Hi
Die Speichen der Kreuzspeichenräder zu prüfen gehört schon immer zum Arbeitsumfang.
Ist auch kein Act. Schraubendreher locker in die Hand genommen und über die Speichen gezogen. Feste Speichen machen "ping", lockere "plock". Dauert pro Rad nicht mal 2 Minuten.
Solange die Räder von Behr geliefert wurden, waren die Speichen in den Nippeln mit Madenschräubchen gekontert. Vielleicht hat der neue Lieferant daran gespart?
Räder bei denen sich die Speichen nicht lockern halte ich bei Kreuzspeichen für nahezu unmöglich. Der Kopf der Speichen wird angestaucht. Sprich: Der Draht wird von Klemmbacken gehalten und dann staucht ein Hammer das herausstehende Stück Draht zu einem Kopf.
Am unter dem Kopf entstehen dort wo die Klemmbacken (nicht ganz) zusammentreffen 2 kleine Grate.
Wird die Speiche montiert, so liegen diese Grate in der Senkung an und werden mit 2..3 Nm "angepresst". Im Fahrbetrieb arbeiten sich die Grate in das Material ein bis der Kopf flächig aufliegt und dabei wird die Speiche locker.
Ist die Verschraubung, durch welche Massnahme auch immer, ordentlich gesichert, dann hat eben jede Speiche ein paar Zehntel Luft. Ist sie nicht gesichert, so löst sich die Verschraubung.
Oder (unwahrscheinlich) das Material der Felge taugt nix und die Speichenköpfe arbeiten sich zu tief ein.
Die logische Frage "warum macht man den Grat nicht weg" ist einfach zu beantworten. Weil dann die geschmiedete Oberfläche beschädigt wird und die Festigkeit drastisch sinkt.
gerd