Reifenmontage mit GP503 und ähnlichen

Diskutiere Reifenmontage mit GP503 und ähnlichen im Reifen Forum im Bereich Modellunabhängige Foren; Was hab ich im Juni vergangenen Jahres zum S22 geschrieben: So, jetzt hab ich sie montiert, die störrischen Biester! Gegen so einen...
Serpel

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Was hab ich im Juni vergangenen Jahres zum S22 geschrieben:

So, jetzt hab ich sie montiert, die störrischen Biester! Gegen so einen schlabberigen MPP ist ein S22 ein harter Hund - ein richtiger Rennreifen halt. Ging aber trotzdem recht gut übers Felgenhorn - dank Tiefbett.

Der Reifen, den man mit einem GP503 nicht montiert bekommt, muss erst noch geboren werden.

Gruß
Serpel
 
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Franz Gans

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Der Reifen, den man mit einem GP503 nicht montiert bekommt, muss erst noch geboren werden.
Gewagter Spruch, wo Du gar kein GP503 zu haben scheinst ;-). Am Ende kommt noch heraus, dass Du mit Hofmann montierst.
 
Chris-GSLC

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Ab Werk ist meine 1200er gar nicht gewuchtet .
 
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Franz Gans

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Ab Werk ist meine 1200er gar nicht gewuchtet .
Sind sicher nur Kostenersparnisgruende, aber meistens keine Qualitaetsmerkmale. Man hat bei BMW in der Produktion bestimmte Grenzwerte der Tolerierung von Radunwuchten und die sind relativ hoch (zumindest fuers Hinterrad). Sieht auch optisch besser aus, wenn keine Gewichte auf der Felge kleben.
 
Serpel

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Gewagter Spruch, wo Du gar kein GP503 zu haben scheinst ;-). Am Ende kommt noch heraus, dass Du mit Hofmann montierst.
Jetzt isses raus: Ich hab nen Vollautomat - oben werfe ich das alte Rad und den neuen Reifen rein und unten kommt das fertige Rad mit neuem Reifen raus. Selbstverständlich gewuchtet. Nachteil: die Entsorgung des Altreifens ist Eigenleistung.

Gruß
Serpel
 
Larsi

Larsi

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Franz Gans

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Dafür gibts doch Lösungen ... den Übergang des Reifens in Wärme und Altmetall zB.
... funktioniert so phaenomenal, dass der Ofen dabei glueht. Fuer den Winter im Engadin bestimmt nicht vollkommen verkehrt.
 
Serpel

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Wie’s der Zufall will, waren meine Power Cup 2 gerade runter (die Schwarzwaldrunde hat den letzten Millimeter Gummi gekostet) und wurden heute durch neue Power Cup 2 ersetzt. Die Montage verlief reibungslos und ich hab ein paar Bilder gemacht.

Die müssen da jetzt drauf:


Mit diesem Werkzeug:
IMG_0353.JPG


Abdrücken geht bei diesem Reifen (auf diesen Felgen) zugegeben kinderleicht:
IMG_0354.JPG


Auf Anhieb ist er im Tiefbett (einmal mit der Schaufel und den Rest rundum mit dem Handballen drücken):
IMG_0356.JPG


Das Drüberhebeln mit dem Montiereisen geht ebenfalls kinderleicht,
IMG_0357.JPG


wenn man drauf achtet, dass der Reifen am gegenüberliegenden Ende strikt im Tiefbett ist:
IMG_0359.JPG


Das erste Viertel der Drehung geht ein bisschen schwer, der Rest kann dann frei Hand erledigt werden und die erste Seite ist unten:
IMG_0360.JPG


Bei der zweiten Seite hatte ich diesmal ein bisschen Schwierigkeiten, weil ich erst zu faul war, die Montagepaste in den Spalt einzubringen:
IMG_0361.JPG


Diesmal muss am gegenüberliegenden Ende ein wenig angehoben werden, im Bild ist es noch ein bisschen zu weit unten:
IMG_0362.JPG


Nachdem ich dann doch noch die Paste zum Einsatz gebracht hatte, ging es plötzlich ganz easy und der Reifen war unten (hier liegt er nur noch lose auf der Felge oben auf):
IMG_0363.JPG


Hier mal zum Vergleich mit den GS-Felgen die vordere Felge der S 1000 R. Hump und Tiefbett sind sehr ausgeprägt:
IMG_0364.JPG


(Fortsetzung folgt)
 

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Serpel

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Die erste Seite des neuen Reifens kann mehr oder weniger über das Horn einfach drüber geworfen werden (unbedingt auf Laufrichtung achten!). Bei der zweiten Seite wie bereits früher erwähnt den Wulst diagonal durch den Montageschuh führen und ihn von dort aus im Uhrzeigersinn mit dem Handballen der rechten Hand so weit über das Horn drücken, bis es nicht mehr weiter geht. Dann sieht es ungefähr so aus:
IMG_0365.JPG


Obwohl man an dieser Stelle denkt, dass der Reifen ja niemals ganz über das Horn springen wird, lässt sich der Montageschuh relativ leicht weiter drehen bis es dann so aussieht:
IMG_0367.JPG


... und schließlich so (der neue Reifen ging diesmal einfacher drauf als die zweite Seite des alten runter):
IMG_0368.JPG


Reifen rundum hüpfen lassen (damit die Gummilippen an der Felge überall dicht abschließen), aufpumpen und wuchten (der vordere Pneu ist recht steif und springt erst bei etwas über drei Bar über den Hump - dafür werden wieder mal keine Wuchtgewichte benötigt):
IMG_0370.JPG


Montieren und Halbzeit:
IMG_0371.JPG


(Fortsetzung folgt)
 
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Serpel

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Beim Hinterreifen dasselbe nochmals.

Abdrücken geht noch einfacher als beim Vorderreifen. Auch hier genügt einmaliges Runterdrücken mit der Schaufel:
IMG_0376.JPG


Runterdrücken des Reifens am diametral gegenüberliegenden Ende ins Tiefbett - das auch hier wie bei der LC-GS kaum zu erkennen, aber da ist - von Hand:
IMG_0377.JPG


... damit auch hier wieder der Montageschuh ohne große Kraftanstrengung eingesetzt werden kann:
IMG_0379.JPG


Nach einer 120 Grad-Drehung ist diese Seite so gut wie runter (rechts ist der Reifen schön im "unsichtbaren" Tiefbett):
IMG_0380.JPG


Bei der Rückseite diesmal gleich ein wenig Montagepaste an die wichtigen Stellen dran (auch ein wenig im Inneren des Reifens, dann flutscht es noch besser):
IMG_0381.JPG


Nach 120 Grad ist es auch hier im Wesentlichen geschafft, man sieht aber, dass es ein wenig streng geht:
IMG_0382.JPG


Beide Reifen sind unten (der hintere hat jetzt überall die gesetzliche Mindesttiefe von 1.6 mm erreicht und ist wunderschön abgefahren - der vordere auch, hat aber noch mehr Profil):
IMG_0383.JPG


Die erste Seite des Neureifens ist bereits über die Felge geworfen und auch die zweite gut eingeseift:
IMG_0385.JPG


Dann die Flanke - beginnend beim Montagekopf im Uhrzeigersinn - mit dem Ballen der rechten Hand wieder über das Felgenhorn drücken, bis es nicht mehr weitergeht. Der Wulst muss wieder diagonal durch den Schuh - der sich noch keinen Millimeter bewegt hat - laufen:
IMG_0386.JPG


Eine viertel Umdrehung später (rechts und oben ist der Reifen wieder im Tiefbett):
IMG_0387.JPG


Und "plopp", der Reifen ist drin:
IMG_0389.JPG


Dann wieder Reifen hüpfen lassen (er hüpft noch nicht wirklich, weil noch keine Luft drin ist), um die Gummilippen dicht an den Hump zu bringen, aufpumpen und wuchten:
IMG_0391.JPG


Dann reinigen:
IMG_0392.JPG


... und einbauen (für mich der mit Abstand unangenehmste Teil der Arbeit). Bei der Gelegenheit können auch noch die Stellen, wo man sonst nicht ran kommt, gereinigt werden. Hab ich gestern gemacht, dann aber das Foto vergessen:
IMG_0393.JPG


Jetzt noch Kettenspiel justieren und fertig. Mittlerweile steht die Sonne flach über dem Horizont und es wird schattig und kühl. Zeit fürs Abendessen:
IMG_0397.JPG


Vorher aber noch den ganzen Krempel aufräumen - und das Motorrad wieder in die Garage schieben:
IMG_0399.JPG


Bin schon gespannt, wie sich die Power Cup 2 im Neuzustand wieder fahren. Vermutlich ist der Unterschied wieder mal größer als gedacht:
IMG_0402.JPG


Hoffe, diese kleine bebilderte Beschreibung macht Lust aufs Nachmachen und klärt das ein oder andere Problem!

Gruß
Serpel
 
RunNRG

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Ich hab ja immer noch als Ausrede für mein Versagen, das die Flanken der A41 mördersteif sind und das Tiefbett bei den GS-Felgen quasi nicht vorhanden. :cool:

Aber Serpels Bericht macht wieder Lust und Mut und der nächste Reifenwechsel kommt bestimmt! :p

Nichstedstotrotz werde ich meine Montiermaschine wohl noch ein wenig modifizieren und eine richtige Abdrückschaufel drantüddeln statt dem orginalen zu mickrigen Abdrückblatt (nur ein Stück 40er Vierkant-Rohr mit einem Stück Flachstahl dran, damit ging abdrücken garnicht, erst mit zusätzlichem unterlegen eines massiven 80x30 Edelstahlblocks kam der Reifen vom Hump.)
 
Camshifter

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wiedermal eine GS: R1250GS '2019
Die erste Seite des neuen Reifens kann mehr oder weniger über das Horn einfach drüber geworfen werden
Das ist leider nur bei Sportlerfelgen oder bei der Lufti-GS so.
Bei der LC oder 1250-er keine Chance.
Das Felgenbett ist da nicht genug Ausgeprägt (zu flach).
 
Serpel

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Vielleicht ist das Foto oben zu undeutlich, aber bei der S 1000 R ist das Felgenbett auch sehr flach und man fragt sich, wo da ein Tiefbett sein soll. Was für ein Interesse sollte ein Hersteller haben, durch Konstruktion der Felge den Reifenwechsel besonders schwierig zu machen?

Gruß
Serpel
 
G

Gast 5187

Gast
Was für ein Interesse sollte ein Hersteller haben, durch Konstruktion der Felge den Reifenwechsel besonders schwierig zu machen?

Gruß
Serpel
Vermutlich keins.
Nichtsdestotrotz gibt es bei allen Herstellern (Auto & Motorrad) Lösungen, bei denen man sich fragt, ob da jemand bei der Konstruktion jemals an den erforderlichen Service gedacht hat.

Die Liste solcher Murks Konstruktionen ließen sich weit ausdehnen.
 
Serpel

Serpel

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Als ob BMW nicht in der Lage wäre, eine Felge zu konstruieren ... der Fehler liegt wohl eher am Anwender.

Oder: Stell doch bitte mal einer ein aussagekräftiges Bild von dieser Fehlkonstruktion ein!

Gruß
Serpel
 
G

Gast 5187

Gast
Natürlich sind sie in der Lage.
Nur manchmal werden bei der Konstruktion eines Motorrades nicht alle Aspekte ausreichend berücksichtigt.

War es nicht z.b. die R 1100 S, bei der man zum Wechsel der Batterie das halbe Motorrad auseinanderbauen musste?

Musste beim VW Golf nicht mal in einer Baureihe der komplette Scheinwerfer ausgebaut werden, wenn man nur die Glühbirne wechseln musste?

...
 
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