Danke dir für die ausführlichen Gedanken – und ja, ich kenne die Zahlen und Setups der Honda- und KTM-Werksbikes sehr gut.
Natürlich spielen Gewicht, Spritverbrauch und Rahmenstabilität eine riesige Rolle, und genau deshalb ist mein Projekt auch kein „einfach mal umbauen“ – es ist von Anfang an mit Blick auf diese Faktoren geplant.
Eine 450er mit einer 1300er zu vergleichen ist allerdings etwas unrealistisch – ich hoffe, das siehst du auch so. Wenn ich mit der 1300er starte, dann nicht bei der Rally Dakar, sondern beim Africa Eco Race. Dort werde ich in der Zweizylinder-Klasse antreten. Zum Vergleich: Eine Yamaha GYTR Ténéré 700 hat z. B. 38 Liter Sprit, und damit kommt Pol Tarres ins Ziel – und der ist bekanntlich nicht gerade spritsparend unterwegs. Petruci z. B. kommt mit dieser Menge locker aus.
Meine GS wird auf ca. 33 Liter kommen, und falls ich mehr brauchen sollte, kann man jederzeit zusätzlichen Sprit mitnehmen. Eine KTM 450 Rally fährt mit 33–35 Liter Sprit herum, was ihr eine Reichweite von ca. 300–400 km ermöglicht. Das sollte ich mit der GS locker auch schaffen, da ich für 120–140 km/h nicht so hohe Drehzahlen brauche wie eine 450er.
Klar, ich werde Kompromisse machen müssen – jedes Rallybike ist am Ende genau das: ein Kompromiss zwischen Gewicht, Leistung, Reichweite und Haltbarkeit. Aber für mich ist genau dieser Balanceakt die Herausforderung und der Reiz. Am Ende geht’s nicht nur ums Gewinnen, sondern ums Bauen und Fahren eines einzigartigen Bikes, das es so noch nicht gibt – und ja, selbst „nur“ ins Ziel zu kommen, wäre für mich ein Erfolg, auf den ich stolz wäre.