
Cyborg
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- Brandenburg
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- 1150 GS 2002, 1200GSA 2011, Tiger 955i 2003
Hallo zusammen und euch allen ein frohes neues Jahr 2021.
Hoffentlich ein besseres Jahr als das Vergangene.
Ich habe mir zu Silvester ganz kurzentschlossen eine 1150GS von 2002 in Mandarin "geschossen". Die Maschine hat 120.000km auf der Uhr, kommt aus Italien, hatte zwei Vorbesitzer (ältere Herren, dem italienischen Brief nach) und ist seit fast einem Jahr abgemeldet und unbewegt. Scheckheft gab es keines dazu, aber zwei original BMW Seitenkoffer und ein Topcase.
Ich habe die Maschine gesehen, mich in die Farbe verliebt und da ich in nächster Zeit ein kleines Winter-Projekt haben wollte, habe ich sie nach intensiver Verhandlung trotz mehrerer augenscheinlicher Probleme für einen entsprechenden Preis mitgenommen.
Was ich jetzt schon weiß:
Irgendwer hat die Maschine bis oben hin mit Öl gefüllt. Das Schauglas ist übervoll und erst, wenn man sie ein gutes Stück nach rechts legt, kann man was sehen im Schauglas. Ich denke, da ist bestimmt ein Liter zu viel Öl drin.
Die Batterie war vor Ort natürlich platt nach der langen Standzeit, die Maschine sprang aber mit externer Batterie an. Sie lief dann erstmal richtig bescheiden und es qualmte die ersten Minuten sehr blau und ölig riechend aus dem Auspuff.
Ob das an der langen Standzeit lag oder ob die Kolbenringe hin sind, ich hoffe ersteres, denn nach zehn Minuten wurden die Abgase allmählich fast normal. ein bisschen Ölgeruch blieb, hielt sich dann aber in Grenzen.
Sie lief dann irgendwann auch nicht mehr so bescheiden, aber machte seltsame Geräusche:
Zuerst dachte ich, das Getriebe oder so wäre kaputt, weil die Maschine beim Gas geben extrem ratterte.
Ich wollte daher schon fast abwinken, da ist mir aufgefallen, daß, wenn ich an der Drosselklappe die Hand an den Stellmotor lege, sich das Geräusch deutlich vermindert. Also ist vermutlich nur die Drosselklappe ausgeschlagen.
Das sollte sich doch einigermaßen einfach mit einer neuen Gebrauchten erledigen lassen, oder? Inklusive Synchonisation natürlich. Und das wollte ich sowieso mal lernen.
Heute mittag sprang die Maschine leider dann gar nicht mehr an, der Anlasser tat zwar, der Motor hat auch ein, zwei mal gezuckt, aber ist nicht angesprungen.
Ich habe daraufhin die Zündkerzen rausgeschraubt und die sind total ölig. Siehe Bild.
Ob das vom langen Stehen und mehrfachen nur kurz anlassen, wieder ausmachen ist oder ob das ein anderes Problem (zu viel Öl in der Maschine?) ist, weiß ich nicht.
Ich habe die Zündkerzen mal gereinigt und wieder eingeschraubt, aber keinen neuen Startversuch gemacht, weil ich erstmal hier hören wollte, was ihr zur optimalen Vorgehensweise sagt. Schön ist das für den Motor ja auch nicht, ständig nur zum Spass angelassen zu werden. Schon gar nicht bei der Kälte und mit zu viel Öl.
Was mir sonst noch aufgefallen ist:
Die Bremsscheiben sind ziemlich runter, da sind vermutlich neue fällig. Reifen (Anakee3) sind noch einigermaßen, aber mehr als 2-3tsk km machen die auch nicht mehr.
Bei der Besichtigung waren die Gabeln trocken, nach dem Transport, bei dem die Maschine ja ordentlich in die Knie gedrückt wurde, ist der rechte Gabelholm leicht ölfeucht gewesen. Eventuell kommt da ein Wechsel der Simmeringe auf mich zu.
Schalten tut sie einwandfrei, bremsen auch (Stahlflex wurde verbaut) und sie hat kein ABS, das kann also nicht kaputt gehen.
Also in Kurzform:
Was ich auf jeden Fall vor habe:
Eventuell müssten die Ventile eingestellt werden, traue ich mir aber nicht zu. Und einen neuen Polyriemen könnte sie auch bekommen. Auch das traue ich mir aber nicht zu, schon gar nicht ohne das richtige Werkzeug zum Aufziehen.
So. Und was habe ich jetzt alles nicht bedacht?
Tipps und Anregung willkommen.
Viele Grüße
Robert

Hoffentlich ein besseres Jahr als das Vergangene.
Ich habe mir zu Silvester ganz kurzentschlossen eine 1150GS von 2002 in Mandarin "geschossen". Die Maschine hat 120.000km auf der Uhr, kommt aus Italien, hatte zwei Vorbesitzer (ältere Herren, dem italienischen Brief nach) und ist seit fast einem Jahr abgemeldet und unbewegt. Scheckheft gab es keines dazu, aber zwei original BMW Seitenkoffer und ein Topcase.
Ich habe die Maschine gesehen, mich in die Farbe verliebt und da ich in nächster Zeit ein kleines Winter-Projekt haben wollte, habe ich sie nach intensiver Verhandlung trotz mehrerer augenscheinlicher Probleme für einen entsprechenden Preis mitgenommen.
Was ich jetzt schon weiß:
Irgendwer hat die Maschine bis oben hin mit Öl gefüllt. Das Schauglas ist übervoll und erst, wenn man sie ein gutes Stück nach rechts legt, kann man was sehen im Schauglas. Ich denke, da ist bestimmt ein Liter zu viel Öl drin.
Die Batterie war vor Ort natürlich platt nach der langen Standzeit, die Maschine sprang aber mit externer Batterie an. Sie lief dann erstmal richtig bescheiden und es qualmte die ersten Minuten sehr blau und ölig riechend aus dem Auspuff.
Ob das an der langen Standzeit lag oder ob die Kolbenringe hin sind, ich hoffe ersteres, denn nach zehn Minuten wurden die Abgase allmählich fast normal. ein bisschen Ölgeruch blieb, hielt sich dann aber in Grenzen.
Sie lief dann irgendwann auch nicht mehr so bescheiden, aber machte seltsame Geräusche:
Zuerst dachte ich, das Getriebe oder so wäre kaputt, weil die Maschine beim Gas geben extrem ratterte.
Ich wollte daher schon fast abwinken, da ist mir aufgefallen, daß, wenn ich an der Drosselklappe die Hand an den Stellmotor lege, sich das Geräusch deutlich vermindert. Also ist vermutlich nur die Drosselklappe ausgeschlagen.
Das sollte sich doch einigermaßen einfach mit einer neuen Gebrauchten erledigen lassen, oder? Inklusive Synchonisation natürlich. Und das wollte ich sowieso mal lernen.
Heute mittag sprang die Maschine leider dann gar nicht mehr an, der Anlasser tat zwar, der Motor hat auch ein, zwei mal gezuckt, aber ist nicht angesprungen.
Ich habe daraufhin die Zündkerzen rausgeschraubt und die sind total ölig. Siehe Bild.
Ob das vom langen Stehen und mehrfachen nur kurz anlassen, wieder ausmachen ist oder ob das ein anderes Problem (zu viel Öl in der Maschine?) ist, weiß ich nicht.
Ich habe die Zündkerzen mal gereinigt und wieder eingeschraubt, aber keinen neuen Startversuch gemacht, weil ich erstmal hier hören wollte, was ihr zur optimalen Vorgehensweise sagt. Schön ist das für den Motor ja auch nicht, ständig nur zum Spass angelassen zu werden. Schon gar nicht bei der Kälte und mit zu viel Öl.
Was mir sonst noch aufgefallen ist:
Die Bremsscheiben sind ziemlich runter, da sind vermutlich neue fällig. Reifen (Anakee3) sind noch einigermaßen, aber mehr als 2-3tsk km machen die auch nicht mehr.
Bei der Besichtigung waren die Gabeln trocken, nach dem Transport, bei dem die Maschine ja ordentlich in die Knie gedrückt wurde, ist der rechte Gabelholm leicht ölfeucht gewesen. Eventuell kommt da ein Wechsel der Simmeringe auf mich zu.
Schalten tut sie einwandfrei, bremsen auch (Stahlflex wurde verbaut) und sie hat kein ABS, das kann also nicht kaputt gehen.

Also in Kurzform:
- springt schlecht an
- ölige Zündkerzen
- ölige Abgase
- Drosselklappe links rattert sehr laut
- viel zu viel Öl im Motor
- ölfeuchte Gabel
- Bremsscheiben am Ende
Was ich auf jeden Fall vor habe:
- Alle Öle inkl. Filter wechseln (eventuell verzichte ich wegen der überschüssigen Ölmenge darauf, sie vorher ordentlich warm laufen zu lassen? Oder kann ich irgendwie den einen Liter, der zuviel drin ist, raus kriegen?)
- Bremsflüssigkeit wechseln (zum Glück hat sie keinen Bremskraftverstärker, wie meine letzte 1150GS, da kann ich das selbst machen).
- Gabelholme mal richtig sauber machen (die sind total verdreckt, eventuell ist auch nur Dreck in den Simmering gekommen?)
- Die (Gel)Batterie scheint nach einer vollen Aufladung wieder einigermaßen fit. Auch nach fünf, sechs Startversuchen tat sie noch. Die werde ich erstmal nicht ersetzen. Aber ich messe mal nach, was sie noch bringt.
- Drosselklappe links tauschen und Drosselklappen neu Synchronisieren.
- Neue Zündkerzen
Eventuell müssten die Ventile eingestellt werden, traue ich mir aber nicht zu. Und einen neuen Polyriemen könnte sie auch bekommen. Auch das traue ich mir aber nicht zu, schon gar nicht ohne das richtige Werkzeug zum Aufziehen.
So. Und was habe ich jetzt alles nicht bedacht?

Tipps und Anregung willkommen.
Viele Grüße
Robert
