Russland - Mongolei - Zentralasien 2018

Diskutiere Russland - Mongolei - Zentralasien 2018 im Touren- & Reiseberichte Forum im Bereich Unterwegs; Dort bist Du dann Ehrengast, das gilt dort sehr viel! Man sollte aber auch wissen, dass das "Druschba", also das Freundschaft trinken nur eines...
Hansemann

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Ich war mal auf einer kasachischen Hochzeit. Da waren etwa 400 Gäste, einer davon ein Ausländer :giggle:

Ich glaube, genau so oft wie die Braut fotografiert worden zu sein!
Dort bist Du dann Ehrengast, das gilt dort sehr viel! Man sollte aber auch wissen, dass das "Druschba", also das Freundschaft trinken nur eines Glases bedarf. Beim zweiten seid ihr ja schon Freunde auf Lebenszeit, auch wenn der eine oder andere das gerne doch weiter bekräftigen möchte.

Solche Hochzeiten sind an und für sich ein Erlebnis mit bis zum Brechen beladenen Tischen mit den feinsten Leckereien.
 
Klausmong

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Teil 22:


Wir sind schon vor 7 Uhr weg, weil alle munter waren.

Vorteil: Es ist da nicht heiß, denn in Kasachstan hat es unter Tag gerne mal 40 ° C.


Bis Almaty sind es ca. 600km, die sind gut zu schaffen.











Mittagspause:





Von unserer Truppe sind mal andere Personen vorgefahren, und prompt in einem Ort gegen die Einbahn gefahren.

Ein gefundenes Fressen für die Polizei. Die Strafe konnte man wenigstens verhandeln und die 2 Fahrer „so“ zahlen.







Bei der Africa Twin waren die Gabelsimmerringe wieder leck. Er hatte die Original Honda Simmerringe bessorgt und mitgenommen, und die haben sich nach einiger Zeit bei der Recherche als anfällig bei Dreck herausgestellt.
Aus dem Grunde, weil die etwas enger konzipiert wurden.

Also war klar, dass wir in Almaty wieder in eine Werkstatt müssen. Ich wusste da von Einer, den Freeridern, muss man nur finden.

Aber erst einmal ein Hotel suchen. Wir wollten eigentlich ein sauberes und gutes Hotel, das ich kannte, aber als das Ramada Inn zu sehen war, war Einer aus der Truppe nicht mehr zu halten und fuhr ohne Widerrede einfach hin.

Nun gut, einmal kann man das machen, obwohl im Vorfeld abgemacht war, das wir solche Hotels nicht nehmen.
Man lebt in diesen 5 Stern Luxustempeln in einer Blase, und hat gar keinen Bezug zur richtigen Küche eines Landes.
Abgesehen davon, sind mir 120 Euro für ein Zimmer das nicht wert, das ich da drinnen nur schlafe.


Am Abend noch zu den Freeridern und Motorrad abgegeben. Die meinten, dass wir es am nächsten Tag am frühen Nachmittag abholen können.

 
FlowRider

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Tolle Bilder, Klaus, danke 👍
 
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Teil 23:


Im Ramada Inn typisch pseudoeuropäisch gefrühstückt, und am Vormittag noch rumgehangen.

Mittag dann mit den Motorrädern und einem Taxi zu den Freeridern, die waren noch nicht ganz fertig, weil sie die Gabeln noch ordentlich reinigen mussten.


Wir mussten ja nur bis Bishkek in Kirgistan fahren, und das sind nur 250km.

Und wir wussten schon unser Hotel. Einige in der Gruppe wollen nicht losfahren, wenn sie nicht wissen, wo am Abend ein Hotel ist.
Hat auch Nachteile, weil man dann zB bis in die Nacht fahren muss, wenn man nicht vorher einfach was suchen will. Hatten wir ja schon.





Die Strecke ist schnell erzählt, unspektakulär.

Bis zur Grenze gefahren, Übertritt war sehr schnell, in Bishkek angekommen und das Hotel gesucht.

Das hat neu eröffnet, und zum Essen gab es Pizza. Was toll war, dass man nach Sashlik in allen Variationen auch was Anderes bekommt.
Nachteil, sie hatten nur einen elektrischen Pizzaofen, und brachten die Pizzas einzeln im 10 Minuten Takt.




Am Morgen wollten wir eigentlich zeitig losfahren, wir hatten fast 700km vor uns, und 2 Bergpässe mit ca 3.300 Metern.
Frühstück ab 7 Uhr, und dann los. War zumindest der Plan.

Aber es regnete, und da wollten die Mitfahrer eher etwas abwarten, ob es besser wird.

So kamen wir erst gegen 9 Uhr weg.





Und es war Regen.




Es war zäh aus Bishkek hinaus, wir mussten erst noch vom Bankomaten Geld ziehen, und dann im Verkehr aus der Stadt.
Viele Baustellen waren auch am Weg in die Berge, und wir wurden richtig eingesaut.



Aber als wir dann in die Berge abbogen, das wurde wenigstens der Regen weniger, und hörte später am ersten Pass auf 3.300 M ganz auf.






Am ersten Pass ein Tunnel auf 3.300 m. Der ist ca 6 Kilometer lang und kaum beleuchtet.
Ampelregelung für LKW, weil er dafür zu schmal ist, dass die von beiden Richtungen gleichzeitig fahren können.

Nach dem Pass ist kein Regen mehr, aber es hat um die 10 ° C. Nicht wirklich warm.







Hier mal das Höhenprofil von dem Tag:








Es geht dann so weiter durch die Landschaften:




Kurz vor dem Toktogul See dann wieder korrupte Polizei. Ich kannte das, und wusste das die da stehen.
Und vor Allem hatten wir kurz vorher mal einen Polizisten an der Seite gesehen, der was gefunkt hatte, so wusste ich, die warten auf uns.
Und ich habe mich penibel an die Geschwindigkeitsbeschränkungen gehalten. Erst 60, dann 40, 30, 20 usw....

Trotzdem wurden wir aufgehalten, und man wollte uns erklären, wir sind mit 80 in der 60er Zone gefahren.
Die haben Laserpistolen die Fotos machen, und zeigten uns da dann auch. Und ja, aber VOR der Beschränkung.

Es war der gleiche Polizist, der mich das Jahr davor abgezockt hatte, und ich war nicht mehr bereit, das durchgehen zu lassen.
Also mit ihm mal schimpfen, erklären ich rufe jetzt meine Botschaft in Bishkek an. ( Was ich auch tat, aber es war Sonntag und da hob keiner ab, aber das weiß er ja nicht )

Ich habe dann Fotos von Ihnen gemacht und erklärt, die Botschaft ruft seine Zentrale in Bishkek an.

Naja, kurz danach wollten sie, dass wir schnell weiterfahren, es war ihnen wohl dann selbst zu gefährlich.

Man muss in den Ländern schon unterscheiden, habe ich wirklich was falsch gemacht, dann ist vor Ort zahlen besser, billiger und viel schneller
( Weil die sonst die Papiere nehmen, und man muss zur Bank, einzahlen und bekommt später mit Beleg die Papiere wieder.
Kann am Abend oder Sonntag dann einen Tag dauern ), oder wenn an weiß die wollen nur abzocken.








Am Toktogul See:






Kurz nach dem Toktogul See dann ein Tanklaster, der in einer Kurve umgefallen ist:



Auf den Strassen auch kein Wunder:




Wir kamen wieder im Dunklen in Osh an. Was irgendwie fast klar war, wenn man spät wegfährt.

2 sind gleich im Hotel ins Zimmer gegangen, 3 Männer noch kurz in der Hotelbar auf ein Bier.
Die anderen Beiden noch in ein Lokal was Essen, ich habe mich dann auch hingelegt. Ich hab ja Reserven zum Zehren.....
 
Andi#87

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Also wenn ich deine Berichte über die Gruppe so lese.....scheint das zusätzlicher, vollkommen unnötiger, Stress zu sein....
 
Klausmong

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Also wenn ich deine Berichte über die Gruppe so lese.....scheint das zusätzlicher, vollkommen unnötiger, Stress zu sein....
Ach, das sind halt andere Herangehensweisen.

Ich hätte viele Sachen nicht so gemacht, weil sie mich zu stark binden. Vor Allem, wenn man nicht sicher sein kann, wie weit man kommt.
Wir hatten ja auch für die Tour Zelte dabei, damit wir nicht unter Druck einen Ort erreichen müßen, wenn es finster wird. ( man kann ja auch mal eine Panne haben zB )

Ich habe auch viel gelernt auf der Tour. Mir ist klar geworden, das andere Reisende eine ganz andere Sicht über Dinge haben können.
Die ich zwar nicht immer verstehe, aber die man so nehen muß.

Ein Beispiel ist das anhalten und Landschaft schauen. Das wurde immer weniger. Inzwischen wird fast nur mehr gefahren, wenig angehalten.
Bezeichnend für mich war, als wir später mal durch Wüstenähnliche Gegenden gefahren sind, und die Truppe nur mit Speed durchgepeitscht.
Als ich mal erwähnt habe, es wäre toll, mal öfters stehenzubleiben, ich würde gerne Fotos machen, da bekam ich als Antwort " Aber hier ist doch nichts"

Erst da habe ich mal verstanden, das es Leute gibt, die ganz anders Reisen.
Für die nicht der Weg das Ziel ist, und die auch die Eindrücke im Moment aufsaugen, sondern die sich Punkte raussuchen mit Sehenswürdigkeiten, und die diese dann anfahren.
Und der große Rest dazwischen ist bis auf Wenige Ausnahmen nur die Überbrückung zum Ziel.

Da habe ich viel gelernt auf den Reisen.
 
Andi#87

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Auch wenn es jetzt OT wird....
Die Sache mit dem Ramada hat mich drauf gebracht. Selbst als Guide ist mir sowas schon passiert. Klar Reisen andere anders, deswegen sind wir ja alle (hoffentlich) Individualisten, aber viele nehmen es mit der Rücksicht auf ihre Mitreisenden nicht so genau. Oftmals merken sie es garnicht, das man, als Gruppenreisender, auch mal seine eigenen Interessen denen der Gruppe unterordnen muss.

Ich finde das war früher einfacher. Vor 20 jahren gab es eher selten Diskussionen oder Streit. Man hat sich schnell geeinigt und es passte für alle.
Heute wird der Guide ja schon fürs Wetter angemeckert. Und die Zickereien einzelner haben negative auswirkungen auf die gesamte Truppe....keine gute Basis für einen entspannten Urlaub.

Nicht falsch verstehen...nach deiner Erzählart kommt das Gefühl der Disharmonie in der Gruppe auf. Ich kann das aber durchaus auch falsch verstehen...
 
Klausmong

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Nicht falsch verstehen...nach deiner Erzählart kommt das Gefühl der Disharmonie in der Gruppe auf. Ich kann das aber durchaus auch falsch verstehen...
War auch so.

Ich möchte das aber gar nicht zu groß hier ausbreiten.
Nur einige Eckpunkte anderer Sichtweisen usw.

Ich war ja nicht der Guide.
Eigentlich gleichberechtigt.
Und Teilhaber eines Teams.
Nur mit dem Unterschied, das ich da schon mehrmals war, und die Anderen froh waren, das ich mich da auskannte.
 
ChiemgauQtreiber

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Das ist - glaube ich - das wirklich schwierige an so langen Touren - wie passen die Leute zusammen.

Bei Touren von wenigen Tagen tritt das wohl nicht so hervor, weil es jeder leichter "ertragen" oder tolerieren kann wenn etwas nicht nach seinem Geschmack ist, aber bei 3 Wochentouren ... mit vielen Faktoren, die manche einfach stressen, wenn Sie morgens nicht schon wissen, was sie erwartet, welche Übernachtungsmöglichkeiten Sie erwarten etc.
Dazu auch mal schlechtes Wetter, was man bei anderen Touren entweder durch eine Pausentag oder längerer Tour am Folgetag bei kürzeren Tagestouren ja leichter kompensieren kann.
Zusätzlicher Zeitbedarf wg. nicht geplanter oder so nicht planbarer Ereignisse (Dauer an der Grenze, Reparaturen, Sperrungen, schlechtere Strecke durch schlechtes Wetter mit noch mehr Zeitbedarf...)

Das mit den unterschiedlichen "Stoppgewohnheiten" sieht man schon in der Heimat, der eine will überall halten und Fotographieren, der andere weniger ... und der dritte speichert nur im Kopf..

Dazu unterschiedliche Essgewohnheiten, Anforderungen an ein Zimmer etc....

Der eine wird unter Stress etwas lauter ... andere nehmen das gleich persönlich . usw.

das ist sicher nicht einfach und da möchte ich mit dir auch nicht unbedingt tauschen oder gar bezahlter Tourguide sein, da sind ja die Ansprüche meist noch höher, weil "man hat ja dafür bezahlt"..

Respekt auch vor dieser menschlichen Herausforderung! :goodjob:
 
Morg

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Ich kenne aus eigener Erfahrung das Gefühl, wenn man mal Stress hatte im Urlaub (egal, ob körperlich, seelisch, menschlich...), dass man abends einfach nur noch im bequemen Hotel ... Entspannung sucht (Erlösung klingt mir zu theatralisch, wäre aber das erste Wort gewesen, was mir einfällt). Das beschreibt ein bisschen das, das Klaus mit dem Luxushotel erlebt hat.

Dabei denke ich, dass das in vielen Fällen einfach das ungewohnte Gefühl ist, nicht in seiner Komfortzone zu sein. Das kann der ein besser ab, der andere weniger. Klaus dürfte sich von seinem Empfinden hierzu ziemlich abkoppeln können, für andere ist das der Anker, den sie brauchen; am besten jeden Tag vorgebucht mit 4+ Sternen und Badewanne.

Der eine Urlaub muss nicht schlechter sein als der andere, aber wenn ich am "Unterwegs" kein Interesse habe, sondern nur von A nach B will, und wenn ich in A und B eigentlich auch kein Interesse am "wo" habe, sondern nur am "wie", dann würde ich mich vielleicht nicht unbedingt auf eine solche Reise einlassen, sondern eine geführte Tour in Alpeneuropa buchen oder so.

Wer sich auf so eine Tour einlässt, muss sich eben auch klar machen, dass ein kein "Adventure zum Anschauen" gibt, sondern nur zum Mitmachen.

Mir wäre es um das Erleben der Menschen, Kultur und Landschaft zu schade.
 
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Teil 24:


Heute ist DER Tag.

Wir würden nach Tajikistan in den Pamir fahren. Und wir würden auf jeden Fall den Ak Baital queren, der mit 4.655 HM der Höchste Pass der Reise ist.
Bis Murghab sind es ca 400km, und wir haben die Option, dass wir nach 280km am Karakul See übernachten, wenn wir nicht bis Murghab kommen.





Osh liegt auf ca 900 – 1000 M Seehöhe. Wir würden innerhalb weniger Stunden auf über 4.600HM fahren.
Ich war schon gespannt, wie es uns dabei gehen würde.

Es ist wieder ein schöner Tag, und wir haben Glück.
Kein Regen, damit stehen die Chancen gut, dass wir ohne Schnee über den Ak Baital kommen.

Von Osh geht es erst mal ruhig dahin, dann kommen gleich mal 2 Pässe mit über 3.000M





Was in der Gegend immer passieren kann, das Erdrutsche passieren. Wo wir da durchkommen, wurde die Straße gerade wieder freigegeben.

Am Tag davor war da zu.







Und Kinder warten überall, und wollen abgeklatscht werden.





Wir kommen nach Sary Tash. Der Ort liegt auf 3.200 HM. Und die Berge dahinter haben teilweise über 7.000HM.




Die Straße ist voller Schlaglöcher, und führt zum Grenzposten von Kirgistan, der auf ca. 3.700HM liegt.







Da merkten wir schon stark die Höhe.
Am Grenzposten waren ein paar Stufen, und man muss die Schuhe ausziehen, da die Leute dort auch Leben und Teppiche drinnen haben da wurde
uns beim Stiegen steigen und Bücken um die Stiefel anzuziehen schon leicht schwindelig.



Nach dem Grenzposten 25 km Niemandsland. Und keines der beiden Länder fühlt sich für die Straße zuständig.










Die tajikische Grenze auf 4.200 Hm am Kyzil Art Pass.










Hier war es noch mühsamer mit dem Schwindel.

Wir wollten Alle nur so schnell wie möglich wieder tiefer, und haben uns entschlossen, nicht am Karakul See zu bleiben, sondern in Murghab, weil das etwas tiefer auf ca. 3.600HM liegt.
 
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Ich kenne aus eigener Erfahrung das Gefühl, wenn man mal Stress hatte im Urlaub (egal, ob körperlich, seelisch, menschlich...), dass man abends einfach nur noch im bequemen Hotel ... Entspannung sucht (Erlösung klingt mir zu theatralisch, wäre aber das erste Wort gewesen, was mir einfällt). Das beschreibt ein bisschen das, das Klaus mit dem Luxushotel erlebt hat.

Dabei denke ich, dass das in vielen Fällen einfach das ungewohnte Gefühl ist, nicht in seiner Komfortzone zu sein. Das kann der ein besser ab, der andere weniger. Klaus dürfte sich von seinem Empfinden hierzu ziemlich abkoppeln können, für andere ist das der Anker, den sie brauchen; am besten jeden Tag vorgebucht mit 4+ Sternen und Badewanne.
So würde ich das auch sehen.
Absolut wertfrei.
Manche brauchen das halt.

Was man dann aber bedenken sollte, das man dann in Gegenden unterwegs ist, wo es das so nicht gibt.
Dann sollte man sich vorher darüber im Klaren sein und überlegen, ob diese Art von Reise für Einen selbst dann richtig ist.

Der eine Urlaub muss nicht schlechter sein als der andere, aber wenn ich am "Unterwegs" kein Interesse habe, sondern nur von A nach B will, und wenn ich in A und B eigentlich auch kein Interesse am "wo" habe, sondern nur am "wie", dann würde ich mich vielleicht nicht unbedingt auf eine solche Reise einlassen, sondern eine geführte Tour in Alpeneuropa buchen oder so.
Richtig.
Ich will auch gar nicht werten, oder das Schlecht machen.
Aber nach dem Tread "Über Grenzen" wollte ich damit etwas auch zum Nachdenken anregen.
Weil sich viele vielleicht nicht vorstellen können, wie das vor Ort dann oft so ist.

Wer sich auf so eine Tour einlässt, muss sich eben auch klar machen, dass ein kein "Adventure zum Anschauen" gibt, sondern nur zum Mitmachen.

Mir wäre es um das Erleben der Menschen, Kultur und Landschaft zu schade.
:daumen-hoch: :daumen-hoch: :daumen-hoch:
 
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das ist sicher nicht einfach und da möchte ich mit dir auch nicht unbedingt tauschen oder gar bezahlter Tourguide sein, da sind ja die Ansprüche meist noch höher, weil "man hat ja dafür bezahlt"..
Ich glaube sogar das es einfacher ist als in einer Gruppe, weil da klare Aufgabenverteilungen sind.
Da weiß man vorher ganz genau, um was es geht.
 
Klausmong

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Teil 25:


Hier nach der Grenze zum Karakul See.

Viele sagen, links der Zaun ist die Grenze zu China, ist es aber nicht. Nur ein vorgeschobener Zaun, 10-15 km vor der Grenze.








Der Karakul ist ein kalter Bergsee. Es leben nur ganz kleine Fische dort, die man nicht essen kann. Damit kann man dort auch nicht fischen.

Oft wird geschrieben, dass der See durch einen Meteoriten Einschlag entstanden ist.
Stimmt aber nicht, er entstand durch tektonische Verwerfungen. Karakul heißt „Schwarzer See“







Langsam wollen wir nach Murghab.

Aber vorher noch der Ak Baital Pass.






Das berühmte Schild ist allerdings ein paar HM weiter unten:




Am Pass war wirklich starker Schwindel angesagt. Komischerweise, solange man fährt, und das Visier offen ist geht es.
Aber wehe man steht. Da musste ich kämpfen, das ich gerade stehen kann. Was dann geholfen hat: Schneller atmen, um so mehr Sauerstoff in die Lunge zu bekommen.

Es wurde finster, als wir Murghab erreichten, und wir haben auch schnell einen Homestay gefunden.

Es gab Abendessen, die Frau hat extra in der Hauptstadt Englisch studiert, damit sie einen Homestay aufmachen konnte, wo sie dann vom wenigen Tourismus leben können.
Strom gibt es nur 12 V aus der Batterie.

Wir haben immer noch mit der Höhe zu kämpfen, wir waren einfach zu schnell auf diese Höhe gekommen. Sowas kann auch gefährlich werden.

Ich konnte gut schlafen, aber das galt nicht für Alle. Einer musste in der Nacht mehrmals auf und herumgehen, weil er Probleme hat.
Er war auch der Sportlichste von uns. Ich hatte jetzt schon öfter gehört, dass es Sportler eher erwischt. Auch schräg.






WC




Am Morgen einmal Geld wechseln und eine Tankstelle suchen.





Am nächsten Tag ging es wieder einmal ein paar Stunden auf über 4.000HM dahin, teilweise mit Pässen von 4.300 HM








Ich habe ja schon seit Tagen eine leichte Erschöpfung bei einigen Mitfahrern bemerkt, und darauf gewartet, wann wer kommt und abkürzen will.

Wir wollen eigentlich ins Wakhan Tal und zum Bulunkul See vorher, und machen eine Pause.







Da eröffnen dann 2 aus der Gruppe, dass sie nicht mehr an den See und ins Wakhan Tal fahren wollen, und direkt bis Korough fahren werden.

Sie haben uns angeboten, dass wir gerne das Wakhan Tal fahren können, und uns einen Tag später in Korough treffen.

Die anderen Beiden waren auch sofort auf direkten Weg, und für mich stand fest, wir sind eine Gruppe, da bleiben wir dann auch zusammen, Wenn schon Änderungen sind, was solls, ist halt so.

Also ab nach Korough. Immerhin liegt das auf ca. 2.500 HM, und ist damit angenehmer nach den Strapazen mit der Höhe.
Wobei es für mich inzwischen fast wieder normal war. Mein Körper hat sich daran gewohnt und gab Ruhe.

Typische Checkpoints, Afghanistan liegt ja ums Eck.
Und für die Autonome Provinz Berg Badachstan benötigt man ein extra Permit was man mit dem Visa online beantragen kann.





Atemberaubende Landschaften.






Höhenprofil des Tages:

 
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Was für Reifen fährst Du bei diesem Trip?
 
Quhpilot

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eine schwarze Quh,
Darauf tippe ich auch.......halten halt sehr lange und im trockenen Staub und Schotter gehen die ganz gut.....
 
Klausmong

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Sehen aus wie Heidenau K60 Scout, nur wenn man drauf kuckt.
Darauf tippe ich auch.......halten halt sehr lange und im trockenen Staub und Schotter gehen die ganz gut.....
Ja, für mich der beste Kompromiss zwischen dem Mix aus Strasse, Schotter und Langstrecke.

Denn der sollte ja 15.000km halten. Was er auf einer Reise auch macht
Daheim komme ich niemals so weit mit dem Reifen.

In der Mongolei hatten wir auch manchmal kurze Schlammpassagen, da geht er auch, ist für sowas aber definitiv nicht meine erste Wahl.

Auf Sand gibt es auch bessere, und auf Strasse auch.
Deswegen. Für mich bei sowas bester Kompromiss.
 
Klausmong

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Teil 26:


Das war die Route vom Tag bis Khorough:

330 km für den Tag




In Korough hatte ein Bekannter aus Wien sein Motorrad nach einem Unfall stehen lassen.
Er hat uns nur gebeten danach zu sehen. Haben wir gemacht, wir waren ja in dem Hotel, wo er es zurückgelassen hat.

Von da an ging es weiter entlang des Panj Flusses, direkt an der Afghanischen Grenze.
Und das für die nächsten ca. 430 km







Links vom Fluss ist Afghanistan:










Immer wieder Kinder, die abklatschen, und auf Motorradfahrer warten.




Kontrollposten entlang der Grenze:




Völlig normal hier.

Es ist auch offiziell so, das Russische Speznas die Grenze sichern, damit man vermeidet, dass eventuell Taliban hier über die Grenze kommen.

Ich habe später auch Russische Truppen gesehen.

So wie hier kann es auch mal sein, dass es Unglücke gibt.
Der LKW ist ausgebrannt, da kann so schnell kein anderer LKW vorbei, wird auch für PKW eng, auch wenn es im Foto so breit aussieht, war es nicht, der Weitwinkel von der Actioancam täuscht.



In Khalaikumb haben wir uns wieder auf 2 Hotels aufgeteilt.
2 wollten das beste Haus am Platz, das mit 100 Dollar für das Zimmer unverschämt teuer war.

Ich war nicht bereit soviel auszugeben und wir sind in ein kleines Hotel am Fluss.
Ja, ist einfacher, aber sauber, und wir 3 haben dann pro Person mit Abendessen und Bier ca. 18 Dollar bezahlt.
( ganz ehrlich, ich fand es auch viel schöner, am Abend am Fluss zu sitzen als in einem klimatisierten Zimmer )








Strecke bis Khalaikumb:




Weiter geht es:






Grenztruppen nach Khalaikumb:






Nach Kulob geht es dann ins Landesinnere und von da Richtung Dushanbe, der Hauptstadt Tajikistans.




 
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