Hi
Paste ist jedenfalls eine Sorte Schmiermittel die u.U. auch noch den Zutritt von Wasser verhindert (weil eben nichts dahin kann wo schon etwas Anderes ist).
Sowohl Cu wie auch Keramikpaste bestehen, grob gesagt, aus einem Träger (flüssig/schmierig) und einer Füllung (Keramik. oder Cu-Staub).
Im Falle von Bremsen füllt die Paste kleine Ritzen etc. und hindert den Bremsbelag am Schwingen (dämpft) und somit am Qietschen.
Cu ist in der elektrochemischen Spannungsreihe immer in Kombiantion mit den anderen Metallen zu sehen. Mit manchen anderen Elementen ergibt sich eben eine Spannung (wie z.B. bei einer Zn-C Batterie), somit rostet es und die Verbindung wird eher fest. Rostfreier Stahl ist eine Sonderform weil der an der Oberfläche inaktiviert ist (dewegen heisst das Zeug "INOX"). Das eventuell "auf der anderen Seite" befindliche Al reagiert umso lieber mit dem Cu, also rostet's eben auch. Rost braucht meist mehr Volumen als das ursprügliche Metall. Folglich "wächst" auch eine Verbindung Edelstahl /Al einfach zu. Al+Stahl+Cu-Paste+Feuchtigkeit wird bombenfest!
Ich weiss es aus eigener Erfahrung. Bei der Alpine A110 ist das Al-Gehäuse der hinteren Bremszylinder zwischen zwei, nicht mal fingerdicke, Stahlprofilchen eingesetzt. "Dank" Cu-Paste wuchs da eine Schicht die die Zylinderbohrung um 0,3mm (das ist eine Welt!!) oval gedrückt hat.
Mit "nix" dazwischen blühte das Al auch, wurde aber längst nicht so fest. Seitdem es harteloxiert ist bleibt's locker.
Beide Pasten sind für langsame Bewegungen vorgesehen bei der man die Nachteile in Kauf nimmt. Cu reagiert mit den Nachbarmaterialien, Keramik schmiert (in diesem Hochlastbereich!!) weit weniger gut.
Die bei BMW verwendeten Schmierpasten könnten von Klüber/München sein. Zumindest beim Giessen der Zylinderkopfdeckel sind deren Produkte beteiligt und das weisse Zeug an den Gelenk- und Zahnwellen kommt mir bekannt vor :-). Klüber ist der Hersteller von Staburags
Schraubensicherungen sind anäerobe Kleber. Auf deutsch: Sie härten unter Luftabschluss und sind wasserfest. Sorgt man also dafür, dass die Hohlräume einer Gewindeverbindung mit derartigem Zeug ausgefüllt sind, kann dort kein Wasser rein. Wo kein Wasser und kein Sauerstoff, da kein Rost. Zumindest in der Mehrzahl der Fälle.
Wie stark ein Sicherungsmittel klebt ist ja wählbar. Das beginnt bei POST-IT und führt über Epoxikleber zu den Zyanacrylaten.
Nachdem BMW seine Schraubensicherungsflüssigkeiten nicht selbst herstellt, Die beschichteten Schrauben ebenfalls zukauft, und in Publikationen ausdrücklich Loctite als Sicherungsmittel nennt, wird in der Produktion und den Vertragswerkstätten "natürlich, ganz sicher" etwas Anderes verwendet

(weil die Erde eine Scheibe ist)
Somit haben besagte Pasten und Sicherungsmittel eines gemeinsam: Sie werden bei Schraubverbindeungen benutzt. Allerdings nicht gemeinsam

gerd