Hallo,
langsam gleitet der Thread ganz schön ab, vielen Dank dafür ;-(
Nochmal zum Defekt selbst: bei mir war nicht der äußere Dichtring sondern der innere Dichtring defekt => so ähnlich wie auf dem Bild von MacDubh im Beitrag #94. Es gab vorher auch keinerlei Andeutung von Ölnebel.
Öl kann nicht um die Ecke gegen die Fahrtrichtung spritzen damit es auf die Lauffläche kommt. Ich bleibe dabei, ist der Simmering erst während der Fahrt, also kurz vor deinem Sturz, undicht geworden, hat das nichts mit deinem Sturz zu schaffen gehabt. Die Jungens mit Kettenölern würden sich ja permanent lang machen, dazu noch mit Vorsatz.
Die Strasse war feucht wie Du schriebst, vielleicht war es auch schon etwas kühl, die Reifen schon fast zu alt und mit wenig Grip, Du warst vielleicht eine Idee zu schnell und zack macht man sich lang
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Soweit ich das sehe ist das Problem folgendes: bei Belastung wird das Öl im HAG heiß, dadurch dehnt es sich aus => Druckanstieg. Wellendichtringe sind nun leider überhaupt nicht druckfest. deshalb haben ja alle Getriebe, Motoren etc. eine Entlüftung. Technisch wäre es natürlich viel einfacher keine Entlüftung realisieren zu müssen.
Bei vielen LKW werden seit 1953 Planetengetriebe in den Achsantrieben verwendet, damit das große Kegelrad im Differential kleiner gehalten werden kann. Diese Aussenplaneten werden richtig heiß und bleiben auch ohne Entlüftung dicht. Ich glaub auch nicht, dass das HAG soviel Reibungswärme erzeugen kann um das ÖL zu verdampfen und damit soviel Druck aufbaut der die Simmerringe zerstört. So was geht einfach nicht
Ab ca. 2006 wurde die Ölfüllmenge von 230ml auf 180ml reduziert, möglicherweise um das Luftpolster zu vergrößern (d.h. Druckanstieg ist geringer). Leider wurden die Kunden darüber nicht informiert. Wer bei seiner 2004-2007er GS den Service selbermacht und die 230ml einfüllt könnte Probleme bekommen.
Die Füllmengen kann man erfragen und wie überall anderswo auch machen die Hersteller Updates, diese muß man sich dann auch zwischendurch mal besorgen.
Last but not least hat BMW bei den neueren Modellen eine Entlüftung eingebaut (und auch eine Ölwechselschraube). Ein Schelm wer Böses dabei denkt.
Die Ablassschraube ist ja ok, aber wo soll die Entlüftung sein
Zum Handprotektor möchte ich auch noch was sagen, da der bei mir nach dem Sturz auch total verdreht war und ich das erst später gemerkt habe: die Protektoren lassen sich mit geringer Kraft verdrehen. Einmal wo angelehnt und der Protektor ist verdreht. Es genügt eine geringe Verdrehung damit die Bremse betätigt wird, was dann zu einer Vollbremsung führen kann (vielen Dank an Bremskraftverstärker & Co).
Es ist nicht Aufgabe des Fahrers da irgendwas einzustellen. Man sollte es als aufmerksamer Fahrer wohl bemerken, aber es wird auch immer wieder Fälle geben in denen es unentdeckt bleibt und eben zu Problemen kommt (Murpheys Law). Ich hab's nach meinem Sturz auch erst ein paar Km später gemerkt (stand noch etwas unter Schock).
Ich habe interessehalber bei verschiedenen Motorrädern probiert ob die Protektoren (wenn welche dran waren) verdrehbar sind. Außer BMW habe ich keines gefunden, bei der das Verdrehen möglich war. Auch nicht bei meiner AT => die sind dort formschlüssig verdrehsicher.
Interessant ist noch folgendes: an der R1200GS werden die alten Handprotektoren nicht mehr verbaut, das alte Teil ist auch als Ersatzteil für die 1200GS nicht mehr zu erhalten. Der verdrehsichere Ersatz kostet über 100 Euro. Für die Adventure gibt es jedoch noch die alten, verdrehbaren Protektoren diese kosten als Ersatzteil weniger als 10 Euro. Mich würde interessieren ob das KBA das weiß?
Warum sollen sich die Protektoren wohl drehen.... damit man sich beim Auffahrunfall oder Sturz nicht die Handgelenke bricht. Jetzt sind sie so spökerich damit sie brechen können im Falle des Abfluges. Diese Änderung erfolgte auch weil so manch einer den Grund nicht verstanden hat warum die Dinger drehbar sein müssen Der Fehler war nur, das die Dinger sich nicht auch über die Bremshebel wääch gedreht haben, sondern diesen auch drücken konnten
Die 1200GS ist vom Konzept her ein tolles Motorrad, aber wie hat jemand in einem der ersten Threads gesagt (sinngemäß): wenn sie mal durchrepariert ist, dann geht sie auch. Da frage ich mich schon schön langsam wie leidensfähig man als BMW-Fahrer sein muß. Ich habe von dem Sturz körperliche Schmerzen davongetragen, ich will das nicht so einfach hinnehmen. Aus meiner Sicht geht dieses Thema ganz klar in Richtung Produktsicherheit.
Das Du dir bei dem Sturz weh getan ist nicht schön und bedauerlich.
Oft ist es leider nur die eigene Ahnungslosigkeit die ein Produkt unsinnig erscheinen läßt.
PS: BMW ist bestimmt nicht fehlerfrei und bei dem HAG kann es sehr wohl sein, das dieser bei einigen Baujahren nicht in Ordnung ist. Ich kann mir bei besten Willen aber nicht vorstellen das das der alleinige Grund für den Sturz ist.