GS-Dirgi
Themenstarter
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- 09.08.2014
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- Modell
- R1200GS (0303)MÜ
Letztes Jahr hatte ich mein Schlüsselerlebnis mit meinem Auto und dem beladenen Motorradanhänger von dem ich Euch berichten möchte.
Ich war letztes Jahr mit meinem Auto incl. geliehenem Motorradanhänger bis zur Grenze nach Portugal gefahren und ab da haben wir eine Portugal Motorrad Rundtour gemacht.
Auf dem Rückweg bliebt mein Fahrzeug wegen einem zunächst von mir vermutetem aber später auch bestätigtem Motorschaden in der Nähe von Bordeaux, Frankreich
gut 1200km von Zuhause liegen. Ich hatte ziemlich viel Horror mit den ganzen Ansprechpartnern aber darüber möchte ich jetzt hier nicht schreiben, denn es könnte fast ein Buch werden.
Viel wichtiger möchte ich das Thema Motorradanhänger und die damit verbundenen möglichen Probleme/Risiken sprechen, über die sich vielleicht der Ein- oder Andere (so wie ich)
zunächst nicht bewusst sein mag.
Fakt war zunächst, das Auto war ein Geschäftswagen und meine Ansprüche musste ich zunächst vertraglich an den Pannenservice meines KFZ Herstellers richten. Die Kommunikation war
unterirdisch. Wie dem auch sei, am Ende des Tage benötigten wir einen Leihwagen mit AHK um die weitere Reise mit dem Hänger und den Motorrädern antreten zu können.
Hier kommt nun das erste Problem. Oft und besonders kurzfristig ist es fast nicht möglich ein Leihfahrzeug mit Anhängerkupplung zu bekommen. D.h. Leihwagen ja, aber eben nicht
um den Hänger abzuschleppen. D.h., macht Euch bei einem möglichen, größeren Schaden am Auto darauf gefasst, das ihr in absehbarer Zeit kein Ersatzfahrzeug mit AHK bekommen werdet.
Zusätzlich bin ich auch noch beim ACE (ähnlich ADAC) mit maximal möglichen Schutzbriefleistungen. Diesen hatte ich dann auch noch in Anspruch genommen und hier das gleiche Problem.
Ein Ersatzfahrzeug mit AHK in absehbarer Zeit? - Eher nicht.
Was aber nun erschwerend hinzukommt, selbst wenn ich beschließen würde mit dem Leihwagen nach Hause zu fahren und die Motorräder auf dem Hänger vor Ort zu lassen, oder gar
nur den leeren Hänger dort stehen lassen und dann mit den Motorrädern heimzufahren, der Hänger würde mir nicht (irgendwann) nach Hause gebracht werden.
Denn im "Kleingedruckten" steht: Hänger?...Ja....handelt es sich um einen Bootsanhänger mit einem Boot drauf? - Ok, den fahren wir ihnen irgendwann nach Hause. Handelt es sich um einen
Wohnwagen? - Ja, den fahren wir ihnen (irgendwann) nach Hause. Ach, es ist ein Motorradanhänger(mit oder ohne Motorräder)?! - Nein, der ist im Schutzbrief nicht inkludiert,
den transportieren wir nicht, sehen sie zu, wie sie den selbst nach Hause bekommen.
Ich weiß jetzt nicht was beim ADAC (und Co) drin steht, könnte mir aber vorstellen, dass es identisch ist, was speziell einen Motorradanhänger betrifft.
Fazit: Wer gerne einen Motorradanhänger nutzt, sollte sich dessen bewusst sein, das er am Ende des Tages bei einem Zugmaschinenausfall aus Mangel an Leihwägen mit Anhängerkupplung
oder einer möglichen Exkludierung eines Motorradanhängers im Schutzbrief, das Teil nicht nach Hause bekommt und sich selbst darum kümmern muss. Noch bescheidener wird es,
wenn es (wie in meinem Falle) ein geliehener Hänger ist, wo es eine deadline für die Rückgabe gibt. Dies war meine Erfahrung und solltet Ihr auch mit Hänger unterwegs sein, prüft mal Euere
Randbedingungen im Falle eines größeren KFZ Schadens, bevor auch Ihr ein böses Erwachen habt.
Wer gerne noch wissen möchte, wie die Geschichte weiterging...
----------------------------------------------------------------------
...nun, nachdem sich bei dem "Sauhaufen" von Pannendienstleistern überhaupt nichts abzeichnete und 3 Tage Pfingsten vor der Tür
standen, bei dem wir bloß ungewiss in irgendeinem Hotel 3 Tage dumm herumgesessen wären, nur um uns dann zu sagen - Ein Fahrzeug mit AHK gibt es nach wie vor nicht. Haben wir die Motorräder
abgeschnallt, sind die 1200km in 1,5 Tagen über die Autobahn heimgebrettert, Ich habe mir am nächsten Tag einen Transit (Gottseidank mit Gas) mit AHK von meinem Kumpel geschnappt, bin wieder 1200km
nach Bordeaux runtergebrettert, habe den leeren Hänger angeschnallt, bin dann wieder 1200km nach Hause gebrettert und dann auch gleich den geliehenen Hänger mit 2 Tagen Verzug
beim Verleiher abzugeben, wo schon eine Folgevermietung anstand.
Mein defektes Auto wurde dann irgendwann "gemütlich" einen Monat später auf einen Sammeltransport (ich habe einen kleinen Tracker von Apple im Fahrzeug liegen lassen - Sehr zu empfehlen)
verladen, wurde dann nach Deutschland transportiert zum meinem nächsten größeren Händler in der Gegend (ich konnte das mit dem Tracker verfolgen). Erst zwei Wochen später
(also insgesamt) 6 Wochen, nachdem mein Fahrzeug mit Motorschaden liegenblieb bekam ich die offizielle Info, dass das Fahrzeug nun bei einem Händler hier um die Ecke steht und man nun
analysiere, was denn tatsächlich defekt wäre.......Gottseidank war es ein Firmenwagen (der Leasingvertrag war gerade am Auslaufen und ich konnte mein Folgefahrzeug bereits früher in Empfang nehmen),
deshalb war mir das ab dem Zeitpunkt, wo ich das Auto unten in Bordeaux stehen ließ ziemlich sch...... egal.
Wenn ich das Fahrzeug damals selbst gekauft hätte, hätte ich einen Hals ohne Ende geschoben. Man stelle sich mal vor das Fahrzeug hatte damals 40t€ gekostet, war nun 5 Jahre alt, Hatte nur 1ootkm drauf
(während Corona geschäftlich sehr wenig gefahren), und war ein 2L Turbodiesel - Also eigentlich ein Fahrzeug was wesentlich haltbarer sein sollte als mit einem Motorschaden bei 100tkm liegen zu bleiben........
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In diesem Sinne drücke ich Euch bei möglichen Hängerfahrten die Daumen, Glaubt mir darauf hat keiner "Bock"
Gruß Dirk
Ich war letztes Jahr mit meinem Auto incl. geliehenem Motorradanhänger bis zur Grenze nach Portugal gefahren und ab da haben wir eine Portugal Motorrad Rundtour gemacht.
Auf dem Rückweg bliebt mein Fahrzeug wegen einem zunächst von mir vermutetem aber später auch bestätigtem Motorschaden in der Nähe von Bordeaux, Frankreich
gut 1200km von Zuhause liegen. Ich hatte ziemlich viel Horror mit den ganzen Ansprechpartnern aber darüber möchte ich jetzt hier nicht schreiben, denn es könnte fast ein Buch werden.
Viel wichtiger möchte ich das Thema Motorradanhänger und die damit verbundenen möglichen Probleme/Risiken sprechen, über die sich vielleicht der Ein- oder Andere (so wie ich)
zunächst nicht bewusst sein mag.
Fakt war zunächst, das Auto war ein Geschäftswagen und meine Ansprüche musste ich zunächst vertraglich an den Pannenservice meines KFZ Herstellers richten. Die Kommunikation war
unterirdisch. Wie dem auch sei, am Ende des Tage benötigten wir einen Leihwagen mit AHK um die weitere Reise mit dem Hänger und den Motorrädern antreten zu können.
Hier kommt nun das erste Problem. Oft und besonders kurzfristig ist es fast nicht möglich ein Leihfahrzeug mit Anhängerkupplung zu bekommen. D.h. Leihwagen ja, aber eben nicht
um den Hänger abzuschleppen. D.h., macht Euch bei einem möglichen, größeren Schaden am Auto darauf gefasst, das ihr in absehbarer Zeit kein Ersatzfahrzeug mit AHK bekommen werdet.
Zusätzlich bin ich auch noch beim ACE (ähnlich ADAC) mit maximal möglichen Schutzbriefleistungen. Diesen hatte ich dann auch noch in Anspruch genommen und hier das gleiche Problem.
Ein Ersatzfahrzeug mit AHK in absehbarer Zeit? - Eher nicht.
Was aber nun erschwerend hinzukommt, selbst wenn ich beschließen würde mit dem Leihwagen nach Hause zu fahren und die Motorräder auf dem Hänger vor Ort zu lassen, oder gar
nur den leeren Hänger dort stehen lassen und dann mit den Motorrädern heimzufahren, der Hänger würde mir nicht (irgendwann) nach Hause gebracht werden.
Denn im "Kleingedruckten" steht: Hänger?...Ja....handelt es sich um einen Bootsanhänger mit einem Boot drauf? - Ok, den fahren wir ihnen irgendwann nach Hause. Handelt es sich um einen
Wohnwagen? - Ja, den fahren wir ihnen (irgendwann) nach Hause. Ach, es ist ein Motorradanhänger(mit oder ohne Motorräder)?! - Nein, der ist im Schutzbrief nicht inkludiert,
den transportieren wir nicht, sehen sie zu, wie sie den selbst nach Hause bekommen.
Ich weiß jetzt nicht was beim ADAC (und Co) drin steht, könnte mir aber vorstellen, dass es identisch ist, was speziell einen Motorradanhänger betrifft.
Fazit: Wer gerne einen Motorradanhänger nutzt, sollte sich dessen bewusst sein, das er am Ende des Tages bei einem Zugmaschinenausfall aus Mangel an Leihwägen mit Anhängerkupplung
oder einer möglichen Exkludierung eines Motorradanhängers im Schutzbrief, das Teil nicht nach Hause bekommt und sich selbst darum kümmern muss. Noch bescheidener wird es,
wenn es (wie in meinem Falle) ein geliehener Hänger ist, wo es eine deadline für die Rückgabe gibt. Dies war meine Erfahrung und solltet Ihr auch mit Hänger unterwegs sein, prüft mal Euere
Randbedingungen im Falle eines größeren KFZ Schadens, bevor auch Ihr ein böses Erwachen habt.
Wer gerne noch wissen möchte, wie die Geschichte weiterging...
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...nun, nachdem sich bei dem "Sauhaufen" von Pannendienstleistern überhaupt nichts abzeichnete und 3 Tage Pfingsten vor der Tür
standen, bei dem wir bloß ungewiss in irgendeinem Hotel 3 Tage dumm herumgesessen wären, nur um uns dann zu sagen - Ein Fahrzeug mit AHK gibt es nach wie vor nicht. Haben wir die Motorräder
abgeschnallt, sind die 1200km in 1,5 Tagen über die Autobahn heimgebrettert, Ich habe mir am nächsten Tag einen Transit (Gottseidank mit Gas) mit AHK von meinem Kumpel geschnappt, bin wieder 1200km
nach Bordeaux runtergebrettert, habe den leeren Hänger angeschnallt, bin dann wieder 1200km nach Hause gebrettert und dann auch gleich den geliehenen Hänger mit 2 Tagen Verzug
beim Verleiher abzugeben, wo schon eine Folgevermietung anstand.
Mein defektes Auto wurde dann irgendwann "gemütlich" einen Monat später auf einen Sammeltransport (ich habe einen kleinen Tracker von Apple im Fahrzeug liegen lassen - Sehr zu empfehlen)
verladen, wurde dann nach Deutschland transportiert zum meinem nächsten größeren Händler in der Gegend (ich konnte das mit dem Tracker verfolgen). Erst zwei Wochen später
(also insgesamt) 6 Wochen, nachdem mein Fahrzeug mit Motorschaden liegenblieb bekam ich die offizielle Info, dass das Fahrzeug nun bei einem Händler hier um die Ecke steht und man nun
analysiere, was denn tatsächlich defekt wäre.......Gottseidank war es ein Firmenwagen (der Leasingvertrag war gerade am Auslaufen und ich konnte mein Folgefahrzeug bereits früher in Empfang nehmen),
deshalb war mir das ab dem Zeitpunkt, wo ich das Auto unten in Bordeaux stehen ließ ziemlich sch...... egal.
Wenn ich das Fahrzeug damals selbst gekauft hätte, hätte ich einen Hals ohne Ende geschoben. Man stelle sich mal vor das Fahrzeug hatte damals 40t€ gekostet, war nun 5 Jahre alt, Hatte nur 1ootkm drauf
(während Corona geschäftlich sehr wenig gefahren), und war ein 2L Turbodiesel - Also eigentlich ein Fahrzeug was wesentlich haltbarer sein sollte als mit einem Motorschaden bei 100tkm liegen zu bleiben........
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In diesem Sinne drücke ich Euch bei möglichen Hängerfahrten die Daumen, Glaubt mir darauf hat keiner "Bock"
Gruß Dirk
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