Einmal einen Fuß nach Asien setzen ....
Fazit:
Eine tolle Motorradtour
J
Wir sind gut wieder daheim angekommen.
Die
Motorräder haben die 7200km gut überstanden. Eine Abblendleuchte (d.h. 1900km mit Fernlicht + Nebelleuchten), eine Tachowelle, ein undichter Simmering. Nix wildes. Ein geflickter Reifen. Obwohl dieses Metallplättchen in den Reifen geschnitten und nicht wie bei einem Nagel ein rundes Loch gestanzt hat hält der Reifen nach wie vor die Luft. 4810km auf holprigen Strassen in Russland, Kasachstan, Russland, Weißrussland, Polen und Deutschland. Geschwindigkeiten bis max120km/h hab ich mich getraut. Der „Beipackzettel warnt: nicht mehr als 50km/h, nich weiter als 10km, nicht beladen. Das
Reifenflickset von Louis und der Kompressor haben sich also bewährt. Und auch das vorher üben. Wir wären wohl nicht so cool darangegangen. Die
Heidenau Reifen haben noch ordentlich Profil. Gut sind sie vor allem als gute allrounder mit hoher Laufleistung. 14000km haben die schon bei anderen Reisen gehalten. Die Laufleistung war wichtiger als das Profil. Die Strassen waren überwiegend sehr gut. Vor der Kasachischen Grenze mal etwas holpriger und in Kasachstan auch Schlaglochreich. Alles gut. Ebenfalls bewährt haben sich natürlich die
Motorräder. Ordentliche Inspektionsintervalle und der Kardan, dazu gute Federwege. Das ist hilfreich. Getankt haben wir so alle 400 km. Die
Reservekanister waren dabei eine gute Beruhigung. Die 1100er hat ja nur 24Liter im Tank. Anderes ist das mit der
Trinkmenge. Wir haben ca 7Liter pro Tag in uns hineingeschüttet. Und auch das muß mitgeführt werden. Wir hatten 1,5Liter Wasserflaschen die wir bei jeder Gelegenheit aufgefüllt haben. So war immer genügend Reserve da für eine möglich Zeltübernachtung. Zu der kam es dann aber nicht weil wir immerwieder ein Hotel oder eine Unterkunft gefunden haben. Freudlicherweise hat sich das GarminNavi mit den
OSM Karten an der Auswahl beteiligt. Da sind ja doch genügend Hotelvorschläge hinterlegt. Meins war ein altes. Gebraucht bei eBay. Hat tadellos mit den Karten funktioniert. Ohne wär so manche Ortsdurchfahrt mangels gescheiter Ausschilderung ein Suchen und Fragen geworden. Ansonsten haben wir aber auch mit der
Hilfsbereitschaft der Leute sehr gute Erfahrung gemacht wenn wir mal wieder unsere wenigen russischen Sätze an den Mann gebracht haben. Apropos freundlich: Das Thema
Staatsgewalt: Die Grenzer an der Grenze Polen-Belarus schauten zwar anfangs recht mürrisch, letztlich fand sich aber doch jemand der uns freundlich half all die nötigen Zettel auszufüllen und alle Büros in der richtigen Reihenfolge aufzusuchen- 2,5Stunden hats gedauert. Die Grenzen Russland-Kasachstan brauchten ca. eine Stunde. Auch hier von allen Seiten freundlich. Die Grenze Belarus-Russland gibt es faktisch nicht. Man könnte also zumindest für einen Tagesbesuch von Russland nach Belarus fahren. In den Hotels wurden die Pässe (evtl auch das Visum?) kontrolliert. Wir hatten ein 2-Tages-Transit Visum und sind 3 Tage geblieben und haben einen Bogen durchs Land geschlagen. Bei der Ausreise aus Belarus nach Polen wurde die Grüne Versicherungskarte geprüft. Und in einem Hotel wurden wir nach dem Krankenversicherungsnachweis gefragt der allerdings bei der Botschaft beim VisumAntrag verblieben war. Wir hatten zwar noch Kopien diese dann aber nicht gezeigt. Die für Kasachstan notwendige Kfz
Versicherung haben wir nicht abgeschlossen. Ansonsten war die Polizei unterwegs recht freundlich, Zunicken oder mal das demonstrative Absenken der Radarpistole als wir zu schnell waren. In Kasachsten hatten wir einmal Blaulicht neben uns. Fenster runter und ein ‚Welcome to Kazakhstan’ verbunden mit der Aufforderung mal Gas zu geben. Also alles auch hier kein Problem. Insgesamt trafen wir auf viele freundliche, interessierte, nette Menschen. Vielleicht in Russland etwas wortkarger. Beeindruckt waren wir von Belarus. Sehr viel moderner, netter, freundlicher als erwartet.
Zusammengefasst: Spannend, nett, und natürlich insgesamt viel einfacher als man aufgrund mancher Geschichten die so kreisen vermutet hätte. Eine Tour für jemand der gern auch mal lange Strecken fährt.
Andreas
https://richtungostenmitdemmotorrad2015.wordpress.com/