Mein Gott, wie seid ihr dann drauf. .............. Ich kauf mir doch lieber nen Japaner bevor ich mir einen China- Kracher hole, die haben sich doch längst bewährt und es gibt ein vernünftiges Händlernetz mit guter Ersatzteilversorgung...........
Da fehlt noch viel um auf das technische Niveau von bzw. Honda zu kommen. Auch Indien und Thailand sind da noch lange nicht angelangt. ................. Ne Honda NTV 650 läuft problemlos 150 000Km, wenn so`ne Voge oder was weis ich, wie die alle heißen nur die Hälfte erreicht ist das schon ein Wunder. .............................
Also wenn ich diesen Thread hier richtig deute, geht es in erster Linie darum, Motorräder vorzustellen/zu betrachten, die sich diesseits des BMW GS Horizonts bewegen. Und da kommt man natürlich an Modellen, die in China/Indien/Thailand gefertigt werden, nicht vorbei.
Natürlich kann ich diese auch einfach ignorieren und wie die deutsche Automobilindustrie China zunächst als verlängerte Werkbank und später als Absatzmarkt ansehen, aber über China als Wettbewerb nur müde lächeln. Die Zukunft wird zeigen, wohin das führt. Ich denke, dieser Schuss ist bereits jetzt nach hinten losgegangen.
Und was die erreichbaren Laufleistungen von Motorrädern aus China und Indien betrifft, so bewegen wir uns bislang da im Bereich der Spekulationen, da die Modelle noch gar nicht so lange auf dem Markt sind. Immerhin werden BMW-Motoren bereits heute von Loncin und KTM-Motoren von CF-Moto gefertigt. Dann müsste man die Langlebigkeit dieser Motore folglich auch in Zweifel ziehen.
In Indien lässt BMW sogar ganze Motorräder (G310) fertigen.
Und was Indien angeht: Royal Enfield besteht immerhin schon 125 Jahre und wer schon mal in Indien Motorrad gefahren ist, der weiss, wer auf diesen Strassen klarkommt, muss robust sein.
Oder wenn wir von JAWA und BSA sprechen: Mahindra als der Inhaber der Markenrechte ist auch nicht grade ne Feld-, Wald- und Wiesenbude.
Ich muss dir Recht geben, dass man gegenüber Honda als einem Inbegriff von Zuverlässigkeit gar nicht so viel einspart, aber die Budgetmodelle von Honda (CM 500 und CL 500) sind in Thailand gefertigt. Die von mir hier auf die Tagesordnung gebrachte GB350S ist da eine Ausnahme.
Und ja, die Verfügbarkeit einer Vertragswerkstatt in räumlicher Nähe würde für mich auch eine Rolle spielen. Für mich hiesse das: Honda ist bei mir vor Ort, für die meisten Chinesen oder Inder in 30 km Entfernung. Kove wären für mich 150 km, käme also für mich nicht in Frage. Dies gilt aber auch (zumindest für mich) nur für Neufahrzeuge. Nach Ablauf der Garantie sieht mich eh keine Vertragswerkstatt. Soo kompliziert ist Motorradtechnik nun auch wieder nicht für mich als Maschinenbautechniker.
Beim Auto siehts da schon anders aus. Da brauchst du neben Know-How auch Platz und ne Hebebühne. Ich hab mir letztes Jahr erstmalig in meinem Leben einen Neuwagen gekauft. MG war bis zuletzt im Rennen, aber am Ende ist es eben wegen Service doch ein Skoda geworden. Aber warten wir mal ab, wie dort die Welt in 10 Jahren aussieht.
Und zu guter Letzt: Ich hatte, solange ich noch berufstätig war, auch viele Berührungspunkte mit Produkten, auch des Konzerns, für den ich arbeitete, die in China gefertigt wurden.
Noch zu Beginn dieses Jahrtausends war es wirklich so: Solang ein Europäer oder US-Amerikaner vor Ort war, lief alles bestens. Kaum dass der die Türe hinter sich geschlossen hatte, haben die Chinesen wieder gemacht, was sie wollten.
Aber die Chinesen sind nicht nur lernfähig, sondern auch clever und fleißig. 10 bis 15 Jahre später war es so, dass wir den Chinesen die Designhoheit über die Produkte, die sie fertigten, überließen und siehe da: Die Produkte, die in Italien designt waren (in diesem Falle Eiswürfelbereiter), waren auf einmal nicht nur schön und billig, sondern auf einmal auch zuverlässig und robust.
Ich wäre von daher sehr vorsichtig, von Produkten made in China abfällig als "China-Kracher" zu sprechen.
Mir begegnet diese Vokabel ständig, sobald ich mit meinem Elektrofahrrad irgendwo auftauche. Die dort lästern, tragen das, was ich für das gesamte Fahrrad bezahlt habe, jährlich in ihre Werkstatt für Inspektionen. Gut, selbst wenn ich wollte, könnte mir das nicht passieren, da diese Werkstätten mein Fahrrad gar nicht anfassen würden. Brauchen sie aber auch nicht, am Ende ist es ein Fahrrad mit ner Batterie und nem 250-Watt-Motor, also kein Hexenwerk.
Der Beitrag mag vielleicht ein wenig lang sein, aber ich musste das mal klarstellen.