrung vieler Jahre und ein wenig Gelassenheit fahre ich nun vorsichtiger und weit vorausschauend. So wie es einige schon geschrieben haben, fange ich bei mir an mit dem rücksichtsvollen fahren und auspassen. Natürlich begegnen einem immer wieder irgendwelche Idioten (Moped wie auch Auto), aber die sind gefühlt weniger geworden.

Solche Hotspots der Mopedtouristen sind eher etwas, was ich vermeiden würde. Ich habe das Glück in der woche viel beruflich mit der GS fahren zu können. Da kann ich mir oft die Zeit sogar einteilen und fahre dann nur Abseits von Autobahn und Bundesstrassen. Wunderschön ruhig. Bei einsichtbaren Kurven werden die auch mal sportlicher genommen. Aber immer mit einem Vorsichtsgedanken im Hinterkopf. Und auch dabei passieren mir Fehler, wo ich dann drüber nachdenke, wie ich die vermeiden kann.

Am Wochenende fahre ich dann eher mit der 1200C gemütlich Runden. Wenn möglich abseits der vielbefahrenen Strassen. Sollte dann doch mal ein Idiot entgegenkommen, heisst es genau beobachten und mich selbst anpassen.

Vorausschauend und Rücksichtsvoll sind die beiden für mich wichtigen Eigenschaften.

 

[westi677]

Hm,
komisch finde ich dass immer wieder darauf aufmerksam gemacht wird, was einem durch "andere" passiert ist.
Eines ist mal sicher, wer mit den Finger auf andere zeigt, sollte beachten, dass dabei immer drei Finger auf sich selber zeigen. Und dass nicht nur beim Moped fahren.
Nur mal so ein Gedanke...

Richtig!
Ich bin letztens auch beinahe einer rein gefahren, weil ich an einer Kreuzung nicht richtig geschaut habe…
An die Straße rangerollt und erst sehr spät in den Verkehrsspiegel geschaut, war alles frei.
Leider hatte sich im toten Winkel ein Kleinwagen angeschlichen, den ich geradeso nicht erwischt habe. Hätte ich die Birne gedreht (was ich eigentlich immer mache) hätte ich es natürlich gesehen.
Und ja ich oute mich: ich bin auch schon auf die Gegenseite gekommen, weil ich die Kurve falsch eingeschätzt habe…

 

[QVIENNA]

Was ich bisher im Thread gelernt habe: wir haben alle schon selbst einmal unglückliche Situationen herbeigeführt, sei es durch mangelndes Können (Selbstüberschätzung) oder Unaufmerksamkeit.

Ausgenommen natürlich die „Best Ager“, die gerade den Führerschein gemacht haben, 2 Fahrtrainings pro Jahr absolvieren (großes Lob dafür ) und die Weisheit mit dem Löffel gefressen haben. Ironie off

 

[moubeli]

Was ich bisher im Thread gelernt habe: wir haben alle schon selbst einmal unglückliche Situationen herbeigeführt, sei es durch mangelndes Können (Selbstüberschätzung) oder Unaufmerksamkeit.
...

Und genau da liegt doch der Grund für diesen Thread. Unaufmerksamkeit, Selbstüberschätzung, Übermut, Fehler passieren jedem.
Mutwillig und mit der Brechstange fahren, bewusst auf Attacke und mit hohem Risiko für alle (Un)Beteiligten, jegliche Rücksicht für den eigenen Kick ausblenden, das sind doch die Kandidaten, um die es geht. Und die gibt es nun mal immer wieder.
Sei es in der Dose, wenn Dich ein 20 jähriger im gleichalten Fünfer mit drei Metern Abstand vor sich herschiebt, sei es auf dem Moped, wenn Dir mal wieder ein buntgekleideter Möchtegern-Rossi in der nicht einsehbaren Rechts- (für ihn Links-)kurve die halbe Spur wegnimmt. Das und ähnliche sind doch die vermeidbaren Arschlochverhalten, um die es hier geht.

 

[Q4me]

Nach über 40 Jahren mit dem 2 Rad kann ich über mein Fahrvermögen sagen:
ich fahre so schlecht…das muss man einfach mal gesehen haben!

mal im Ernst….in jedem Beitrag steckt eine Information die ich mir „zu Herzen nehme“ und mache das beste draus….

 

[Larsi]

Und genau da liegt doch der Grund für diesen Thread. Unaufmerksamkeit, Selbstüberschätzung, Übermut, Fehler passieren jedem.
...

Definitiv ... aber auch bei den Fehlern gibt es Unterschiede, die ich bewusst beobachte (aber nicht zähle).
Ich wüsste gerne, ob das Gegenüber meinen oder seinen Fehler als gefährlich einstuft. Gefühlt(!) bin meist ich derjenige von uns beiden, der versucht, die Situation zu verbessern, reagiert, ausweicht.
Hat mein Gegenüber die Situation als ungefährlich eingeschätzt?
Hat er so langsame Reaktion, dass ich diese nicht wahrnehme?
Ist er nicht in der Lage, zu reagieren (Schockstarre)?

 

[Serpel]

Ist mir kürzlich im Kreisel an dieser Einfahrt passiert. Hat mir ein großer Lastwagen die Vorfahrt genommen. Ist so krass direkt vor mir reingefahren, dass ich nicht mehr bremsen konnte. Nur ein digitales Ausweichmanöver mit gleichzeitig beherztem Beschleunigen direkt vor seinem Bug hat mich in Sicherheit gebracht. Der war echt gerade dabei, mit seinen 40 Tonnen über mich drüber zu rollen. Der Schreck ist mir erst danach in die Glieder gefahren - als es zu spät war zu reagieren.

Ich frage mich noch immer, ob der Fahrer das überhaupt mitgekriegt hat, weil er mich offensichtlich übersehen hatte (gehe nicht davon aus, dass er mich töten wollte). Jedenfalls ärgert mich noch immer, dass ich nicht kehrt gemacht und ihn zur Rede gestellt habe. Um ihm den Ernst der Lage wenigstens im Nachhinein klar zu machen, falls er inzwischen nicht selbst schon drauf gekommen war.

Gruß
Serpel

 

[*Topas*]

hat man den LKW nicht schon von weitem ankommen sehen?