Ölt mein Kardan?

Diskutiere Ölt mein Kardan? im R 1200 GS und R 1200 GS Adventure Forum im Bereich Motorrad Modelle; Die legen bestimmt das Mopped auf die Seite;)
GS`ler

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Frag' mich dann aber wie die das in der Werkstatt machen. Die sabbern bestimmt nicht rum mund lassen sich viel Zeit.
Die haben sicherlich mal wieder ein Werkzeug dafür :wink:
Mal schauen am SA vielleicht wenn ich dazu komme und das Wetter sich etwa beruhigt.
Die legen bestimmt das Mopped auf die Seite;)
 
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Franz Gans

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Stimmt. Jetzt weiß ich auch wie die Arbeitsstunden zusammenkommen 😜
Ich habe einmal in der Werkstatt zugeschaut, zwar nicht sonderlich aufmerkasm, aber ich glaube, der hatte das ohne große Sabberei hinbekommen.
Er hat's aber ganz sicher am Sensorloch und nicht an der vorhandenen Einfüllöffnung gemacht. Wahrscheinlich aus Gewohnheit, weil das immer vorhanden ist, die separate Einfüllöffnung aber nur bei den späteren HAG.

Mir ist es seither an beiden nicht ohne Kleckerei gelungen, zuletzt unter Drehung des Flansches noch mit den geringsten Verlusten am besten.

Vielleicht gibt's auch einen Trick?
 
GS-Dirgi

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Weiß nicht ob das schon irgendwo erwähnt wurde, aber ggf war das andere zusätzlich zur Entlüftung auf. Ich werde es sehen. Wäre bloß ärgerlich, wenn 180ml rein sollen und eine größere Menge X dran vorbei läuft.

Vielleicht war ja das der Grund, warum das bei mir geölt hat, weil vielleicht ebenso was verrutscht ist bei der Inspektion und er sicherheitshalber dann mehr (zuviel) reingekippt hat und sich der Überschuss dann einen Weg raus gesucht hat.
Das würde zB die relativ entspannte Aussage des Freundlichen bestätigen der ja meinte, ich solle fahren und wenn noch was ölt soll ich halt vorbei kommen.
Äh…worst Case Szenario wäre ja eigentlich. Simmering kaputt, verliert Öl und demnächst wäre das Getriebe a.A. und er hätte da nicht so locker reagieren dürfen.
Oder aber eben, passiert öfter, wird aber nicht an die große Glocke gehängt, Ball wird flach gehalten. Drückt sich dann raus und gut ist. Bei der nächsten Wäsche ist’s wieder sauber…:
Fragen über Fragen…,🤔🤪
 
GS-Dirgi

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Heute waren weniger als 30°, nur 29° !!, also Zeit zu Ölwechsel :ventilator:
..und der Sache auf den Grund gehen....

Es war tatsächlich relativ easy, den Flasch weiterdrehen musste ich ebenso wenig , noch habe ich dabei was verschüttet.
Am Ende des Tages war definitiv zuviel Öl drin, aber der Reihe nach.

Wer hier in dem Tread gelandet ist und ebenso das Öl wechseln möchte, hier mein HowTo Beitrag:

1. richtiges Öl besorgen. Steht in der Bedienungsanleitung von Deinem Moped: Bei mir war es das 75W-90 GL-5
Es gibt viele verschiedene Öle. Also genau auf die Specs achten. Viele verwendeten auch das vermeintlich bessere​
75W-140 GL-5 (größerer Bereich). Allerdings habe ich auch gelesen, daß vermeintlich noch höherwertige Öle bzw​
noch größere Einsatzspektren nicht unbedingt immer besser geeignet sind als das speziell dafür spezifizierte, somit habe​
ich also tatsächlch das 75W-90 GL-5 genommen - Kann/muss jeder selbst entscheiden.​

2. Moped auf den Hauptständer, Gang rein und Hinterrad (5 Torx Schrauben raus, Vorsicht dass es nicht runterfällt, fertig) ausbauen.

3. Gang raus und Flansch mit Bremsscheibe soweit drehen, dass die Einfüllschraube gut zugänglich wird.

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4. Verschmutzes HAG Gehäuse ggf. sauber machen, damit der Bereich der Ölablassschraube unten am Gehäuse) schön
sauber ist, wenn man die Schraube später wieder reinschraubt und natürlich auch im Bereich der Einfüllschraube.​

5. Einfüllschraube aufdrehen mit einem T40 Torx Einsatz. Darauf achten, daß die Kupferscheibe darunter mit entfernt wird
und nicht verloren geht. Schauen, daß der Einfüllbereich schön sauber bleibt.​
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Schraube und Kupfer-U-Scheibe sicherstellen und ggf reinigen. Normalerweise sollte immer eine neue Kupfer-U-Scheibe​
verwendet werden. Somit Wiederverwendung auf eigene Gefahr.​

6. Nun am Außengehäuse unten die Ablaßschraube öffnen mit einem T45 Torx EInsatz. Vorher natürlich ein geeignetes
Behältnis unterstellen um das Öl auffangen zu können. Tip: Wer hier einen sauberen leeren Behälter benutzt kann danach​
bequem auslitern.​
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7. Ölablaßschraube herausschrauben und das Öl in das daruntergestellte Gefäß ablaufen lassen. Währenddessen die
Ölablasschraube von Schmutz befreien.​
Darauf achten, daß dabei der O-Ring nicht beschädigt wird. Die Ölablassschraube ist Innenseitig hohl und darin​
befindet sich ein kleiner Magnet, der kleine Metallpartikel einfangen soll. Da sammelt sich so einiges. Wer die​
Schraube wiederverwenden möchte, sollte den "Schmodder" dort gut herausholen und sauber machen.​
Ein paarmal mit Zewa rein geht ganz gut.​
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ggf. kann man den Flansch noch etwas drehen, damit noch mehr Öl abfließen kann. Bei mir ist da aber nicht mehr viel gekommen.​
8. Wenn alles Öl abgelassen wurde (bei mir sah es übrigens aus, wie das neue Öl, dass ich einfüllen werde) - Schön sauber und klar -
Auch wenn es schon etwas älter roch, sollte es eigentlich nur ca 1,5Monate alt sein und ca 7tkm auf dem Buckel haben.​
Wenn fertig, vergewissern, daß der Auslaufbereich gut sauber ist bevor die Ablassschraube dort wieder hineingeschraubt wird.​
Sie wird mit 20Nm angezogen (ohne Gewähr).​
9. Nun bereite ich mir die Ölmenge vor, welche ich einfüllen möchte. Wie in diesem Tread bereits erwähnt wurde, beträgt
die Einfüllmenge nun 180ml Öl (*1)und nicht wie ursprünglich (in älteren Reperaturbüchern) 220-230ml. Es hat sich​
herausgestellt, dass das zuviel ist. Auch BMW füllt mittlerweile 180ml ein (*2sollte man meinen) Ich habe mir hierzu​
bei "Tante Louise" eine schönen kleinen Meßbecher besorgt. Der geht bis 120ml​
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Als Einfüllhilfe (und das ist vielleicht ein Tip für die Kollegen, bei denen die Brühe immer vorbeigelaufen ist), habe ich​
mir zwei (die gab es nur im 2er Pack) riesen Spritzen bei Amazon bestellt (ich habe die direkt übers Bild verlinkt wenn​
da Jemand mehr Details dazu braucht).​
Das coole an der Spritze war: a) sie war schön groß und b) waren da kleine Schläuche (vielleicht 5mmØ )anbei, die​
man problemlos kürzen konnte und hochflexibel waren. Außerdem konnte man sie nach getaner Arbeit prima zerlegen​
und auch innen gut (mit Bremsenreiniger) wieder entölen für einen neuen Gebrauch.​
Ich habe das Öl auf 2x in die Spritze rein, da sie ja "nur" 150ml fasst. Wie dem auch sei, der Schlauch war superfest drauf (wichtig, gut drauf stecken)​
und ich konnte ihn schön in die Öffnung "einführen":o
Das Gute dabei war, durch seine Größe und Flexibilität konnte ich ihn in der Einfüllöffnung im inneren beim Einführen​
nach unten abknicken lassen. Somit wurde das Öl im Gehäuse nach unten eingetragen. Der Schlauch war ca 2cm in​
der Gehäuseöffnung.​
Auf Grund der Größe des Schlauches ging das natürlich nicht so schnell und man musste mit Gefühl drücken. Auf der​
einen Seite so fest, dass das Öl durch den Schlauch lief, aber natürlich nicht so fest, dass dann vielleicht doch vorne​
der Schlauch durch den Druck von der Spritze abgeht. Bei mir hat es auf jeden Fall super geklappt. Es ist mir absolut​
kein Tropfen Öl aus der Einfüllöffnung entgegengelaufen und ich musste noch nicht einmal den Flansch drehen - Perfekt.​
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Nach getaner Arbeit, habe ich die Einfüllschraube mit der Kupferscheibe wieder eingeschraubt und mit 20Nm angezogen​
(ohne Gewähr). Dann wieder das Hinterrad drauf (alle Schrauben mit 60Nm über Kreuz), fertig war der "Lack".​
*1: Ich habe tatsächlich statt 180ml, 190ml genommen, da immer ein Rest im Schlauch und in der Spritze verblieb.​
------------------------------​
*2 Jetzt kommen wir zum spannenden Teil, das Auslitern. Denn der Grund warum ich das Öl gewechselt habe war ja,​
ich wollte wissen ob und wieviel Öl ich verloren habe, das ging eben nur auf diese Weise.​
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Das Auslitern erbrachte 220ml!!!!
D.h. wenn man bedenkt, daß immer noch etwas Öl im Gehäuse verbleibt, im Auffangbehälter und das ich ja etwas verloren habe, waren​
da sicherlich mal >220ml im Gehäuse. Das ist definitiv zuviel und wie ein Kollege hier im Tread bereits vermutete,​
wurde wohl zuviel eingefüllt und es hat sich an der schwächsten Stelle, dem Wellendichtring rausgedrückt. Bei der Menge die ich gemessen habe tendiere ich​
dazu mich seiner Aussage anzuschließen.​
Warum hier zuviel drin war entzieht sich meiner Kenntnis. Entweder hat der Schrauber beim Freundlichen gepennt​
und er hat noch die alten Anweisungen befolgt, oder aber er hat Mist gebaut und sicherheitshalber nochmal​
nachgekippt ohne zu Messen. Wie dem auch sei. Es war zuviel und ich hatte auf meiner Tour den Ärger mit :„schei…ich verliere Öl, irgendwas undicht…“ und danach, als es aufhörte immer das ungute Gefühl,​
ob nicht doch was undicht ist und wieviel Öl überhaupt noch drin war, die Arbeit, die Materialkosten und die Beweißlastführung.​
Nun ja, am Ende des Tages immer noch besser, als wenn dann doch der Simmering hätte gewechselt werden müssen.​
Auf jeden Fall werde ich meine Freundlchen nochmal darauf ansprechen.....und es bleibt ein "Gschmäck'le"​
bisher war er eigentlich immer zuverlässig. Aber ich erinnere nochmal an meine Aussage als ich ihn darauf Ansprach.​
„Nein, wir füllen immer korrekt ein, da ist nicht zuviel drin“ 🥳
In diesem Sinne, danke für Eueren Support "Junx"​
Ihr seid die besten :Super::bier:

 
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Daddy Tool

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Moin. Super beschrieben.
Kleiner Tip noch; diese Spritzen gibt es für sehr kleines Geld bei deinem freundlichen Apotheker.
Wenn Du die Spritze mit Bremsenreiniger sauber machst, dann könnte es durchaus sein, daß beim nächsten Gebrauch der Kolben klemmt, weil das Gummi aufgequollen ist. Woher ich das weiß?? .......

Und wenn du jetzt noch mehrere Spritzen kaufst, und eine für Oel und eine andere für Bremsflüssigkeit nimmst, dann brauchst du auch nix ausputzen.

Weiterhin fröhliches Schrauben.
 
Daddy Tool

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Blasenspritze ist da wohl ehr der passende Begriff😉
Mein Apotheker ist immer amüsiert, wenn ich wieder Spritzen brauche. Der hat übrigens auch die passenden Spitzen, um Fett in ein Trag-/Führungsgelenk zu spritzen.
 
ufoV4

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Die (Blasen-)Spritzen sollte jede gut sortierte Apotheke haben, vielleicht nicht jede "Dorfapotheke". Gibt es bis 500ml, aber die wäre dann etwas zu groß. Mit 200ml ist ideal und die gibt es auch. Wenn nicht Apotheke dann i-Net.
 
GS-Dirgi

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Die (Blasen-)Spritzen sollte jede gut sortierte Apotheke haben, vielleicht nicht jede "Dorfapotheke". Gibt es bis 500ml, aber die wäre dann etwas zu groß. Mit 200ml ist ideal und die gibt es auch. Wenn nicht Apotheke dann i-Net.
Genau, aber was noch wichtiger ist, dass man auf die Spritze einen Kathether (Schlauch) draufstecken und gut fixieren kann, denn selbst mir "nur einer Spritze" dürfte es knifflig werden und der unerwünsche "Siff" Effekt tritt ein.
Ein Schlauch um das Öl tief einzutragen ist hier relevant.
 
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Darkover

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Kleiner Tip noch; diese Spritzen gibt es für sehr kleines Geld bei deinem
freundlichen Apotheker.
Ja, und dann kann man auch gleich noch Vaseline kaufen um beim Auto fuer den
Winter die Gummidichtungen einzuschmieren.

Fuehrt dann auch zu keiner Nachfrage was du damit machen willst. :biggrin:

Olaf
 
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Franz Gans

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Ich weiß nicht, ob Du tatsächlich diese „Ochsenspritzen“ nebst Zubehör bekommst. Kleinere bis 50ml vielleicht schon. Ein Versuch ist’s sicherlich Wert.
Der Gevatter Werkzeug hat schon Recht, daß Bremsenreiniger für die Kunststoffteile der Blasenspitzen zu aggressiv ist und sie schädigt, und auch daß man die dicken Spritzen beim Apotheker kaufen kann. Ob die dann preisgünstiger sind, weiß ich allerdings nicht, sollte der Apotheker seinem ihm doch vorauseilenden Ruf alle Ehre machen wollen?

Die Beschreibung ist Dir gut gelungen. Habe fast nichts zu meckern ;-).

Ich wechsle bei der Gelegenheit den O-Ring der Ablaßschraube immer mit, weil ich damit später kein Theater haben möchte (habe ich immer in Reserve). Den Kupferdichtring der Einfüllschraube kann man bedenkenlos weiterverwenden, wiewohl der hier für Notfälle auch bevorratet wird.

Und die 20 Nm Anziehdrehmoment für die beiden Schrauben sind auch korrekt. Zumindest für die Einfüllöffnung mußte ich selber lange danach suchen, weil sie sogar in der BMW Motorrad Dokumentation fehlen bzw. gut vergraben sind. Bestimmt deswegen, weil die Einfüllöffnung erst später dazukam und die Werkstätten die Sensoröffnung bevorzug(t?)en.

P.S: Mit der Werkstatt würde ich nicht lange diskutieren, sondern das zum Anlaß nehmen den relativ geringen Aufwand eines Ölwechsels am HAG zukünftig in Eigenregie zu unternehmen. Dann weiß man direkt, wer was gemacht hat, und wer am "Elend" schuld ist.
 
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hdo

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1) Welcher Schaden ist denn nun eigentlich durch die Überfüllung mit 220,x ml Öl entstanden?

2) Woher will man wissen, dass künftig trotz „korrekter“ Befüllung kein Öl mehr durch den WeDi kreucht?
 
hdo

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...das wird man dann sehen...
genau. Wenn es da nämlich immer noch auskriechen würde (was imho kein großes Problem wäre), dann hätte sich der eine oder andere Schluß als verfrüht gezeigt.


PS: bei meiner k25 befülle ich das HAG durch ein kleines Stück (außen-tolerierten) 6mm-Schlauch, der exakt in die Tülle der Castrol-Gebinde passt.
Und zwar -200ml- mich jucken die 20ml nicht
 
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GS-Dirgi

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So, ich mache hier jetzt mal ein update.
In der Zwischenzeit ist ja einiges passiert denn...mein HAG Problem war noch nicht gelöst....

Zuletzt war es ja so, dass ich am HAG Öl verloren hatte. Beim Auslitern hatte ich festgestellt, dass mein Händler,
bei dem die GS noch kurz vorher in der Inspektion war wohl zuviel Öl eingefüllt hatte. Anfangs war ja mal die Rede
von 220 oder 230ml (laut BMW-Reparaturanleitung). Mittlerweile sind es offiziell nur noch 180ml
(weil wohl 220-230ml zuviel waren). Mit dem Auslitern (obwohl ich Öl verloren hatte) kamen da noch 210-220ml raus.
Also war definitiv zuviel drin. Ich füllte also 180ml nach, machte alles sauber und besuchte meine Händler.
Er meinte nur, ich solle fahren 😳 Wenn nichts mehr kommt ist alles gut und wenn nicht schiebt er sie zwischen rein
und repariert das. Naja, die Aussage fand ich jetzt nicht so toll und außerdem hatte er jetzt bei mir Minuspunkte
gesammelt denn er war der Einzige, der bisher bei mir Wartung gemacht hat und er hat definitiv zu viel Öl in den
HAG gefüllt. Das Öl beim Auslitern war sehr jungfräulich, roch überhaupt nicht und war super sauber, als hätte man
es gerade erst hineingefüllt - Somit war er bei der Inspektion da dran. Wie dem auch sei, ich bin hunderte von km
gefahren....nichts mehr, alles gut, kein Ölverlust mehr am HAG - Prima - Problem gelost... (dachte ich....).

Also ging es im Spätsommer los auf meine zweite größere Tour, rund 4tkm mit meiner Frau (F700GS Selbstfahrer) in
die Tatra und dann im großen Bogen über Ungarn, Kroatien, Slowenien, Italien retour.

Zwischenspiel:
Nach gut 1500km meinte sie über Funk, dass es seit neuestem bei Ihr "so komisch bei der Fahrt unten krachen würde".
Als langjähriger Kettenfahrer hatte ich gleich die Kette in Verdacht. Die war es natürlich auch. Sie war zu locker und
auch nicht richtig geschmiert. Na Prima, auch sie war kurz vorher bei der Inspektion beim gleichen Händler und sie wie
ich haben uns darauf verlassen, dass alles ok ist. Schleßlich zahlt man ja dafür. Also unterwegs in Polen irgendwo
Kettenspray aufgetrieben (ist nicht so einfach, habe nur Silikon Kettenspray für Fahrräder gefunden - besser als nichts)
und eine 24er Nuß in einem polnischen Obi gekauft (ausgerechnet 24 hatte ich nicht dabei :wallbash: ) um die Kette zu
schmieren und neu zu spannen. Echt ärgerlich. Jemand meinte zwar mal, Kette schmieren würde wohl nicht zur Inspektion
gehören - Wie dem auch sei, aber eine Kette überprüfen ob sie richtig eingestellt ist (weil sicherheitsrelevant) sicherlich
schon....somit bekam der Händler erneut Minuspunkte...

Zurück zu meinem HAG.
Er fing dann leider auf der Tour nach 2-3tkm wieder an zu ölen. Erst fiel mir das gar nicht auf, weil der Kardan durch die
Tour sowieso bereits verschmutzt war. Aber dann wurde es wieder dunkler Schmutz und ich beobachtete das. Es ließ
sich jedoch schwer abschätzen. Wir hatten bereits gut 3/4 unserer geplanten Tour hinter uns und waren mittlerweile
in Italien (Südtirol) gelandet, als ich Morgens an mein Moped ging, sah ich es schwarz auf weiß. Das Öl war bereits auf
die Felge heruntergetropft - Shit....das musste ich jetzt reparieren lassen.
Glücklicher Weise waren wir bereits unweit von Bozen und da gab es einen BMW Händler. Bei über sommerlichen 30° gings
in voller Montour hinunter in den "Wärmekessel" nach Bozen. Der Händler "freute" sich zunächst eine weiteren Kunden aus
Deutschland begrüßen zu dürfen, denn er hat wohl zeitweise bis zu 6 deutsche Kunden am Tag, die oben in den Bergen Ihr
Moped in die Ecke werfen und war eigentlich arbeitstechnisch "übervoll".
Ich erklärte ihm mein Problem (sagte ihm aber nicht, dass ich es bereits schon einmal hatte) und das ich wohl einen neuen
Wellendichtring brauche und ob er mir den einbauen könnte. Er meinte MOMENT....es könnte ja auch mehr sein und erklärte mir,
dass es zwar nur der Simmering sein könnte aber eben auch, dass das Lager mittlerweile zuviel Spiel hat, dann wohl auf den
Simmering drückt etc. und dann das Öl dadurch austritt. Wenn er meine Maschine annehme, müssten sie aus Sicherheitsgründen
erst alles prüfen und das würde dauern und ich müsse mein Moped 3 Wochen dort stehen lassen, vorher kämen sie auch gar nicht dazu :grosse-augen:
"Oh shit" dachte ich.....er sagte, er bespricht sich mal mit dem Mechaniker, ob das überhaupt machbar wäre (also nur den Ring wechseln).
Der Mechaniker gab sein OK und ich musste ihm versprechen das genau zu beobachten und auf direktem Wege nach Hause
fahren und "offiziell" nimmt er meine Maschine nicht an, sonst eben besagtes 3Wochen Problem.
Gesagt, getan, er wechselte mir den Simmering und meinte, es wäre wohl fast kein Öl mehr drin gewesen......das beste kommt jedoch
noch, der ganze Spaß (Material und Arbeitskosten) hat mich gerade mal 45€ gekostet und natürlich noch ordentlich Trinkgeld.
In DE hätte mich das sicherlich 100€ gekostet. Der BMW Händler meinte auch, viele seiner Kunden kommen tatsächlich aus DE
(München etc.), machen bei Ihm einen Inspektionstermin aus, verbinden das mit einer Tour und lassen kostengünstig hier ihre
Inspektion u.a. machen, weil hier im Vergleich zu DE die Lohnkosten wohl um einiges geringer wären. Wieder was gelernt,
wusste ich nicht...600km sind mir dann aber doch ein bißchen weit und meist mache ich eine Inspektion vor einer größeren Tour
um eben dann entspannt auf Tour gehen zu können.
Auf jeden Fall war ich super happy, das ich noch nach Hause fahren konnte und kann den BMW Händler in Bozen wärmstens empfehlen.
Nachdem der Simmering getauscht wurde ging es noch die 600km Heim übers Timmelsjoch. Bis jetzt ist wieder (noch) alles gut.
Allerdings....war es das zwischenzeitlich ja auch. Da mir der BMW Fuzzi in Bozen erklärt hat, es könne nicht nur der Dichtungsring sein,
werde ich auf Nummer sicher gehen und mir das Hinterachsgetriebe mal durchchecken lassen und ggf die Lager etc. wechseln lassen.
Revue passierend hatte ich ja die ersten paar tausend km kein Problem damit gehabt. Erst als die kurvenfahrerei überwiegend in den
Alpen wieder ausgeprägter wurde, wurde auch das Ölproblem heftiger. Könnte also sein, dass da beim Lager was nicht stimmt und
bei stärkerer Kurvenbelastung hier Öl austritt.
Habe dieses Jahr wieder zwei größere Touren geplant und da wüde ich gerne diese Überraschung der Vergangenheit angehören lassen.

Habe jetzt bei mir in der Nähe einen neuen Schrauber gefunden (Mundpropaganda), dieser hat beste Referenzen unter (BMW)Motorradfahrern
und wie bereits erwähnt, mein langjähriger Händler hat nun bereits ein paar Minuspunkte auf dem Konto, da kann man es auch mal woanders
probieren. Am Telefon zumindest machter der neue Schrauber bereits einen guten Eindruck. Ich Schilderte mein Problem. Er sagte: Ist kein Problem.
Er hat auch das entsprechende Spezialwerkzeug und wieviel km hat das Getriebe drauf...an die 80tkm??...ja...in dem Bereich wäre das ganz normal,
dass da auch mal die Lager gewechselt werden müssen. Er schaut sich das an. Genau das wollte ich hören. Wenn er nun demnächst im neuen Jahr
wieder auf hat, fahre ich vorbei und lasse mir das machen. Sicher ist sicher...

1672877342825.jpeg

so sah es aus, kurz bevor der
Simmering gewechselt wurde.

In diesem Sinne, allseits schadenfreie Fahrt.....
 
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abdiepost

abdiepost

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Vielen Dank für's Feedback.
 
maxquer

maxquer

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Auf eine 4.000km Tour mit Kettenantriebsmotorrad zu gehen, ohne Kettenspray dabei zu haben, ist in meinen Augen mehr als naiv.
Es kann auch mal regnen.

Gruß,
maxquer
 
Thema:

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