Kettensatz F 800 das glaubst du nicht

Diskutiere Kettensatz F 800 das glaubst du nicht im F 650 GS, F 700 GS und F 800 GS Forum im Bereich Motorrad Modelle; Mittlerweile 60Tkm.:D Ok der 40000er hat mit dem Riehmen 330 Euro gekostet. Muß meine Aussage relativieren. Aber sonst alles unter 250 E. Der...
Uli G.

Uli G.

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Wie überall in den anderen Branchen auch,keine Lagerhaltung mehr.

Produziert wird was gebraucht wird.Wenn zuviel gebraucht wird gibts Engpässe.

Achtung: Der Kunde droht mit Auftrag!:D
Genau so ist's!
Ich warte seit über vier Wochen auf meinen neuen Firmenwagen, der wg. fehlender Winterreifen unausgeliefert beim Händler rumsteht. "Gewöhnlich ungut unterrichte Quellen;)" erzählen mir dazu z.B. von der Conti, daß diese erst im Februar nächsten Jahres wieder Winterreifen zu produzieren gedenkt (für die Wintersaison 2012/~13 wahrsch. :rolleyes:).
Verrückte Welt, aber, was wundere ich mich. Schokoladenweihnachtsmänner sind sicher jetzt auch ausverkauft u. werden durch die beliebten Osterhäsinnen;) abgelöst, die aber auch im späten April wieder eingeschmolzen werden, um zu "frischen":confused: Weihnachtsmännern für Weihnachten 2012 zu werden:(.

Grüße
Uli
 
P

Polly

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Hallo Polly

der Aussteller hat nun mein altes Kettenblatt bekommen.

Soll ich mich jetzt bei BMW entschuldigen weil ich mit vernünftiger Ersatzteilversorgung gerechnet habe?

Ich möchte deine Meinung hören wenn du in der Pampa einen Defekt hast
und dann 4 Monate auf ein Ersatzteil warten sollst.

lG

Hubert
Hallo Hubert,

logisch bin ich stinksauer, wenn ich von Juni bis Oktober auf ein Ersatzteil für mein nicht fahrfähiges Motorrad warten muss.

Nur, Du bist nicht in der Pampa, Dein Moped hat keinen Defekt und es ist Winter, zumindest fast.
Natürlich ist es ärgerlich, wenn Ersatzteile nicht lieferbar sind, Winterreifen im Oktober ausverkauft sind oder zugesagte Liefertermine nicht eingehalten werden.
Aber das passiert täglich und das passiert bei jedem Hersteller.

Die Frage ist doch, hat es in der Situation wirklich negative Auswirkungen für Dich?
Willst Du die nächsten Wochen deine GS nutzen, oder soll sie nur fit fürs nächste Jahr in der Garage stehen?

Art Vandelay hat auf der ersten Seite geschrieben:
"es geht nicht um das doofe Kettenblatt ansich und auch nicht darum, was für ein Wetter grad draussen ist".
Ja um was denn dann, es geht "ums Prinzip", es geht darum, dass BMW ein Ersatzteil nicht liefern kann.
Was nicht sein darf auch nicht sein kann.

Doch das gibts, die heilige Firma BMW ist bei Kettenrädern für die F800GS ausverkauft, wegen der Rückrufaktion, Insolvenz des Lieferanten, Maschine kaputt oder Dusseligkeit des Einkäufers, warum auch immer.

Aber hast Du ein Problem deswegen, musst Du eine geplante Reise absagen, kommst Du nicht zur Arbeit oder sowas. Im schlimmsten Fall musst Du die Saisonabschlußfahrt mit der Street Triple machen, ist jetzt auch keine Strafe.

Jeder jammert über die zunehmende Härte im Arbeitsleben, burnout wird zur Volkskrankheit, psychische Erkrankungen nehmen massiv zu, aber jeder stellt als Kunde die Maximalforderung.
Ich zahle, also mach, sonst schreib ich an BMW, die Autobild oder zumindest im GS-Forum.
Einfach mal das Gas rausnehmen, zu hinterfragen, muss es sofort 100% sein, dazu sind immer weniger bereit.

Ich habe viel Kontakt zu Auto- und Motorradwerkstätten, und da sind einige richtig gute dabei, die der Druck und das Anspruchsdenken langsam aber sicher zermürbt.

Mir ist völlig klar, dass Dein Kettenblatt nicht an allen Missständen dieser Welt schuld ist, auch wenn sich das oben so lesen sollte. Aber Beiträge in dieser Art lese ich in letzter Zeit immer häufiger. Das absolut Perfekte ist bei uns mittlerweile die Norm, ein KFZ darf nicht kaputtgehen, Lieferzeiten gibt es nicht.

Sorry Hubert, dass ich das jetzt grad in deinem Thread loswerden musste.

Polly
 
K

Kieler

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Ich zahle, also mach, sonst schreib ich an BMW, die Autobild oder zumindest im GS-Forum. Einfach mal das Gas rausnehmen, zu hinterfragen, muss es sofort 100% sein, dazu sind immer weniger bereit.
Markenwerkstätten sind mit Stundensätzen um 100 EUR sehr teuer. Da darf der Kunde IMHO schon erwarten, dass Arbeiten sorgfältig ausgeführt und Alltagsprobleme schnell gelöst werden. Wer Premium-Preise verlangt, darf sich nicht wundern, wenn die Kunden dann auch einen Premium-Service erwarten. Jeder Schrauber, der sich mit der Hälfte des BMW-Stundenlohns zufrieden gibt, ist in der Lage, für ein aktuelles Motorrad, wie die F 800 GS, in Deutschland innerhalb von Stunden oder maximal wenigen Tagen einen Kettensatz aufzutreiben, wenn auch vielleicht nicht immer vom favorisierten Hersteller. Huberts BMW-Werkstatt hat mit ein bisschen Nachhilfe ja auch noch die Kurve gekriegt und hat 20 Minuten in die Kundenzufriedenheit und den guten Ruf investiert - das ist weniger als viele Kunden für die Hin- und Rückfahrt zur Werkstatt aufbringen müssen. Da muss Hubert wirklich keine Schuldgefühle um die seelische Gesundheit des Meisters haben.

Ich habe übrigens die letzten Herbstwochenenden auf dem Motorrad genossen und fahre auch unter der Woche noch fast jeden Tag damit zur Arbeit. Entsprechend wäre ich sauer, wenn ich wegen eines fehlenden, schnöden Kettenblatts auf den Fahrspaß verzichten müsste.
 
B

Baumbart

Gast
Jeder jammert über die zunehmende Härte im Arbeitsleben, burnout wird zur Volkskrankheit, psychische Erkrankungen nehmen massiv zu, aber jeder stellt als Kunde die Maximalforderung.
Ich zahle, also mach, sonst schreib ich an BMW, die Autobild oder zumindest im GS-Forum.
Einfach mal das Gas rausnehmen, zu hinterfragen, muss es sofort 100% sein, dazu sind immer weniger bereit.

Ich habe viel Kontakt zu Auto- und Motorradwerkstätten, und da sind einige richtig gute dabei, die der Druck und das Anspruchsdenken langsam aber sicher zermürbt.

Mir ist völlig klar, dass Dein Kettenblatt nicht an allen Missständen dieser Welt schuld ist, auch wenn sich das oben so lesen sollte. Aber Beiträge in dieser Art lese ich in letzter Zeit immer häufiger. Das absolut Perfekte ist bei uns mittlerweile die Norm, ein KFZ darf nicht kaputtgehen, Lieferzeiten gibt es nicht.
sorry aber dieses allgemeine Gerede passt hier nicht. Eine Standardverschleißteil muss innerhalb von 24 h verfügbar sein, das ist kein Anspruchsdenken zermürbender Druck oder perfektionistischer Anspruch sondern Grundschule, Kreisliga, 2. Lehrjahr.
 
bastl-wastl

bastl-wastl

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War bei der 800er nicht mal was mit einem Rückruf wegen der Kette/Kettensatz?
Könnte sein daß die Lieferschwierigkeit noch die Nachwehen davon sind.
 
A

Aurangzeb

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Genau so ist's!
Ich warte seit über vier Wochen auf meinen neuen Firmenwagen, der wg. fehlender Winterreifen unausgeliefert beim Händler rumsteht. "Gewöhnlich ungut unterrichte Quellen;)" erzählen mir dazu z.B. von der Conti, daß diese erst im Februar nächsten Jahres wieder Winterreifen zu produzieren gedenkt (für die Wintersaison 2012/~13 wahrsch. :rolleyes:).
Verrückte Welt, aber, was wundere ich mich. Schokoladenweihnachtsmänner sind sicher jetzt auch ausverkauft u. werden durch die beliebten Osterhäsinnen;) abgelöst, die aber auch im späten April wieder eingeschmolzen werden, um zu "frischen":confused: Weihnachtsmännern für Weihnachten 2012 zu werden:(.

Grüße
Uli

Ist es ein T5? Auch ein sehr kostspieliges Fahrzeug. Aber selbst dort wäre eine Inspektion für 875 Euro doch eher schon die Ausnahme. Ist zwar nicht das Hauptthema des Freds, aber so ein Preis würde mich nicht weniger erstaunen als ein über Monate nicht lieferbares Verschleißteil. Warum der BMW-Schrauber nicht darauf kommt, im freien Zubehörhandel ein Kettenblatt zu besorgen, versteh ich auch nicht.
Gruß
 
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bastl-wastl

bastl-wastl

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Warum der BMW-Schrauber nicht darauf kommt, im freien Zubehörhandel ein Kettenblatt zu bekommen, versteh ich auch nicht.
Gruß
Ganz einfach.
Weil sie Garantie auf alle verbauten Teile geben müssen.Das können sie auf ein Markenfremdes Bauteil nicht tun.
 
peter-k

peter-k

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Irgendwie scheint bei manchen völlig das Gefühl für die richtigen Proportionen und den gesunden Verstand abhanden gekommen zu sein. Oder es liegt 100 % an mir, und das ist heute die reale moderne Welt?

Bremsbeläge, Ketten(-saetze), Reifen, Luftfilter, Oelfilter, und die wichtigsten Sturzteile müssen bei aktuellen Modellen bereitliegen, oder in Sondersituation innerhalb 24 h besorgt werden können.

Hier wird z.T. über Kaxxe rumgemeckert bis es wehtut, aber die Bevorratung von solchen Teilen bei aktuellen Modellen halte ich für selbstverständlich und absolut unverhandelbar. Um so mehr, weil es sich um ein in Deutschland hergestelltes Modell handelt. Das hat der BMW Händler anscheinend am Ende 100% auch so gesehen und darum zu einer unbürokratischen Lösung gegriffen.
 
bastl-wastl

bastl-wastl

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Zumal es sich bei Verschleißteilen ja auch um wenig kostspielige Teile handelt.
Ich als Händler würde diesen Faktor Lagerhaltungskosten niedriger bewerten als einen schnell zufrieden gestellten Kunden.
 
A

Art Vandelay

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Polly, wenn die Mitarbeiter eines Premium-Markenhersteller einen Burnout kriegen, weil man gängiges Verschleißteil bestellt und innerhalb weniger Tage (ich sag nicht mal 24 Stunden) haben will, dann sollen die bitte gleich heute schon zum Konkursrichter gehen, da offenbar keinerlei Logistik im Unternehmen aufgebaut wurde.

Ich habe hier um die Ecke einen kleinen Renault [sic!]-Händler. Da habe ich mir u.a. den Hauptschalter für den Tempomat bestellt. Das ist ein Schalter, den man unfähr 10x im Jahr bestätigt. Der hält also ungefähr 100 Jahre und kein Schwein braucht den als Ersatzteil. (Ich hab den Tempomaten selbst nachgerüstet, deshalb hab ich das Ding ausnahmsweise gebraucht.) "Kein Problem, kommen Sie morgen früh vorbei." Selbes mit dem Schalter für die elektrisch verstellbaren Aussenspiegel. Auch ein Exote. War am nächsten Tag da. Da gibts also offenbar irgendwo ein Lager, wo jedes erdenkliche Teil vorhanden ist und die LKWs fahren täglich alle Werkstätten ab. Genauso mit dem Mercedeshändler bei mir visavis in der Strasse: Jeden Tag zwischen 21-24 Uhr bleibt dort der LKW stehen und liefert Ersatzteile an. Das ist NORMAL.

Wobei, ich muss aus meiner Perspektive eh ein gutes Wort einlegen: :) Alles, was ich bislang bei BMW bestellt habe, war auch am nächsten Tag abholbereit. Keine Ahnung, vielleicht arbeitet BMW Österreich da anders. Wär interessant, was rauskommt, wenn man bei BMW nach dem Kettenrad fragt. ;-)
 
S

Saisonschwuchtel

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Ein interessanter Thread, ich möchte auch meine Meinung dazu äußern:

Wir sind bei unseren Spielzeugen schon in der finanziellen Oberliga. Ob jetzt G, F oder R ist ja egal. Das derzeit die japanischen Produkte beinahe gleich teuer sind liegt am Wechselkurs und nicht an der auf einmal so gesteigerten Produktivität in D. Will damit sagen, daß BMW auf einmal nicht genauso "billig" ist wie die Japaner, sondern die Japaner müssen durch den schlechten Kurs halt derzeit mehr verlangen. Ist übrigens auch ein Grund warum derzeit BMW 24% Marktanteil hat....

Ich fahre (nebenei bemerkt) seit fast 26 Jahren BMW. Was mich halt immer mehr stört: ich DARF BMW-Kunde sein, es wird sich (gefühlt) immer weiniger um den Kunden gekümmert. Bei meinem echt guten Händler in der Nähe von München klappt das noch, aber hab doch mal ein Problem und gehe in die Niederlassung. Thema: ...das hatten wir ja noch nie...

Die Frucht reift beim Kunden und der hat dann Glück oder nicht wenn er nach 3 Jahren einen Endantrieb auf Kulanz bekommt. Na da erwarte ich aber vielleicht zuviel, oder? Hab ich für 16.000 Euro ein Motorrad mit Verschleißkardan bestellt?

Und wenn ich ein Ersatzteil brauche erwarte ich schon wirklich eine schnelle Versorgung. Soll nicht heissen, der Händler muss alles griffbereit im Lager haben, aber er muß es in ein bis zwei Tagen besorgen können. D.h. der Hersteller hat ein gut gefülltes Zentrallager zu betreiben.

Wie haben wir früher über die Japaner geheult, weil die die ET´s erst über den Teich schippern mussten, das waren 6 Wochen für einen Kolben meiner zweitaktenden Suzi normal.....ich denke da kommen wir jetzt wieder hin, oder? Na hoffentlich nicht.

Was ich damit sagen will: ja ich habe da eine 100%ige Erwartungshaltung an den Premiumhersteller BMW.

Und ich möchte auch nicht Tester für neue Modelle sein.

Aber solange die Kunden BMW die Fahrzeuge direkt aus den Händen reissen, muß sich BMW nicht um die paar Markenflüchtlinge kümmern.

Schade.
Schönen Abend, Rudi
 
Uli G.

Uli G.

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Irgendwie scheint bei manchen völlig das Gefühl für die richtigen Proportionen und den gesunden Verstand abhanden gekommen zu sein. Oder es liegt 100 % an mir, und das ist heute die reale moderne Welt?

Bremsbeläge, Ketten(-saetze), Reifen, Luftfilter, Oelfilter, und die wichtigsten Sturzteile müssen bei aktuellen Modellen bereitliegen, oder in Sondersituation innerhalb 24 h besorgt werden können.

Hier wird z.T. über Kaxxe rumgemeckert bis es wehtut, aber die Bevorratung von solchen Teilen bei aktuellen Modellen halte ich für selbstverständlich und absolut unverhandelbar. Um so mehr, weil es sich um ein in Deutschland hergestelltes Modell handelt. Das hat der BMW Händler anscheinend am Ende 100% auch so gesehen und darum zu einer unbürokratischen Lösung gegriffen.
Zum ersten Satz:
Ja, das ist die moderne, reale Welt!

Nur ist nicht dem Händler das Gefühl abhandengekommen, es ist ihm vom Konzern "abhanden gekommen worden". Kein ("nicht freier") Markenhändler hat wenig mehr als grad mal Ölfilter, Lufi, Öl u. ein paar Kleinigkeiten im eigenen Lager liegen, das liegt alles im Zentrallager des Konzerns u. wird bei Bedarf abgezogen (so überhaupt vorhanden). Sowas denken sich BWLer u. Controller zur Optimierung des Gewinns aus, denn die eingesparten Kosten durch geringe Lagerhaltung können sie direkt berechnen. Daß dabei Kunden verloren gehen o. sich anderer Quellen bedienen, am Konzern vorbei, also ohne Gewinn für diesen, ist nicht berechenbar u. wird auch nicht erfasst. Ist doch einfach:o.
Rücklicht an meinem Firmenwagen abgesoffen (die Marke aus der Stadt mit Canis Lupus im Namen:rolleyes:, gefühlt so etwa jedes zweite Auto der Größe auf der Straße), kann nicht sofort getauscht werden, da erst vom Lager (dem zentralen für Norddeutschland) abzuziehen. Ersatzteil ist defekt, ergo gleiche Prozedur erneut:eek:. Da ist kein Rücklicht auf Lager beim Händler:eek:.

Was die andernorts ("Kieler")geäußerte Erwartung angeht, ein Händler mit hohem Stundensatz müsse sowas vorrätig halten, liegt der Schreiber ja nun völlig daneben. Die Stundensätze spiegeln Betriebskosten wieder (Mitarbeiter, Gebäudekosten usf.), bei "Niederlassungen" (wie auch immer das heißt, wenn der Händler nur noch ein höriger Konzernableger ist, nicht aber "freier" Vertragspartner) nur noch das, keinerlei Lagerhaltungskosten mehr. Also ist der "unfreie" Händler mit dem (vom Konzern geforderten) Prunkgebäude in Cararamarmor, Granit u. Travertin, mit ahnungslosen Modepüppchen u. geschniegelten Verkäufern (wohlriechend für die Damen:rolleyes:) immer teuer als der Freie, der Kunden auch im Blaumann begrüßt u. schwarze Hände vom Schrauben hat (geht gar nicht:eek::eek::eek::rolleyes:). Mit der für's Geld erbrachten Leistung (u.a. in Form von unabdingbar vorrätig zu haltenden Verbrauchsteilen) hat das erstmal absolut nichts zu tun.

Nun kommt der Threaderöffner u. braucht ein nicht verfügbares E-Teil, womit er den Händler in Nöte treibt. Großartig Spielraum zum Kauf der E-Teile hat der nämlich nicht, der muss im Normalfall Teile bei seinem Konzern beziehen (worüber gewacht wird). Baut er das Teil aus einem Vorführer aus, ist er in der nächsten Zwickmühle, denn garantiert steht anschließend mindestens ein möglicher Neukunde auf der Matte und möchte mit eben genau diesem Allerweltsmodell eine Probefahrt machen, was nicht geht, weil ja ein wichtiges Teil fehlt. Das ist dann der nächste, der lauthals in irgeneinem Forum rumschreit, daß der Händler xyz ja daß allerletzte sei, der habe ja nichtmal einen fahrbereiten Vorführer des Modelles xxx und überhaupt und da könne man ja gar nicht hingehen und .... (wie wir alle in den letzten Tagen erlebt haben, zählt das Argument "Winter" o. auch "Saisonende" überhaupt nicht, es ist allerbestes (Probe-) Fahrwetter).
Und die Kosten?
Moped aus dem Schauraum raus, in die Werkstatt, auf die Bühne, Rad raus u. Kettenblatt runter ... Rad ohne wieder rein, damit die Karre geschoben werden kann, bei Eintreffen gleiche Prozedur andersrum. Eine halbe Stunde o. mehr (Kette hochbinden, Moped nach Neueinbau wieder "showfähig" machen...). Macht min. 50 nicht berechenbare Teuros (bei 100€ Stundensatz). Was kostet das Ding neu? Was verdient der Händler dran???

Ob der Händler letztendlich sich der Betrachtungsweise angeschlossen hat, kann ich nicht beurteilen. Bauchschmerzen wird er schon gehabt haben, niemand hat gern teilzerlegte Neumaschinen rumstehen.
Sorry, aber die Betrachtungsweisen sind manchmal etwas einseitig blauäugig;).

Grüße
Uli
 
beiker

beiker

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Sorry, aber die Betrachtungsweisen sind manchmal etwas einseitig blauäugig;).
Da kann ich doch gleich weiter machen:D

Die Ersatzteilversorgung sollten sie an Amazon weitergeben, dann klappt das auch:D

Jetzt mal im Ernst, überall wird Marktforschung betrieben. Die Umsatzzahlen der letzten Jahre sind nun wirklich für BMW einfach einzusehen. Irgendwie ist das eine Schande wenn sowas nicht klappt:cool:

Gruß
Berthold
 
peter-k

peter-k

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snip ...
Nur ist nicht dem Händler das Gefühl abhandengekommen, es ist ihm vom Konzern "abhanden gekommen worden". Kein ("nicht freier") Markenhändler hat wenig mehr als grad mal Ölfilter, Lufi, Öl u. ein paar Kleinigkeiten im eigenen Lager liegen, das liegt alles im Zentrallager des Konzerns u. wird bei Bedarf abgezogen (so überhaupt vorhanden). Sowas denken sich BWLer u. Controller zur Optimierung des Gewinns aus, denn die eingesparten Kosten durch geringe Lagerhaltung können sie direkt berechnen. Daß dabei Kunden verloren gehen o. sich anderer Quellen bedienen, am Konzern vorbei, also ohne Gewinn für diesen, ist nicht berechenbar u. wird auch nicht erfasst
Das ist wohl oft die Praxis. Was nicht gezählt werden kann hat keinen Wert.


Ketten, Kettenräder und Ritzel, Lufis, Ölfilter, Brems- und Kupplungshebel, Spiegel, Blinker - kurz alle Teile die zur normalen Wartung oder zu leichten Stürzen gehören erwarte ich bei jedem aktuellen Modell als vorhanden oder kurzfristigst beschaffbar. Das funzt sogar bei dem oft miesen BMW Dealer hier.
 
S

Saisonschwuchtel

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Jeder von uns hat beim Händler ca. 10-18.000 Euronen für sein Moped liegengelassen. Das ist doch nicht ohne. Jetzt den Händler in Schutz zu nehmen, daß der bei dem bösen Konzern der Verlierer ist....mein Mitleid hält sich in Grenzen.
Das dürfen Händler und BMW schon unter sich ausmachen, wer was bevorratet. Für mich ist der Händler die Kontaktstelle meines Motorradherstellers und hat somit zusammen mit dem Konzern für eine reibungslose ET-Versorgung zu sorgen. Dafür habe ich ein sog. Premiumprodukt gekauft.

Ich bin aber auch nicht der, der das unmöglichste Teil innerhalb von einer halben Stunde auf dem Tresen liegen haben muß. Eile mit Weile. Wenn aber (und das sind die meisten) "lebenswichtige" Teile erst in ein paar Wochen geliefert werden, ist der Spaß im wahrsten Sinne des Wortes echt vorbei.

Und: doch mal bei anderen Händlern nachfragen, ob so ein Ritzel wirklich nicht lieferbar ist. Vielleicht.....
 
Parzival

Parzival

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Hallo Hubert,

zum Einen versteh ich ja deinen Ärger über die lange Lieferzeit eines gängigen Verschleißteils.

Andrerseits, warum regst Du Dich so über eine, seien wir mal realistisch, Lapalie auf?

Wieviel km fährst Du von November bis Februar, im Winter in Tirol wird das nicht so die Menge sein?

Was macht das deiner neuen Kette, wenn sie ein paar Dutzend oder Hundert km auf dem alten Kettenblatt rumnudelt, andersrum, neues Blatt - alte Kette wär dein Problem verständlicher.

Warum zwingst Du den so geschätzten Händler zur dreifachen Arbeit und verdonnerst ihn dazu, den ganzen Winter eine nicht vollständige Maschine in der Ausstellung zu haben?

Ist das wirklich zuviel verlangt, zu Beginn der neuen Saison auf einen Kaffee beim Händler vorbeizufahren und in 20 min das Kettenblatt montieren zu lassen, dabei prüfen die sogar noch den Luftdruck und gut ist?

OK, wenn Du Winterfahrer bist und richtig km schrubbst oder ne Marokkotour planst, schaut die Sache anders aus, ansonsten kann man die Prinzipienreiterei auch zum Hobby machen.

Nix für ungut, Polly
Sorry, aber das kann nicht die Antwort sein. Es weiss ja jeder was für ein Theater das ist - Motorrad hinbringen - wieder irgendwie zurück kommen - dann das Gleiche beim Abholen - und dann darf man das alles noch mal veranstalten? Der nervige Kettenwechsel ist für mich fast schon der Hauptgrund KEIN Motorrad mit Kette zu wollen.

Auch für den Händler ein Unding - beinahe die ganze Arbeit grad noch einmal.. und nur weiL ein Kunde eventuell in der nächsten Zeit nicht mehr viel fährt heisst ja nicht dass man deswegen das Lieferproblem als Lappalie werten kann.

Man hat mir immer von Aprilia und anderen Exoten abgeraten - aus genau DEM Grund, dass man auf einmal monatelang dumm dastehen könnte - bereits wegen eines abgebrochenen Kupplungshebels oder sonst einem gewöhnlichen Bauteil... ja was macht einer denn da noch wenn es nächstes Mal der Kupplungshebel ist welcher fehlt? Nicht tragisch - er wollte in der Saison sowieso nicht so viel Motorrad fahren? Was hat man denn nun bei BMW noch für Vorteile diesbezüglich wenn eine GS als was exotisches behandelt wird?

Und es geht ja hier nicht um die persönliche Situation EINES Kunden - es geht darum, dass BMW generell ein solch gewöhnliches oft benötigtes Ersatzteil nicht liefern kann. Was macht so ein Kunde im Frühjahr oder mitten in der Saison wenn er eine grosse Tour geplant hat? Und es soll durchaus noch Leute geben die nix anderes wie ihr Motorrad fahren.

Also mit DIESER Logistikstrategie ist BMW jedenfalls nicht erfolgreich geworden! Was ist denn da der Vorteil gegenüber exotischen Nischenprodukten?

Wäre es denn umgekehrt auch in Ordnung wenn man die Rechnung erst bezahlt wenn der Händler das Geld unbedingt braucht?

Also ich find den Hinweis auf ein absolut nicht lieferbares Kettenblatt wieder mal so richtig lustig... gibt mir echt wieder mal zu Denken..
 
L

LieberOnkel

Gast
Ich finde auch die Idee, die neue Kette zunächst mal auf dem alten Kettenblatt zu fahren, etwas befremdlich...
 
M

Markus_S

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Hallo Hubert,

logisch bin ich stinksauer, wenn ich von Juni bis Oktober auf ein Ersatzteil für mein nicht fahrfähiges Motorrad warten muss.

Nur, Du bist nicht in der Pampa, Dein Moped hat keinen Defekt und es ist Winter, zumindest fast.
Natürlich ist es ärgerlich, wenn Ersatzteile nicht lieferbar sind, Winterreifen im Oktober ausverkauft sind oder zugesagte Liefertermine nicht eingehalten werden.
Aber das passiert täglich und das passiert bei jedem Hersteller.
letzter Zeit immer häufiger. Das absolut Perfekte ist bei uns mittlerweile die Norm, ein KFZ darf nicht kaputtgehen, Lieferzeiten gibt es nicht.

... ZITAT GEKÜRZT

Sorry Hubert, dass ich das jetzt grad in deinem Thread loswerden musste.

Polly
Hallo Polly,
sehr schöne Antwort! Man sollte einfach lernen, mit den kleinen Unzulänglichkeiten des Alltags zu leben, ohne sich darüber großartig künstlich aufzuregen.

Viele Grüße

Markus
 
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beiker

beiker

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Jetzt könnt ich mich aber kaputtlachen:D

Da hat man im Sommer Zeit Mopped zu fahren und der Premium-Hersteller des Premium-Moppeds ist nicht in der Lage die Karre wegen absoluter Kleinigkeiten am Laufen zu halten.

Naja.....ein paar Unzulänglichkeiten sind ja wohl etwas anderes:p
 
Thema:

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