Technische Frage zum ASC im Rain-Modus

Diskutiere Technische Frage zum ASC im Rain-Modus im R 1200 GS LC und R 1200 GS Adventure LC Forum im Bereich Motorrad Modelle; Ich hätte mal eine technische Frage zum ASC im Rain Modus. Also beim Herausbeschleunigen aus mehr oder weniger tiefer Schräglage am Kurvenausgang...
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Frankk F

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Ich hätte mal eine technische Frage zum ASC im Rain Modus. Also beim Herausbeschleunigen aus mehr oder weniger tiefer Schräglage am Kurvenausgang flackert die Lampe recht ordentlich. Obwohl die Straße trocken ist. Und ich kann eigentlich auch keinen Schlupf am Hinterrad feststellen. Die gleiche Kurve nochmals im Road Modus gefahren, da flackert das ASC nicht. Auch hier kein Schlupf festzustellen.

Ich frage mich wie die Antischlupfregelung im Rain Modus bereits so früh eingreifen kann (was ja auch gut ist), bzw. woran sie den Fahrzustand erkennt. Nach meinem Dafürhalten muss schon etwas Schlupf da sein bzw. ein signifikanter Rotationsunterschied zwischen Vorder- und Hinterrad, damit die Elektronik den Fahrzustand erkennt. Weiß jemand hierzu eine Antwort?
 
Heidekutscher

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Was willst du nun eigentlich? Ist doch alles richtig so, sagst du selbst doch auch!
 
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BarthVader

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Kein Antrieb ohne Schlupf! Außer beim Zahnrad. Im Rain- Modus wird nur deutlich früher eingegriffen.
 
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Wenn es nur blinkt und du sonst nichts merkst, ist der Schlupf halt einfach noch so gering, dass das nicht bemerkbar ist. Geh mal auf feuchte Strexke und Dreh richtig am Gas, dann fällst du fast vom Moped, so hart greift das ASC ein um das Durchdrehen zu verhindern ;)
 
LC_Reiter

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Der Schlupf beim Beschleunigen und Bremsen ist immer vorhanden. Ich glaube mal in der Motorrad-Fachpresse gelesen zu haben dass er zwischen 5-10% beträgt. Bei Nässe oder winterlichen Verhältnissen auch noch höher.
Der Schlupf ist sogar an beiden Rädern vorhanden. Das angetriebene Hinterrad dreht schneller und das Vorderrad natürlich langsamer.
Die Fahrzeugelektronik ermittelt nun aus der Differenz von vorne und hinten den reell vorhandenen Schlupf und regelt eben früher oder später.
 
oerst

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Alles super, hatte ich heute auch noch, weil ich von gestern noch nicht zurück gestellt hatte.

Das ASC bekommt u.a. Daten zur Geschwindigkeit VR und HR und bei Abweichung zwischen den Geschwindigkeiten in bestimmtem Bereich oder einer für den Fahrzustand ungewöhnlichen Geschwindigkeitsänderung am HR regelt es. Und zwar verdammt fix.

Einfach mal bei Regen über diese Viehgatter quer zur Fahrbahn fahren und wenn das HR aufs Gatter kommt, voll aufdrehen. Da dreht nix durch, nur viele Lichter in der Armatur.
 
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Frankk F

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Also schon mal Danke für eure Beiträge.

Zum Thema ein bisschen Schlupf ist immer: also ich fand, dass ich jetzt meilenweit von der Haftgrenze entfernt war, was sich ja auch im zweiten Anlauf im ROAD-Modus bestätigt hat. Von daher: alleine über Schlupf messen und regeln?

Das mit den unterschiedlichen Geschwindigkeiten des VR und HR stellt sich nach dem, was ich gelesen habe auch nicht ganz so einfach dar. Aufgrund der Reifenbreite stellen sich in Schräglage ganz von alleine unterschiedliche Geschwindigkeiten des VR und HR ein (da anderer Durchmesser), und da bin ich doch etwa erstaunt, dass das ASC so feinfühlig soll regeln können.

So richtig erklären kann ich mir die Funktionsweise noch nicht.
 
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monk0103

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ja, du fährst im Prinzip immer mit Schlupf, auch wenn du ihn nicht spürst.
Was glaubst du, warum sich ein Reifen grundsätzlich auflöst und sein Profil verliert?
Bei einem langsamer, weil er rund fährt ohne große Beschleunigungsorgien und ohne große Bremsaktionen im Radius,
bei anderen schneller weil sie in die Kurve rein bremsen und am Scheitel das Gas aufmachen.
Und doch fahren beide das gleiche Motorrad und den gleichen Reifen.

gebe es keinen Schlupf, könnte man den höheren Abrieb des Profils nicht erklären, denn wenn der Reifen immer gleich mit dem Untergrund verzahnt ist, egal welches Drehmoment/Leistung man an den Reifen anlegt, dann müßte jeder mit dem Reifen gleich viele km auf gleicher Strecke erzielen.
 
gsgerhard

gsgerhard

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also ich fand, dass ich jetzt meilenweit von der Haftgrenze entfernt war, was sich ja auch im zweiten Anlauf im ROAD-Modus bestätigt hat. Von daher: alleine über Schlupf messen und regeln?

Du willst die Funktionsweise wissen? Du fährst also im Trokenen im Rain Modus? Ok, mach ich auch, um meine Sozia zu besänftigen. Mir fällt immer noch schwer, deine Frage zu verstehen. Für die Funktion von elektronischen Systemen werden immer mehrere Parameter zur Auswertung herangezogen. Ich weiß zwar nicht genau, was bei der GS zur Beeinflussung führt, aber ich habe folgende Erfahrung im Rain Modus bei trockener Straße gemacht: Je tiefer/schräger, umso schlechter die Gasannahme. Meine Sozia dankts dem System:verehren:
 
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Gast 35536

Gast
Du willst die Funktionsweise wissen? Du fährst also im Trokenen im Rain Modus? Ok, mach ich auch, um meine Sozia zu besänftigen. Mir fällt immer noch schwer, deine Frage zu verstehen. Für die Funktion von elektronischen Systemen werden immer mehrere Parameter zur Auswertung herangezogen. Ich weiß zwar nicht genau, was bei der GS zur Beeinflussung führt, aber ich habe folgende Erfahrung im Rain Modus bei trockener Straße gemacht: Je tiefer/schräger, umso schlechter die Gasannahme. Meine Sozia dankts dem System:verehren:

Dann würde ich der Sozia zuliebe eine Royal Enfield ( Royal Enfield Deutschland - Aktuelle Modelle ) für die Touren zu zweit kaufen und mit der GS würde ich es dann alleine im Dynamik Modus so richtig prazzeln lassen...:yeahh:
 
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stefan_sch

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Ich frage mich wie die Antischlupfregelung im Rain Modus bereits so früh eingreifen kann (was ja auch gut ist), bzw. woran sie den Fahrzustand erkennt. Nach meinem Dafürhalten muss schon etwas Schlupf da sein bzw. ein signifikanter Rotationsunterschied zwischen Vorder- und Hinterrad, damit die Elektronik den Fahrzustand erkennt. Weiß jemand hierzu eine Antwort?
Hi,
Wie ja schon weiter vorne richtig geschrieben wurde: ohne Schlupf kein Vortrieb und kein bremsen !
Schlupf heißt auch nicht dass das Rad "unkontrolliert" durchdreht. Schlupf ist das Verhältnis von Fahrzeuggeschwindigkeit zu Radgeschwindigkeit. Fahrzeuggeschwindikeit muss auch nicht immer die Geschwindikeit des nicht angetriebenen Rades sein, liegt aber tendenziell näher am nicht angetriebenen Rad als am angetriebene Rad. Wir in der ESP Entwicklung und Fahrversuch sagen zur Fahrzeuggeschwindigkeit auch "Referenzgeschwindigkeit" und genau das bilden der Referenzgeschwindigeit ist eine der großen Künste mit einer Priese Voodoo bei den Schlupfregelsystemen. Wenn die Referenzgeschwindigkeit passt ist der Rest nicht mehr soooo schwierig :o
Beim normalen Fahren kann mit bis (!) zu ca. 3% Schlupf gefahren werden, z.B. auf der Autobahn, wenn der Luftwiederstand groß wird. Bei z.B. 3% Schlupf ist die Anregelschwelle das ASC noch nicht ganz erreicht und deshalb passiert da auch nichts und es blinkt keine Lampe im Display.
Im Rain-Modus wird dann die Anregelschwelle abgesenkt, damit das ASC frühre anreglet als im Road- o. Dynamic Mode.
Wo jetzt genau die Anregelschwellen bei der GS leigen kann nur der BMW u/o. Conti ASC-Applikateur sagen. Auf jeden fall niedrig genug, dass in Schräglage und im Rain Mode das ASC anregelt. Ich würde sagen: alles so wie's sein soll.

MfG, Stefan
 
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Frankk F

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Hallo Stefan,


vielen Dank für deine ausführlichen Erklärungen, sehr interessant. Wenn ich das richtig deute ist es beim Motorrad schwieriger die Referenzgeschwindigkeit zu ermitteln; vor allen Dingen, da ja im Gegensatz zum Auto nur zwei Räder, sprich Messungen vorliegen. Darüber hinaus kommt noch die Geschichte mit dem unterschiedlichen Reifenumfang bei Kurvenfahrt dazu. Genaueres wird wohl Geheimnis der Entwickler bleiben.
 
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stefan_sch

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Hallo Stefan,


vielen Dank für deine ausführlichen Erklärungen, sehr interessant. Wenn ich das richtig deute ist es beim Motorrad schwieriger die Referenzgeschwindigkeit zu ermitteln; vor allen Dingen, da ja im Gegensatz zum Auto nur zwei Räder, sprich Messungen vorliegen. Darüber hinaus kommt noch die Geschichte mit dem unterschiedlichen Reifenumfang bei Kurvenfahrt dazu. Genaueres wird wohl Geheimnis der Entwickler bleiben.
Hi,
Der Reifenumfang spielt keine sooo große Rolle weil's eine bekannte Größe ist und sich dieser "Parameter" über die Fahrzeuglebensdauer nicht wesentlich ändert (solange man bei den ab Werk montierten Rädergrößen bleibt) ;)
Die Bildung der Refernzgeschwindigkeit beim Motorrad würde ich nicht als einfacher oder schwieriger bezeichen als beim PKW, aber anders. Motorrad = Einspurmodell (theoretisch einfacher), PKW = Zweispurmodell (theoretisch schwieriger).
Motorrad: Wheelies, Stoppies, "leichter werdendes" Vorderrad beim Beschleunigen muss beachtet werden usw.
PKW: Kurvenaüßeres / Kurveninneres Rad laufen unterschiedlich schnell, das ist über die Spurbreite noch "einfach", aber was ist mit den Schräglaufwinkel ?? usw.
Beide Modelle haben so ihre Eigenheiten. Und wie gesagt: Bildung einger guten Referenzgeschwindigkeit ist die große Kunst. Nur noch zu toppen von der Bildung eines guten und robusten Schräglagenwinkels. Dieser wird nämlich aus mehreren Beschleunigungssignalen berechnet und ist noch mehr Voodoo als die Referenzgeschwindigkeit....
...warum gibt's Schräglagen ABS bisher nur bei KTM mit Bosch ABS :confused::o
Aber das geht zu weit.
Rain-Modus Thema sehe ich als abgehakt (Check).
MfG, Stefan
 
Thema:

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