R
Reincarnator
Themenstarter
- Dabei seit
- 18.11.2016
- Beiträge
- 2.763
Warum in die Ferne schweifen…
Erst mal richtig frühstücken
…wird gerne dem Dichterfürsten zugeschrieben. Dabei hat der das so nie gesagt bzw. geschrieben.
„Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.“
lautet hingegen korrekterweise der Vierzeiler „Erinnerung“ von Johann Wolfgang von Goethe.
Egal wie, der Mann hat Recht und erneut begebe ich mich auf die Suche nach den schönen Dingen, die wir quasi vor der Haustür haben und dennoch nicht kennen, denn dass es im „Ländle“ auch nach 44 Jahren Motorradtouren noch das eine oder andere zu entdecken gibt, weiß ich.
Fernsehen bildet.
Wenn man das richtige Programm schaut. Durch eine SWR- Doku mit meinem Lieblings Meteorologen Sven Plöger über den Oberrheingraben wurde mein Wunsch, mir den Taubergießen im Rheintal bei Rust mal genauer anzuschauen erneut untermauert und vom „Isteiner Klotz“ und den „Isteiner Schwellen“ erfuhr ich erstmalig. Klar war: Da muss ich hin.
Nun ist Istein bei Efringen-Kirchen im Landkreis Lörrach nicht gerade um die Ecke und auch zum Taubergießen sind es etwas mehr als 100 Kilometer.
Aber ich habe gutes Motorrad-Sitzfleisch und mir daher mit meinem Lieblings-Routenprogramm eine anspruchsvolle Route zusammengestellt.
Es ist Donnerstag, der 1. August, die arbeitende Bevölkerung ist da, wo sie sein muss und ich habe die schönen Ausflugsziele für mich allein. Jedenfalls fast, denn es ist Haupturlaubszeit.
Um halb neun morgens bollert der fette Boxer los. Bei jedem kurzen Dreh am Gas wackelt da ganze Trum hin und her, wenn die beiden Kolben in den bierkruggroßen Hubräumen gegeneinander hämmern.
Geil.
Es ist noch ein wenig frisch am Morgen, nur rund 15 Grad, weshalb der Thermopulli unter der mesh-Jacke keine schlechte Idee ist.
Umleitung
Die Route führt mich zunächst auf der B28 über das Industriegebiet Horb Richtung Schopfloch. Vorbei an der Wohnung meines Freundes Luis, der gerade mit seiner Africa Twin irgendwo zwischen Litauen und Estland herumfährt, fahre ich nach Glatten hinunter. Schon in Schopfloch sind mir mehrere Umleitungsschilder aufgefallen, die mich aber nicht betreffen.
Die erste Baustelle hinter Loßburg
Ganz offensichtlich aber den Durchgangs- und da vor allem den Schwerverkehr irgendwo um Freudenstadt, denn die LKW-Dichte ist bemerkenswert.
Als ich im Wald um die Kurve komme, hinter der die Straße steil nach Glatten hinunterführt, kommt mir der erste Vollpfosten dieses Tages entgegen. Der Fahrer eines roten Sattelzuges hat wohl die Nerven verloren und ist im Begriff einen Gliederzug zu überholen.
Auf der Landstraße mit ordentlicher Steigung benötigt der dazu sehr lange, die beiden Laster kommen mir daher parallel nebeneinander entgegen, so dass ich die BMW bis zum Stillstand abbremsen und rechts ranfahren muss.
Im Kreisverkehr in Glatten ist die Hölle los. Drei große Sattelzüge einer bulgarischen Spedition fahren mitten über den Innenkreis, um drum herum zu fahren sind ihre Trucks auch viel zu groß.
Ich komme in die beschauliche Kerngemeinde Loßburg. „Leben und Erholen im Herzen des Schwarzwaldes“ wirbt die Gemeinde auf ihrer homepage über einem Foto von sechs weißhaarigen Personen mit Gehhilfen inmitten des grünen Tann.
Ich sehe ein anderes Bild. Während ich warte, um links in die Tankstelle abzubiegen, kommt mir ein nicht abreißen wollender Verkehrsstrom entgegen, von zehn Fahrzeugen, die mir entgegenkommen, sind sieben schwere LKW und Sattelzüge. Lärm und Gestank, das kleine Kaff erstickt im Verkehr.
Hier will man nur eins: schnell weg und ich freue mich darauf, dass ich den Trubel der Bundesstraße zwischen Alpirsbach und Freudenstadt gleich wieder verlassen darf, um auf das Sträßchen nach Ödenwald abzubiegen. Hier ist kein Verkehr und der Grund steht auch gleich nach der Abzweigung mitten auf der Straße: Sie ist gesperrt.
Himmelarschundzwirn.
Zurück in den Höllenverkehr will ich nicht. Am Allerwenigsten will ich mich zwischen stinkenden LKW durch Freudenstadt quälen. Aber ich habe eine Enduro und versuche mein Glück.
Die Fahrbahn wird komplett erneuert. Daher stehen und fahren dort Baufahrzeuge, da durchzufahren wäre schon ein wenig frech. Aber der Weg daneben, der vermutlich mal ein Radweg wird, ist frei. Ich gebe Gas.
Der Adrionshof in Ödenwald
Leider endet der Weg nach drei Kilometern, links geht es jedoch weiter in den Wald und so fahre ich über Büchenberg einen Bogen um die Baustelle.
Ganz? Nicht ganz.
Die letzten paar hundert Meter muss ich doch durchfahren, auf dem neuen Asphalt stehen zwei Fahrzeuge des Landkreises Freudenstadt, ich grüße den in orange gekleideten Mitarbeiter freundlich, als ich ganz langsam vorbeituckere und er grüßt freundlich zurück. Na also. Geht doch.
Ich bin in Ödenwald am Adrionshof angekommen. Das mittlerweile verlassene Gebäude diente noch vor kurzem als Filmkulisse für einen Tatort. Ich mache eine kurze Pause, nehme einen Schluck Wasser und schicke eine whatsapp mit einem schönen Foto an meine arbeitenden Freunde.
Die sollen schließlich auch was von meiner Tour haben.
Es folgt ein wunderschöner Abschnitt durch den Steinwald und über den Zwieselsberg, ich bin mutterseelenallein unterwegs und groove mit dem breiten Lenker durch die Kurven. Geradezu vergnügt bollert der Zwölfhunderter, der Schub der nur knapp 220 Kilo schweren Enduro ist gewaltig.
So gelange ich nach Bad Rippoldsau. Ich habe die Strecke über Schapbach und Wildschapbach über den Hundskopf, eine Passhöhe, hinunter nach Bad Peterstal geroutet. In Bad Rippoldsau stehe ich wieder vor einem Schild „Umleitung Bad Peterstal“ das nach rechts weist. Da käme man auf den Kniebis und auf die B28 nach Bad Peterstal.
Ich entscheide mich dagegen und will mein Glück erneut versuchen.
Kühe in Schapbach beim Baugeschäft Armbruster
Aber in Wildschapbach stehe ich wieder vor einer Baustelle und die Straße ist wirklich dicht. Da durchzufahren will ich nicht wagen. Überall wird gearbeitet. Die fänden das sicherlich wenig lustig. Andererseits glaube ich nicht, dass die Widschapbacher über den Kniebis nach Bad Peterstal fahren.
32 Kilometer statt 10. Schwer vorstellbar.
Ich stelle die BMW ab und gehe über eine kleine Behelfsbrücke über den Bach zu einem Arbeiter, der gerade den Hydraulikmeißel an seinem Bagger abbaut. Der Mann grinst und weiß offensichtlich genau, was mein Problem ist.
Baustelle in Wildschapbach
Aber er ist sehr nett, sagt mir, dass er persönlich kein Problem damit hätte, wenn ich durch die Baustelle fahre, aber es seien bis hoch zum Freiersberger Tor am Hundskopf noch mehrere Baustellen auf der gesperrten Strecke, ob die das genauso sehen…?
Das Risiko will ich nicht eingehen, die Leute müssen hart arbeiten, die brauchen das sicherlich nicht. Seufzend begebe ich mich in mein Schicksal, bin auch selbst schuld, weil ich den Hinweis in Bad Rippoldsau ignoriert habe, von dort wäre es sogar der kürzere Weg nach Peterstal gewesen, als den, den ich geroutet hatte. Nur eben über die Scheiß-B28 mit den Scheiß-LKW.
Das Problem der B28 von Appenweier an der Rheintalautobahn A5 bis zur A81 Anschlußstelle Rottenburg sind die Mautpreller, die sich die Kosten für die A5 über Karlsruhe auf die A8 sparen wollen und mit ihren Vierzigtonnern über den Kniebis kriechen, wie die Bulgaren, die mir in Glatten begegnet sind. Es wird höchste Zeit, dass dieser Transit vom Gesetzgeber unterbunden wird.
Geheimtipp
Zurück zu meinem Baggerführer. Der grinst noch immer.
„Ich hätte aber einen Tipp für Sie“ meint er und lacht. „Fahren Sie zurück nach Schapbach, beim Baugeschäft Armbruster… „
Ich lausche aufmerksam. Der Tipp ist genial. Das Sträßchen führt einspurig einsam durch den Wald bergauf. Fast 300 Höhenmeter mache ich auf 6 Kilometern.
Hier war ich noch nie.
Die kleine Ansiedlung, zu der ich so gelange, ist herrlich auf 722 Metern gelegen und bietet ein wundervolles Schwarzwald-panorama. Nur zweigen jetzt drei Wege ab. Derjenige, der am wahrscheinlichsten ist, ist mit einem uralten Blechschild versehen. Zeichen 250, „Durchfahrt verboten“ mit dem Zusatz „forstwirtschaftlicher Verkehr frei“. Das stammt noch aus den Sechzigern.
Hier war ich noch nie
Der Anwohner, der mich nun berät, sieht das völlig entspannt. „Einfach ignorieren“ meint er. „Das steht da schon seit Ewigkeiten und keinen juckts. Momentan fahren hier sowieso alle durch, wegen der Baustelle in Wildschapbach“
Wenn der das sagt? Vermutlich hilft mir das wenig, wenn der Herr Oberförster Stress macht, aber offensichtlich sieht auch der das gelassen. Vernünftige Einstellung. Nachdem gerade auch ein schwerer Lastwagen auf dem Weg in den Wald verschwindet, verschwinden auch meine Skrupel.
„Naturstraße“ bei Bad Peterstal
„Das ist aber eine Naturstraße“ warnt mich der nette Siedler. „Acht Kilometer Schotter“. Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Das ist eine Enduro“ antworte ich. „Genau dafür gebaut“.
Halali, ab durch den Wald. Herrlich. Mir begegnet eine Urlaubsfamilie auf Wanderschaft, sonst sehe ich niemanden. Ich drossele das Tempo auf Schrittgeschwindigkeit, der Motor tuckert mit Standgas und ich grüße freundlich.
Die Mienen der beiden Erwachsenen hellen sich auf, sie lächeln mich an und grüßen zurück. Es kann so einfach sein.
Hundskopf/Freiersberger Tor
Am Freiersberger Torauf dem Hundskopf komme ich aus dem Wald. Die Schutzhütte dort mit Grillplatz ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, jetzt stehen gerade mal drei Autos dort. Rentner und Holländer.
Es geht bergab nach Bad Peterstal und auf die B28. Verkehr ohne Ende, aber nur ein kurzes Stück, denn bei Löcherberg biege ich wieder links ab. In engen Kehren schwingt sich das Sträßchen hinauf zum Löcherwasen auf 656 m. Mit Imbissbude, gerne von Radlern frequentiert. Die Strecke entlang des Harmersbachs danach ist zunächst schön, dann langweilig, deshalb kenne ich die Alternative ab dem Löcherwasen über Nordrach-Kolonie und Nordrach bis um Kreisel in Zell am Harmersbach.
Auf Deutsch: „Gschberrd“!
Meine Vorfreude endet jäh. „Vollsperrung - Umleitung“
„Ja leckt mich doch am Arsch“ raunzt es unter meinem Helm hervor. Diesmal gehe ich kein Risiko ein. Irgendwann läuft mir die Zeit weg. Ich bin seit drei Stunden unterwegs, es ist bald Mittag und ich bin kaum 100 km gefahren.
Ich beiße in den sauren Apfel und quäle mich durch Zell, hinter stinkenden Lastern bis Biberach und von dort Richtung Lahr.
Unterhalb der Ruine der Burg Hohengeroldseck mache ich eine kleine Trinkpause und ein Foto von der auf dem 510 Meter hohen Hügel liegenden Burg.
Ein Hauch von Kalifornien im Schwarzwald
Ein Wanderehepaar ü50 kommt vorbei. Interessiert tritt der Mann näher. „Ist das eine 1200er?“ will er wissen. Ein echter Kenner. Oder jemand der die riesigen Aufschriften auf Tank und Koffern lesen kann: „R1200GS“
„Ja“ antworte ich freundlich. „aber eine ganz alte, eine der ersten. 14 Jahre alt.“ Der Wandersmann geht ab, wie’s Zäpfle. „BMW baut einfach die besten Motorräder“ weiß er zu berichten.
Burgruine Hohengeroldseck
Und er hatte auch eine BMW F800ST, wegen des Zahnriemen-antriebs. Kette findet er doof. 240 sei er mal damit gefahren, wenigstens habe der Tacho das angezeigt. „Wahrscheinlich waren es eher 260“ setzt er noch einen drauf.
Ich bin tief beeindruckt.
„Hubert kommst Du?“
ruft die Wandersfrau, die schon ein Stück weiter gegangen war. Ich vermute mal, sie weiß genau, was der Gatte dem Motorradfahrer erzählt. Und ich wette, ich bin nicht der erste, der erfährt, dass eine F800ST 260 rennt.
Donnerwetter.
Ich quäle mich durch Lahr. Die Leute dort haben ein anderes Zeitgefühl und nur weil eine Ampel „grün“ zeigt, ist das für die noch lange kein Grund, gleich loszufahren. Das muss man erstmal sacken lassen. Das „Grün“.
Lange mache ich das nicht mit, an jeder Ampel fahre ich vor und starte als Erster, wenn auch stets mit Seitenblicken rechts und links, falls es auch Lahrer gibt, bei denen „Rot“ noch kein wahrer Grund ist, auch gleich anzuhalten.
Ich überquere die A5 in westlicher Richtung und der Verkehr ist schlagartig weg. Auf einer schmalen Landstraße, die sich durch Mais- und Sonnenblumenfelder schlängelt, gelange ich nach Nonnenweier. Hier fahre ich vor bis zum Sportplatz, da ist ein kleiner Parkplatz, von dem aus man auf Bootstouren in den Taubergießen starten kann, die nur von einheimischen, speziell lizensierten Fischern angeboten werden, denn die Gegend ist streng geschützt und einer der letzten Urwälder Deutschlands.
Hier sieht man allerdings nur den Hochwasserdamm am Rhein und so fahre ich zurück und auf einer schmalen Landstraße nach Wittenweier. Hier weist mich das Navi durch ein Wohngebiet, so habe ich das geroutet, denn da käme sonst kein Mensch drauf, da hindurch zu fahren. Am Ortsausgang von Wittenweier stelle ich die BMW ab und mache eine kleine Pause.
Ich stehe neben einer Vereinshütte der „Marinekameradschaft Lahr und Umgebung e.V.“ aus dem Jahr 1894 Direkt hinter der Hütte ist wieder ein kleiner Hochwasserdamm und dahinter befindet sich ein Teil des Taubergießen.
Marinekameradschaft Lahr. Sachen gibt’s…
Warum ist es am Rhein so schön?
Das klare Wasser steht in der Au, erst beim genauen Hinschauen erkennt man eine nicht unerhebliche Strömung, das Wasser quillt wohl aus dem Grund. Kein Wunder, denn hinter einem weiteren Damm fließt der von Tulla begradigte Rhein.
Ein „Gießen“ ist im Übrigen ein von einer unterirdischen Quelle gespeistes Fließgewässer und „taub“ bezeichnet ein nährstoff- und damit auch fischarmes Gewässer.
Der Taubergießen
Ein Warnschild weist darauf hin, dass Baden und Boot fahren hier verboten und wegen starker Strömung lebensgefährlich ist.
Ich verlasse den Taubergießen vorerst wieder und nehme einen besseren, wenn auch asphaltierten Feldweg nach Kappel. Auch den hatte ich so geroutet und hätte ihn anderweitig nie gefunden.
Zwischen abgeernteten Getreidefeldern mit riesigen Stroh-Rundballen fahre ich durch die mittägliche Hitze. Mittlerweile ist es fast ein Uhr.
Getreidefeld bei Wittenweier
Das Navi lotst mich von Kappel zuerst an den Fähranleger.
Vorbei am Freizeitpark „Funnyworld“ führt die Straße schnurgeradeaus und überquert dabei den Taubergießen. Wenn man es nicht weiß, merkt man es nicht.
Schon öfter haben wir hier mit der Fähre „Rhenanus“ kostenlos den Rhein ins französische Rheinau (Rhinau) überquert.
Ich mache ein Foto und fahre hundert Meter zurück. Nun weist mich der Kasten nach rechts, ein Weg führt unmittelbar am Hochwasserdamm entlang. Dahinter ist der größte Altrheinarm, ein Naturparadies für Wasservögel und anderes Getier.
Rheinfähre Kappel-Rhinau (F)
Der Weg ist breit, aber grob geschottert.
Neun Kilometer soll ich hier fahren, sagt TomTom Rider. Am Anfang ist das eine Schotterautobahn, etwas weiter wird der Schotter grober und tiefer. Jetzt wären mir die Pirelli Scorpion Rallye STR meiner F800GS wesentlich lieber als die Sportreifen der 1200er.
Im Schatten einer Baumgruppe...
...stelle ich die GS ab und steige auf den Damm. Dahinter befindet sich der Altrhein, ein System aus dem Taubergießen, der Blinden Elz und der Elz, die später in den Rhein fließt.
Ich passiere wieder eine Gruppe Spaziergänger. Wieder im Schritttempo, wieder grüße ich höflich und schaue in freundlich lächelnde Gesichter.
Das Navi ist ausgestiegen. Es kennt keinen Weg mehr. Mal soll ich nach 400Metern links abbiegen, mal nach 900, mal gar nicht. Da ich die Detailkarte von Open Topographic Maps weitgehend auch im Kopf habe, weiß ich, dass ich jetzt irgendwann mal links fahren muss, um von dem Rheindamm und der Schotterpiste wegzukommen.
Im Hintergrund: Europapark Rust
Der Weg quert einen Wassergraben, der die Blinde Elz mit dem Inneren Rhein (Altrheinarm) verbindet. Hier setzen gerade Personen Kanus ins Wasser. Über die blinde Elz gelangt man nach 50 Metern zur „Zuckerbrücke“, ebenfalls ein Ablegepunkt für geführte Bootsfahrten auf dem Taubergießen.
Ich sehe einen Parkplatz am Waldrand, da ist die Zuckerbrücke. Nur wenige hundert Meter entfernt ragen die Bauten der Fahrgeschäfte des Europapark Rust in den Himmel.
Gerade eben bin ich noch durch mannshohe Maisfelder gefahren, jetzt brumme ich vorbei an einem öden Campingplatz, Wohnmobile, Zelte, Tausende Menschen, ein überfüllter Parkplatz. Einweiser in gelben Leuchtwesten…
Maamaaaa!!!
Enduropark Kenzingen
Nichts wie weg hier. Nachdem mich das Navi in Rust mehrfach verarscht, lösche ich die nächsten drei Wegpunkte und folge einem Wegweiser nach Kenzingen. Da kenne ich mich wieder aus, hier war ich schon mehrfach beim Endurotraining. Am Trainingsgelände von Bernie Stehlin mache ich einen kurzen Stopp, schaue mir nochmal die Hügel an, die ich zuletzt mit der Yamaha WR250 unter die Stollen genommen habe und fahre an der schnurgerade kanalisierten Elz entlang weiter.
Im Kaiserstuhl: Reben, soweit das Auge reicht
Vom Kreisel Kenzingen fahre ich nach Endingen und mitten durch die Weinberge des Kaiserstuhls nach Schelingen, Oberbergen, Bötzingen, Wasenweiler, Ihringen, allesamt Namen, bei denen Kenner der badischen Weine mit der Zunge schnalzen.
Jedes Dorf hat seine Weinprinzessin
Als ich mitten im Weinberg eine Rast einlege und den zweiten Liter Wasser anbreche, erreicht mich eine Nachricht von Jörg, der in der Schweiz bei Basel lebt. Mein Freund weiß, dass ich vorhabe, zum Isteiner Klotz zu fahren und will wissen, wann ich da bin. Es ist kurz vor zwei und ich schätze, ich brauche eineinhalb Stunden. Das teile ich so mit und fahre weiter.
Die Fahrt durch den malerischen Kaiserstuhl mit den pittoresken Ortschaften und Weingütern ist herrlich. Obwohl die Mittagssonne ins Rheintal brennt, ist die Luft angenehm und streicht durch die Mesh-Jacke, den Pulli habe ich längst abgelegt.
Ich erreiche Hartheim, damit wieder direkt den Rhein und die parallel verlaufende Autobahn A5. Den Kaiserstuhl habe ich hinter mir, jetzt geht es zwischen den Ortschaften weitgehend schnurgeradeaus.
Wenn man eine drei Kilometer lange Gerade vor sich und nur Felder links und rechts neben sich hat, verleitet das zum Gas geben.
Das wissen auch die Herren in den hellblauen Hemden, die im Schatten eines Buschwerks am Ende der Geraden stehen und mit ihrer Laserpistole das schnelle Mittelstück anvisieren. Ich weiß das aber auch und weil Tempo 100 eine sehr angenehme Geschwindigkeit auf der R1200 bei knapp 4000 Umdrehungen ist, bin ich auch nicht schneller gefahren. Sorry, meine Herren, zu früh gefreut.
Ich bin auf der Landesstraße 134 und das Navi sagt mir, dass ich nach 12 km links abbiegen muss, da ist der Isteiner Klotz. Es ist kurz nach drei Uhr mittags und ich halte an einem Metzgerimbiss um mir zwei Fleischkäsweckle zu holen, denn seit dem üppigen Frühstück um acht Uhr habe ich nur Wasser zu mir genommen.
Beim Blick aufs Handy lese ich eine Nachricht von Jörg, dass er um 15:30 Uhr am Isteiner Klotz sein wird. Ich freue mich riesig, wir haben uns seit fast drei Jahren nicht mehr gesehen.
Noch ein Blick auf die Uhr- passt perfekt, um 15:25 Uhr stelle ich die BMW vor dem beeindruckenden Isteiner Klotz mit der Felsenkirche ab.
Am Isteiner Klotz
Mit Heißhunger mache ich mich über den ersten Wecken her, wenig später bollert der 600er Einzylinder von Jörgs Yamaha XT600 Ténéré auf den Parkplatz.
Wir haben uns Einiges zu erzählen, gegen 16 Uhr beschließen wir, gemeinsam zu den Isteiner Schwellen zu fahren, mein letzter sightseeing-point auf der heutigen Tour.
Ich habe die Schwellen, von denen Plöger in der Doku berichtete auf der Karte gefunden und den Weg dorthin mit OTM geroutet. Sonst würde man das als Nicht-Einheimischer niemals finden.
XT600 Ténéré und R1200GS in freier Wildbahn…
Noch als mir das Navi sagt, dass ich nach 100 Metern rechts abbiegen soll, sehe ich die Einfahrt nicht.
Rund 200 Meter vor der Ortseinfahrt von Efringen-Kirchen zweigt ein asphaltierter Feldweg direkt hinter einem Maisacker rechts ab. Obwohl schmal, ist er nicht gesperrt und das Navi behauptet, nach 900 Metern am Ziel zu sein.
Wir gelangen in einen Wald, queren auf Gitterrosten zweimal einen Bach, der sich später als der „Feuerbach-Entlastungskanal“ entpuppt und gelangen in ein Waldstück, in dem zahllose PKW parken. Es ist auch 16 Uhr vorbei, die Leute haben Ferien oder Feierabend und das Ausflugsziel scheint beliebt, aber nur bei den Einheimischen bekannt zu sein.
… an den Isteiner Schwellen
Wir sehen fast ausschließlich Lörracher Kennzeichen, ein paar Schweizer sind auch darunter, in der Schweiz ist heute Feiertag und die Grenze kaum 20 km entfernt.
Fast direkt am Fluss stellen wir die Enduros auf einer Wiese ab.
Hier lässt man die Natur und die Leute in Ruhe. Keine Barrieren, keine Schranken, bis auf den Uferweg keine Verbote. Hier muss man sich selbst organisieren und das klappt ohne Gängelungen besser als mit.
Die Isteiner Schwellen...
...sind die Anreise wert, das muss man klar sagen. Jörg kannte den Ort auch noch nicht, aber ich vermute mal, dass er da nicht zum letzten Mal war.
Während die Schifffahrt von Basel rheinabwärts durch einen von Tulla gebuddelten Seitenkanal läuft, kann hier der Altrhein über gemäßigte Felsstufen talwärts plätschern. Im klaren Wasser spielen Kinder, auf den Felsen sonnen sich Leute, außer dem Murmeln des Flusses ist trotz der zahlreichen Menschen, die aufgrund der vielen Autos hier sein müssen, kein Lärm zu hören, das ist ein sehr spezieller Ort.
Es ist bald 17 Uhr, wir müssen uns losreißen, denn ich habe noch mehr als 200 Kilometer bis nach Hause. Wir verabschieden uns und während ich in Eimeldingen links Richtung Kandern abbiege, fährt Jörg geradeaus nach Basel.
Im Tal der kleinen Wiese. Das ist ein Flüsschen.
Ich freue mich auf den Hotzenwald, das letzte Highlight nach dem mittleren Schwarzwald, Rheintal und Kaiserstuhl. Meine Routenplanung geht auf. Die Routenfunktion „Spannend“ bzw. „Sehenswert“ führt mich auf kleinsten Sträßchen durch den Hotzenwald und das Tal der kleinen Wiese. Dass ich dabei den einen oder anderen Umweg mache, stört mich nicht.
Erst ab Schönau und Richtung Feldberg wird der Verkehr wieder dichter und die Straße langweilig.
Der Hotzenwald
Ich tanke die BMW noch einmal voll und folge dem Wegweiser nach Donaueschingen, statt der ursprünglich geplanten kleinen Straßen über Eisenbach. Erstens kenne ich die alle schon, zweitens will ich jetzt heim. Es ist nach 18:00 Uhr.
Zudem fällt mir das Ablesen des Navi bei dem Sonnenstand schwer bzw. ist unmöglich. Ich muss das ständig mit der Hand schattieren, das lenkt ab und der Verkehr ist dicht.
Tagesbilanz
Leider ist die B31 mit Baustellen gepflastert, der Autobahnzubringer auf 50 km/h begrenzt und dann schafft es doch wieder so ein Arsch, statt wenigstens mit den erlaubten 50, mit 40 km/h dahin zu kriechen. Und das über rund 10 km, ohne eine Chance zu überholen, was zudem verboten wäre, das zerrt an den Nerven.
Auf der Autobahn gebe ich Gas und beschleunige die 1200er auf mehr als 180 km/h.
Zwar zieht der Motor kräftig, aber bei 6000 Umdrehungen sind die Vibrationen unangenehm.
Zudem sind bei dem Tempo die Luftverwirbelungen der kleinen Scheibe extrem, der Helm wird hin und her gerissen und morgen habe ich dann garantiert Nackenschmerzen.
Daher verlasse ich die Autobahn bei Sulz am Neckar wieder und fahre über die mir bekannten Nebenstrecken durch kleine Dörfer bis nach Hause.
Um halb acht stelle ich zu Hause den Motor ab. Ich war genau elf Stunden unterwegs, davon saß ich knapp acht Stunden im Sattel, der Rest waren Pausen.
Der alte Goethe hatte Recht. Man muss nicht weit reisen. Die wahren Schätze liegen vor der Haustür. Man muss sie nur für sich entdecken.
Eine herrliche Tour ist zu Ende.
Die Nächste schon in Planung, Pensionär zu sein ist ein geiler Job
Erst mal richtig frühstücken
…wird gerne dem Dichterfürsten zugeschrieben. Dabei hat der das so nie gesagt bzw. geschrieben.
„Willst du immer weiter schweifen?
Sieh, das Gute liegt so nah.
Lerne nur das Glück ergreifen,
Denn das Glück ist immer da.“
lautet hingegen korrekterweise der Vierzeiler „Erinnerung“ von Johann Wolfgang von Goethe.
Egal wie, der Mann hat Recht und erneut begebe ich mich auf die Suche nach den schönen Dingen, die wir quasi vor der Haustür haben und dennoch nicht kennen, denn dass es im „Ländle“ auch nach 44 Jahren Motorradtouren noch das eine oder andere zu entdecken gibt, weiß ich.
Fernsehen bildet.
Wenn man das richtige Programm schaut. Durch eine SWR- Doku mit meinem Lieblings Meteorologen Sven Plöger über den Oberrheingraben wurde mein Wunsch, mir den Taubergießen im Rheintal bei Rust mal genauer anzuschauen erneut untermauert und vom „Isteiner Klotz“ und den „Isteiner Schwellen“ erfuhr ich erstmalig. Klar war: Da muss ich hin.
Nun ist Istein bei Efringen-Kirchen im Landkreis Lörrach nicht gerade um die Ecke und auch zum Taubergießen sind es etwas mehr als 100 Kilometer.
Aber ich habe gutes Motorrad-Sitzfleisch und mir daher mit meinem Lieblings-Routenprogramm eine anspruchsvolle Route zusammengestellt.
Es ist Donnerstag, der 1. August, die arbeitende Bevölkerung ist da, wo sie sein muss und ich habe die schönen Ausflugsziele für mich allein. Jedenfalls fast, denn es ist Haupturlaubszeit.
Um halb neun morgens bollert der fette Boxer los. Bei jedem kurzen Dreh am Gas wackelt da ganze Trum hin und her, wenn die beiden Kolben in den bierkruggroßen Hubräumen gegeneinander hämmern.
Geil.
Es ist noch ein wenig frisch am Morgen, nur rund 15 Grad, weshalb der Thermopulli unter der mesh-Jacke keine schlechte Idee ist.
Umleitung
Die Route führt mich zunächst auf der B28 über das Industriegebiet Horb Richtung Schopfloch. Vorbei an der Wohnung meines Freundes Luis, der gerade mit seiner Africa Twin irgendwo zwischen Litauen und Estland herumfährt, fahre ich nach Glatten hinunter. Schon in Schopfloch sind mir mehrere Umleitungsschilder aufgefallen, die mich aber nicht betreffen.
Die erste Baustelle hinter Loßburg
Ganz offensichtlich aber den Durchgangs- und da vor allem den Schwerverkehr irgendwo um Freudenstadt, denn die LKW-Dichte ist bemerkenswert.
Als ich im Wald um die Kurve komme, hinter der die Straße steil nach Glatten hinunterführt, kommt mir der erste Vollpfosten dieses Tages entgegen. Der Fahrer eines roten Sattelzuges hat wohl die Nerven verloren und ist im Begriff einen Gliederzug zu überholen.
Auf der Landstraße mit ordentlicher Steigung benötigt der dazu sehr lange, die beiden Laster kommen mir daher parallel nebeneinander entgegen, so dass ich die BMW bis zum Stillstand abbremsen und rechts ranfahren muss.
Im Kreisverkehr in Glatten ist die Hölle los. Drei große Sattelzüge einer bulgarischen Spedition fahren mitten über den Innenkreis, um drum herum zu fahren sind ihre Trucks auch viel zu groß.
Ich komme in die beschauliche Kerngemeinde Loßburg. „Leben und Erholen im Herzen des Schwarzwaldes“ wirbt die Gemeinde auf ihrer homepage über einem Foto von sechs weißhaarigen Personen mit Gehhilfen inmitten des grünen Tann.
Ich sehe ein anderes Bild. Während ich warte, um links in die Tankstelle abzubiegen, kommt mir ein nicht abreißen wollender Verkehrsstrom entgegen, von zehn Fahrzeugen, die mir entgegenkommen, sind sieben schwere LKW und Sattelzüge. Lärm und Gestank, das kleine Kaff erstickt im Verkehr.
Hier will man nur eins: schnell weg und ich freue mich darauf, dass ich den Trubel der Bundesstraße zwischen Alpirsbach und Freudenstadt gleich wieder verlassen darf, um auf das Sträßchen nach Ödenwald abzubiegen. Hier ist kein Verkehr und der Grund steht auch gleich nach der Abzweigung mitten auf der Straße: Sie ist gesperrt.
Himmelarschundzwirn.
Zurück in den Höllenverkehr will ich nicht. Am Allerwenigsten will ich mich zwischen stinkenden LKW durch Freudenstadt quälen. Aber ich habe eine Enduro und versuche mein Glück.
Die Fahrbahn wird komplett erneuert. Daher stehen und fahren dort Baufahrzeuge, da durchzufahren wäre schon ein wenig frech. Aber der Weg daneben, der vermutlich mal ein Radweg wird, ist frei. Ich gebe Gas.
Der Adrionshof in Ödenwald
Leider endet der Weg nach drei Kilometern, links geht es jedoch weiter in den Wald und so fahre ich über Büchenberg einen Bogen um die Baustelle.
Ganz? Nicht ganz.
Die letzten paar hundert Meter muss ich doch durchfahren, auf dem neuen Asphalt stehen zwei Fahrzeuge des Landkreises Freudenstadt, ich grüße den in orange gekleideten Mitarbeiter freundlich, als ich ganz langsam vorbeituckere und er grüßt freundlich zurück. Na also. Geht doch.
Ich bin in Ödenwald am Adrionshof angekommen. Das mittlerweile verlassene Gebäude diente noch vor kurzem als Filmkulisse für einen Tatort. Ich mache eine kurze Pause, nehme einen Schluck Wasser und schicke eine whatsapp mit einem schönen Foto an meine arbeitenden Freunde.
Die sollen schließlich auch was von meiner Tour haben.
Es folgt ein wunderschöner Abschnitt durch den Steinwald und über den Zwieselsberg, ich bin mutterseelenallein unterwegs und groove mit dem breiten Lenker durch die Kurven. Geradezu vergnügt bollert der Zwölfhunderter, der Schub der nur knapp 220 Kilo schweren Enduro ist gewaltig.
So gelange ich nach Bad Rippoldsau. Ich habe die Strecke über Schapbach und Wildschapbach über den Hundskopf, eine Passhöhe, hinunter nach Bad Peterstal geroutet. In Bad Rippoldsau stehe ich wieder vor einem Schild „Umleitung Bad Peterstal“ das nach rechts weist. Da käme man auf den Kniebis und auf die B28 nach Bad Peterstal.
Ich entscheide mich dagegen und will mein Glück erneut versuchen.
Kühe in Schapbach beim Baugeschäft Armbruster
Aber in Wildschapbach stehe ich wieder vor einer Baustelle und die Straße ist wirklich dicht. Da durchzufahren will ich nicht wagen. Überall wird gearbeitet. Die fänden das sicherlich wenig lustig. Andererseits glaube ich nicht, dass die Widschapbacher über den Kniebis nach Bad Peterstal fahren.
32 Kilometer statt 10. Schwer vorstellbar.
Ich stelle die BMW ab und gehe über eine kleine Behelfsbrücke über den Bach zu einem Arbeiter, der gerade den Hydraulikmeißel an seinem Bagger abbaut. Der Mann grinst und weiß offensichtlich genau, was mein Problem ist.
Baustelle in Wildschapbach
Aber er ist sehr nett, sagt mir, dass er persönlich kein Problem damit hätte, wenn ich durch die Baustelle fahre, aber es seien bis hoch zum Freiersberger Tor am Hundskopf noch mehrere Baustellen auf der gesperrten Strecke, ob die das genauso sehen…?
Das Risiko will ich nicht eingehen, die Leute müssen hart arbeiten, die brauchen das sicherlich nicht. Seufzend begebe ich mich in mein Schicksal, bin auch selbst schuld, weil ich den Hinweis in Bad Rippoldsau ignoriert habe, von dort wäre es sogar der kürzere Weg nach Peterstal gewesen, als den, den ich geroutet hatte. Nur eben über die Scheiß-B28 mit den Scheiß-LKW.
Das Problem der B28 von Appenweier an der Rheintalautobahn A5 bis zur A81 Anschlußstelle Rottenburg sind die Mautpreller, die sich die Kosten für die A5 über Karlsruhe auf die A8 sparen wollen und mit ihren Vierzigtonnern über den Kniebis kriechen, wie die Bulgaren, die mir in Glatten begegnet sind. Es wird höchste Zeit, dass dieser Transit vom Gesetzgeber unterbunden wird.
Geheimtipp
Zurück zu meinem Baggerführer. Der grinst noch immer.
„Ich hätte aber einen Tipp für Sie“ meint er und lacht. „Fahren Sie zurück nach Schapbach, beim Baugeschäft Armbruster… „
Ich lausche aufmerksam. Der Tipp ist genial. Das Sträßchen führt einspurig einsam durch den Wald bergauf. Fast 300 Höhenmeter mache ich auf 6 Kilometern.
Hier war ich noch nie.
Die kleine Ansiedlung, zu der ich so gelange, ist herrlich auf 722 Metern gelegen und bietet ein wundervolles Schwarzwald-panorama. Nur zweigen jetzt drei Wege ab. Derjenige, der am wahrscheinlichsten ist, ist mit einem uralten Blechschild versehen. Zeichen 250, „Durchfahrt verboten“ mit dem Zusatz „forstwirtschaftlicher Verkehr frei“. Das stammt noch aus den Sechzigern.
Hier war ich noch nie
Der Anwohner, der mich nun berät, sieht das völlig entspannt. „Einfach ignorieren“ meint er. „Das steht da schon seit Ewigkeiten und keinen juckts. Momentan fahren hier sowieso alle durch, wegen der Baustelle in Wildschapbach“
Wenn der das sagt? Vermutlich hilft mir das wenig, wenn der Herr Oberförster Stress macht, aber offensichtlich sieht auch der das gelassen. Vernünftige Einstellung. Nachdem gerade auch ein schwerer Lastwagen auf dem Weg in den Wald verschwindet, verschwinden auch meine Skrupel.
„Naturstraße“ bei Bad Peterstal
„Das ist aber eine Naturstraße“ warnt mich der nette Siedler. „Acht Kilometer Schotter“. Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Das ist eine Enduro“ antworte ich. „Genau dafür gebaut“.
Halali, ab durch den Wald. Herrlich. Mir begegnet eine Urlaubsfamilie auf Wanderschaft, sonst sehe ich niemanden. Ich drossele das Tempo auf Schrittgeschwindigkeit, der Motor tuckert mit Standgas und ich grüße freundlich.
Die Mienen der beiden Erwachsenen hellen sich auf, sie lächeln mich an und grüßen zurück. Es kann so einfach sein.
Hundskopf/Freiersberger Tor
Am Freiersberger Torauf dem Hundskopf komme ich aus dem Wald. Die Schutzhütte dort mit Grillplatz ist ein beliebtes Ausflugsziel für Wanderer, jetzt stehen gerade mal drei Autos dort. Rentner und Holländer.
Es geht bergab nach Bad Peterstal und auf die B28. Verkehr ohne Ende, aber nur ein kurzes Stück, denn bei Löcherberg biege ich wieder links ab. In engen Kehren schwingt sich das Sträßchen hinauf zum Löcherwasen auf 656 m. Mit Imbissbude, gerne von Radlern frequentiert. Die Strecke entlang des Harmersbachs danach ist zunächst schön, dann langweilig, deshalb kenne ich die Alternative ab dem Löcherwasen über Nordrach-Kolonie und Nordrach bis um Kreisel in Zell am Harmersbach.
Auf Deutsch: „Gschberrd“!
Meine Vorfreude endet jäh. „Vollsperrung - Umleitung“
„Ja leckt mich doch am Arsch“ raunzt es unter meinem Helm hervor. Diesmal gehe ich kein Risiko ein. Irgendwann läuft mir die Zeit weg. Ich bin seit drei Stunden unterwegs, es ist bald Mittag und ich bin kaum 100 km gefahren.
Ich beiße in den sauren Apfel und quäle mich durch Zell, hinter stinkenden Lastern bis Biberach und von dort Richtung Lahr.
Unterhalb der Ruine der Burg Hohengeroldseck mache ich eine kleine Trinkpause und ein Foto von der auf dem 510 Meter hohen Hügel liegenden Burg.
Ein Hauch von Kalifornien im Schwarzwald
Ein Wanderehepaar ü50 kommt vorbei. Interessiert tritt der Mann näher. „Ist das eine 1200er?“ will er wissen. Ein echter Kenner. Oder jemand der die riesigen Aufschriften auf Tank und Koffern lesen kann: „R1200GS“
„Ja“ antworte ich freundlich. „aber eine ganz alte, eine der ersten. 14 Jahre alt.“ Der Wandersmann geht ab, wie’s Zäpfle. „BMW baut einfach die besten Motorräder“ weiß er zu berichten.
Burgruine Hohengeroldseck
Und er hatte auch eine BMW F800ST, wegen des Zahnriemen-antriebs. Kette findet er doof. 240 sei er mal damit gefahren, wenigstens habe der Tacho das angezeigt. „Wahrscheinlich waren es eher 260“ setzt er noch einen drauf.
Ich bin tief beeindruckt.
„Hubert kommst Du?“
ruft die Wandersfrau, die schon ein Stück weiter gegangen war. Ich vermute mal, sie weiß genau, was der Gatte dem Motorradfahrer erzählt. Und ich wette, ich bin nicht der erste, der erfährt, dass eine F800ST 260 rennt.
Donnerwetter.
Ich quäle mich durch Lahr. Die Leute dort haben ein anderes Zeitgefühl und nur weil eine Ampel „grün“ zeigt, ist das für die noch lange kein Grund, gleich loszufahren. Das muss man erstmal sacken lassen. Das „Grün“.
Lange mache ich das nicht mit, an jeder Ampel fahre ich vor und starte als Erster, wenn auch stets mit Seitenblicken rechts und links, falls es auch Lahrer gibt, bei denen „Rot“ noch kein wahrer Grund ist, auch gleich anzuhalten.
Ich überquere die A5 in westlicher Richtung und der Verkehr ist schlagartig weg. Auf einer schmalen Landstraße, die sich durch Mais- und Sonnenblumenfelder schlängelt, gelange ich nach Nonnenweier. Hier fahre ich vor bis zum Sportplatz, da ist ein kleiner Parkplatz, von dem aus man auf Bootstouren in den Taubergießen starten kann, die nur von einheimischen, speziell lizensierten Fischern angeboten werden, denn die Gegend ist streng geschützt und einer der letzten Urwälder Deutschlands.
Hier sieht man allerdings nur den Hochwasserdamm am Rhein und so fahre ich zurück und auf einer schmalen Landstraße nach Wittenweier. Hier weist mich das Navi durch ein Wohngebiet, so habe ich das geroutet, denn da käme sonst kein Mensch drauf, da hindurch zu fahren. Am Ortsausgang von Wittenweier stelle ich die BMW ab und mache eine kleine Pause.
Ich stehe neben einer Vereinshütte der „Marinekameradschaft Lahr und Umgebung e.V.“ aus dem Jahr 1894 Direkt hinter der Hütte ist wieder ein kleiner Hochwasserdamm und dahinter befindet sich ein Teil des Taubergießen.
Marinekameradschaft Lahr. Sachen gibt’s…
Warum ist es am Rhein so schön?
Das klare Wasser steht in der Au, erst beim genauen Hinschauen erkennt man eine nicht unerhebliche Strömung, das Wasser quillt wohl aus dem Grund. Kein Wunder, denn hinter einem weiteren Damm fließt der von Tulla begradigte Rhein.
Ein „Gießen“ ist im Übrigen ein von einer unterirdischen Quelle gespeistes Fließgewässer und „taub“ bezeichnet ein nährstoff- und damit auch fischarmes Gewässer.
Der Taubergießen
Ein Warnschild weist darauf hin, dass Baden und Boot fahren hier verboten und wegen starker Strömung lebensgefährlich ist.
Ich verlasse den Taubergießen vorerst wieder und nehme einen besseren, wenn auch asphaltierten Feldweg nach Kappel. Auch den hatte ich so geroutet und hätte ihn anderweitig nie gefunden.
Zwischen abgeernteten Getreidefeldern mit riesigen Stroh-Rundballen fahre ich durch die mittägliche Hitze. Mittlerweile ist es fast ein Uhr.
Getreidefeld bei Wittenweier
Das Navi lotst mich von Kappel zuerst an den Fähranleger.
Vorbei am Freizeitpark „Funnyworld“ führt die Straße schnurgeradeaus und überquert dabei den Taubergießen. Wenn man es nicht weiß, merkt man es nicht.
Schon öfter haben wir hier mit der Fähre „Rhenanus“ kostenlos den Rhein ins französische Rheinau (Rhinau) überquert.
Ich mache ein Foto und fahre hundert Meter zurück. Nun weist mich der Kasten nach rechts, ein Weg führt unmittelbar am Hochwasserdamm entlang. Dahinter ist der größte Altrheinarm, ein Naturparadies für Wasservögel und anderes Getier.
Rheinfähre Kappel-Rhinau (F)
Der Weg ist breit, aber grob geschottert.
Neun Kilometer soll ich hier fahren, sagt TomTom Rider. Am Anfang ist das eine Schotterautobahn, etwas weiter wird der Schotter grober und tiefer. Jetzt wären mir die Pirelli Scorpion Rallye STR meiner F800GS wesentlich lieber als die Sportreifen der 1200er.
Im Schatten einer Baumgruppe...
...stelle ich die GS ab und steige auf den Damm. Dahinter befindet sich der Altrhein, ein System aus dem Taubergießen, der Blinden Elz und der Elz, die später in den Rhein fließt.
Ich passiere wieder eine Gruppe Spaziergänger. Wieder im Schritttempo, wieder grüße ich höflich und schaue in freundlich lächelnde Gesichter.
Das Navi ist ausgestiegen. Es kennt keinen Weg mehr. Mal soll ich nach 400Metern links abbiegen, mal nach 900, mal gar nicht. Da ich die Detailkarte von Open Topographic Maps weitgehend auch im Kopf habe, weiß ich, dass ich jetzt irgendwann mal links fahren muss, um von dem Rheindamm und der Schotterpiste wegzukommen.
Im Hintergrund: Europapark Rust
Der Weg quert einen Wassergraben, der die Blinde Elz mit dem Inneren Rhein (Altrheinarm) verbindet. Hier setzen gerade Personen Kanus ins Wasser. Über die blinde Elz gelangt man nach 50 Metern zur „Zuckerbrücke“, ebenfalls ein Ablegepunkt für geführte Bootsfahrten auf dem Taubergießen.
Ich sehe einen Parkplatz am Waldrand, da ist die Zuckerbrücke. Nur wenige hundert Meter entfernt ragen die Bauten der Fahrgeschäfte des Europapark Rust in den Himmel.
Gerade eben bin ich noch durch mannshohe Maisfelder gefahren, jetzt brumme ich vorbei an einem öden Campingplatz, Wohnmobile, Zelte, Tausende Menschen, ein überfüllter Parkplatz. Einweiser in gelben Leuchtwesten…
Maamaaaa!!!
Enduropark Kenzingen
Nichts wie weg hier. Nachdem mich das Navi in Rust mehrfach verarscht, lösche ich die nächsten drei Wegpunkte und folge einem Wegweiser nach Kenzingen. Da kenne ich mich wieder aus, hier war ich schon mehrfach beim Endurotraining. Am Trainingsgelände von Bernie Stehlin mache ich einen kurzen Stopp, schaue mir nochmal die Hügel an, die ich zuletzt mit der Yamaha WR250 unter die Stollen genommen habe und fahre an der schnurgerade kanalisierten Elz entlang weiter.
Im Kaiserstuhl: Reben, soweit das Auge reicht
Vom Kreisel Kenzingen fahre ich nach Endingen und mitten durch die Weinberge des Kaiserstuhls nach Schelingen, Oberbergen, Bötzingen, Wasenweiler, Ihringen, allesamt Namen, bei denen Kenner der badischen Weine mit der Zunge schnalzen.
Jedes Dorf hat seine Weinprinzessin
Als ich mitten im Weinberg eine Rast einlege und den zweiten Liter Wasser anbreche, erreicht mich eine Nachricht von Jörg, der in der Schweiz bei Basel lebt. Mein Freund weiß, dass ich vorhabe, zum Isteiner Klotz zu fahren und will wissen, wann ich da bin. Es ist kurz vor zwei und ich schätze, ich brauche eineinhalb Stunden. Das teile ich so mit und fahre weiter.
Die Fahrt durch den malerischen Kaiserstuhl mit den pittoresken Ortschaften und Weingütern ist herrlich. Obwohl die Mittagssonne ins Rheintal brennt, ist die Luft angenehm und streicht durch die Mesh-Jacke, den Pulli habe ich längst abgelegt.
Ich erreiche Hartheim, damit wieder direkt den Rhein und die parallel verlaufende Autobahn A5. Den Kaiserstuhl habe ich hinter mir, jetzt geht es zwischen den Ortschaften weitgehend schnurgeradeaus.
Wenn man eine drei Kilometer lange Gerade vor sich und nur Felder links und rechts neben sich hat, verleitet das zum Gas geben.
Das wissen auch die Herren in den hellblauen Hemden, die im Schatten eines Buschwerks am Ende der Geraden stehen und mit ihrer Laserpistole das schnelle Mittelstück anvisieren. Ich weiß das aber auch und weil Tempo 100 eine sehr angenehme Geschwindigkeit auf der R1200 bei knapp 4000 Umdrehungen ist, bin ich auch nicht schneller gefahren. Sorry, meine Herren, zu früh gefreut.
Ich bin auf der Landesstraße 134 und das Navi sagt mir, dass ich nach 12 km links abbiegen muss, da ist der Isteiner Klotz. Es ist kurz nach drei Uhr mittags und ich halte an einem Metzgerimbiss um mir zwei Fleischkäsweckle zu holen, denn seit dem üppigen Frühstück um acht Uhr habe ich nur Wasser zu mir genommen.
Beim Blick aufs Handy lese ich eine Nachricht von Jörg, dass er um 15:30 Uhr am Isteiner Klotz sein wird. Ich freue mich riesig, wir haben uns seit fast drei Jahren nicht mehr gesehen.
Noch ein Blick auf die Uhr- passt perfekt, um 15:25 Uhr stelle ich die BMW vor dem beeindruckenden Isteiner Klotz mit der Felsenkirche ab.
Am Isteiner Klotz
Mit Heißhunger mache ich mich über den ersten Wecken her, wenig später bollert der 600er Einzylinder von Jörgs Yamaha XT600 Ténéré auf den Parkplatz.
Wir haben uns Einiges zu erzählen, gegen 16 Uhr beschließen wir, gemeinsam zu den Isteiner Schwellen zu fahren, mein letzter sightseeing-point auf der heutigen Tour.
Ich habe die Schwellen, von denen Plöger in der Doku berichtete auf der Karte gefunden und den Weg dorthin mit OTM geroutet. Sonst würde man das als Nicht-Einheimischer niemals finden.
XT600 Ténéré und R1200GS in freier Wildbahn…
Noch als mir das Navi sagt, dass ich nach 100 Metern rechts abbiegen soll, sehe ich die Einfahrt nicht.
Rund 200 Meter vor der Ortseinfahrt von Efringen-Kirchen zweigt ein asphaltierter Feldweg direkt hinter einem Maisacker rechts ab. Obwohl schmal, ist er nicht gesperrt und das Navi behauptet, nach 900 Metern am Ziel zu sein.
Wir gelangen in einen Wald, queren auf Gitterrosten zweimal einen Bach, der sich später als der „Feuerbach-Entlastungskanal“ entpuppt und gelangen in ein Waldstück, in dem zahllose PKW parken. Es ist auch 16 Uhr vorbei, die Leute haben Ferien oder Feierabend und das Ausflugsziel scheint beliebt, aber nur bei den Einheimischen bekannt zu sein.
… an den Isteiner Schwellen
Wir sehen fast ausschließlich Lörracher Kennzeichen, ein paar Schweizer sind auch darunter, in der Schweiz ist heute Feiertag und die Grenze kaum 20 km entfernt.
Fast direkt am Fluss stellen wir die Enduros auf einer Wiese ab.
Hier lässt man die Natur und die Leute in Ruhe. Keine Barrieren, keine Schranken, bis auf den Uferweg keine Verbote. Hier muss man sich selbst organisieren und das klappt ohne Gängelungen besser als mit.
Die Isteiner Schwellen...
...sind die Anreise wert, das muss man klar sagen. Jörg kannte den Ort auch noch nicht, aber ich vermute mal, dass er da nicht zum letzten Mal war.
Während die Schifffahrt von Basel rheinabwärts durch einen von Tulla gebuddelten Seitenkanal läuft, kann hier der Altrhein über gemäßigte Felsstufen talwärts plätschern. Im klaren Wasser spielen Kinder, auf den Felsen sonnen sich Leute, außer dem Murmeln des Flusses ist trotz der zahlreichen Menschen, die aufgrund der vielen Autos hier sein müssen, kein Lärm zu hören, das ist ein sehr spezieller Ort.
Es ist bald 17 Uhr, wir müssen uns losreißen, denn ich habe noch mehr als 200 Kilometer bis nach Hause. Wir verabschieden uns und während ich in Eimeldingen links Richtung Kandern abbiege, fährt Jörg geradeaus nach Basel.
Im Tal der kleinen Wiese. Das ist ein Flüsschen.
Ich freue mich auf den Hotzenwald, das letzte Highlight nach dem mittleren Schwarzwald, Rheintal und Kaiserstuhl. Meine Routenplanung geht auf. Die Routenfunktion „Spannend“ bzw. „Sehenswert“ führt mich auf kleinsten Sträßchen durch den Hotzenwald und das Tal der kleinen Wiese. Dass ich dabei den einen oder anderen Umweg mache, stört mich nicht.
Erst ab Schönau und Richtung Feldberg wird der Verkehr wieder dichter und die Straße langweilig.
Der Hotzenwald
Ich tanke die BMW noch einmal voll und folge dem Wegweiser nach Donaueschingen, statt der ursprünglich geplanten kleinen Straßen über Eisenbach. Erstens kenne ich die alle schon, zweitens will ich jetzt heim. Es ist nach 18:00 Uhr.
Zudem fällt mir das Ablesen des Navi bei dem Sonnenstand schwer bzw. ist unmöglich. Ich muss das ständig mit der Hand schattieren, das lenkt ab und der Verkehr ist dicht.
Tagesbilanz
Leider ist die B31 mit Baustellen gepflastert, der Autobahnzubringer auf 50 km/h begrenzt und dann schafft es doch wieder so ein Arsch, statt wenigstens mit den erlaubten 50, mit 40 km/h dahin zu kriechen. Und das über rund 10 km, ohne eine Chance zu überholen, was zudem verboten wäre, das zerrt an den Nerven.
Auf der Autobahn gebe ich Gas und beschleunige die 1200er auf mehr als 180 km/h.
Zwar zieht der Motor kräftig, aber bei 6000 Umdrehungen sind die Vibrationen unangenehm.
Zudem sind bei dem Tempo die Luftverwirbelungen der kleinen Scheibe extrem, der Helm wird hin und her gerissen und morgen habe ich dann garantiert Nackenschmerzen.
Daher verlasse ich die Autobahn bei Sulz am Neckar wieder und fahre über die mir bekannten Nebenstrecken durch kleine Dörfer bis nach Hause.
Um halb acht stelle ich zu Hause den Motor ab. Ich war genau elf Stunden unterwegs, davon saß ich knapp acht Stunden im Sattel, der Rest waren Pausen.
Der alte Goethe hatte Recht. Man muss nicht weit reisen. Die wahren Schätze liegen vor der Haustür. Man muss sie nur für sich entdecken.
Eine herrliche Tour ist zu Ende.
Die Nächste schon in Planung, Pensionär zu sein ist ein geiler Job
Zuletzt bearbeitet: