habe am WE die Reifen an der Trans Alp meiner Frau und meiner GS wechseln wollen, ja wollen....
Also, mal zur allgemeinen Erheiterung mein Erfahrungsbericht:
Alles hingelegt, was man zum Reifen abmontieren und Decken Wechsel so braucht, den Auswuchtbock von Louis schön in Waage gestellt und frohgemut ans Werk. Bei der GS angefangen, kurz noch den lieben Gaertner per WhatsApp ein paar Sachen gefragt, dann Bremsen abgebaut und schön hochgelegt/befestigt. Achse gelöst und dann die unteren Klemmschrauben gelöst. Links kurz gedrückt und dann mit der Hand weitergelöst. Rechts kurz gedrückt, geht schwergängig, nochmal den Inbus angesetzt, dreht weiter schwer und dann gaaaaanz leicht
ungläubig angefasst und mit der Hand rausgezogen, wunderbar gebrochen
linke Schraube rausgenommen und verglichen, wie viel im Gewinde steckt. Diese Schraube sieht auch gequält aus, da hat entweder die Werkstatt beim letzten Wechsel übermotiviert angezogen oder durch die Jahre ist diese Schraube öfters über den Drehmoment gezogen worden. Ich glaube Larsi hatte mal ein Foto von solch einer Schraube hier irgendwo eingestellt. Meine sieht nur nicht so schlimm aus. Hurra, also das linke Bein ausbauen und zum Freund gefahren, um die Schraube vielleicht rauszupinkern. 2-3 Windungen stand sie draußen. Trotz Ölbad keine Chance, also ausbohren. Soweit so gut, erst 2 mm dann 3 und dann 4. Dann wollte mein Freund mit einem Gewindeschneider nachhelfen und hat leider die in den Gewindegängen steckenden Reste der Schraube wahrscheinlich gestaucht. Ok, also hilft nur sauber ausbohren und Helicoil Einsatz stecken. Das Zeug habe ich zu Hause, Sohn ist Maschinenbaustudi und hat mich genötigt, mal für so einen Fall alles zú Hause zu haben. Naja, mit dieser Vorgeschichte an den Reifen. Schön den Reifen gelöst und dann mit Montiereisen und Löffeln runtergedrückt. Drauf geachtet, dass es ins Tiefbett geht und dann angefangen abzuziehen. Irgendwie sieht das alles in den Videos einfacher aus.... Der Reifen lag im Haus und war warm und nach 40 Minuten komplett durchgeschwitzt mit meiner frau zusammen das Mistding endlich runtergehabt. Dann die Felge nackt ausgependelt (jetzt kommt der Teil, wofür dieser Chat eröffnet wurde...) Die Felge ist nicht beim Ventil am schwersten, sondern das Ventil bleibt bei 5 Uhr stehen. Ok, dann den Heidenau Scout 60 mit den Punkten zum schwersten Punkt aufgelegt. Vorher die Ränder schön mit Paste eingeschmaddert und dann wie im Video versucht, durch draufstellen den Reifen raufzudrücken. Also 80 Kilo plus reichen nicht und die Typen im Video sehen auch nicht grade aus wie Sumoringer... Naja, iregndwann ploppte dann der erste Rand rüber, den zweiten Rand dann mit Flüchen und Löffelchen rübergehebelt. Sitzt, ok jetzt wieder zum eigentlichen Teil, Auswuchten. Aufgelegt und sofort dreht der Reifen lustig los. Sehr feilfühlig gelagert. Nach ein zweimal festgestellt, wo Gewicht ran muss. 5 gr mit Tesaband angeklebt und drehen lassen, mehrmals geprüft und dann auf 10 gr erhöht. Und dann blieb der Reifen bei 5 mal andrehen überall stehen, also ausgewuchtet. Man was war ich glücklich, dass das wenigstens geklappt hat. Raus zur Luftpumpe, angeschlossen und nix passiert. Reifen gedrückt und springen lassen, wieder Luftpumpe an und dann kletterte der Druck langsam an. Bei 3 bar knaltte es und der Reifen war fest. Dann war der Samstag rum...
Sonntag die Trans Alp ins Wohnzimmer geschoben und aufgebockt. Hinterreifen sollte zuerst gewechselt werden. Bremse abgebaut und da flog ein kleines Blech weg. Hmmm wie und wo war das dran. Die Besitzerin der Trans Alp wurde ungemütlich... Nach einigem hin und her verstanden, wo das Blech anliegt und mit Tesakrepp befestigt (liegt im Schacht der Bremsbacken lose rum und hält nur wenn montiert, wer plant sowas?). Dann Kette gelöst und Achse gezogen, sah alles richtig gut aus. Wieder im Flur angefangen den Reifen abzuziehen. Gruselig, aber nach 20 Minuten geschafft, wieder nackte Felge ausgewuchtet, auch hier ist der schwerste Punkt nicht am Ventil. Reifen eingeschmaddert und rote Punkte vom Heidenau ausgerichtet. Erste Seite rübergeschoben, ging naja (hatte ich schon erwähnt, dass ich diese Videotypen hasse, weil es alles so einfach aussieht...) Dann den Schlauch eingefummelt. Bloss wie sollte man das Ventil in das Loch bekommen, wenn man mit den Fingern kaum reinkommt? Ich versucht, Frau versucht, verzweifelt und dann war das Mistding drin (keine Anspielungen jetzt). Bissl Luft rauf und dann die 2 te Seite das Reifen voooorsichtig rübergelöffelt. Mit viel Schmadder flutschte es schon besser. Raus zur Luftpumpe, die pumpt und pumt, nur das die Luft nicht drin bleibt
bzw. auch gar nicht rein ging. Zur Tanke gefahren, mit stärkerem Druck ging es dann, Reifen auf 3 bar hochgezogen, Schlauch abgemacht und die Luft pfeift aus dem Ventil wieder raus.
Schwager angerufen, der erklärt mir dann, ich soll einen Ventilzieher nehmen und mal das Ventil prüfen. Haha, woher soll ich denn so ein Teil haben, wusste nicht mal, das es sowas gibt... Und natürlich den Schlauch nochmal ausbauen, falls der sich verdreht hat. Also den Schlauch wieder raus geholt, ging schon wieder etwas besser, den Mantel zu lösen, langsam weiß man ja woran es liegt (Tiefbett drücken etc.) Inzwischen kam der Nachbar nach Hause, der hatte dann so ein Ding, um das Ventil auszudrehen. Zwischenzeitlich war die Sonne schon wieder auf dem Abmarsch und ein Reifen noch nicht geschafft. Ok, Ventil raus und neues rein, jetzt geht es, aber .... beim 2 Mal habe ich den Schlauch gequetscht und jetzt ist da ein Loch drin
zur Besitzerin der Trans Alp hin und auf den porösen Schlauch hingewiesen und man sollte sowieso und überhaupt immer einen neuen Schlauch mit einziehen.... Reaktion war ungefähr so
Jetzt warte ich auf den neuen Schlauch und dann geht es weiter. Da die Faltenbälge an der Trans Alp kaputt sind, haben wir dann angefangen, die Gabel freizulegen um die Beine abbauen zu können. Der Japaner, der das konstruiert hat
was hat der sich gedacht dabei? Nachdem wir die ganze Frontverkleidung abgebaut haben, sieht das Wohnzimmer aus wie eine edle Werkstatt. Zum Glück sind die Kinder nicht mehr im Haus und wir können alles so stehen lassen.
Fazit: auswuchten mit dem Auswuchtbock von Louis für 69 € im Weihnachtsrabatt vollkommen ok, die Videos über den Reifenwechsel im Internet sind in meinen Augen alles Schummler mit ganz warmen Reifen oder sonst was... Ich hoffe, mit jedem Reifen wird es besser...